Ihr braucht Tipp für einen Kurztrip in die Niederlande? Vorhang auf für ein Land, das für seine bezaubernden Kanäle, seine blühenden Tulpenfelder und seine fesselnde Kunstszene bekannt ist. Inmitten dieses malerischen Landes erwarten euch zwei Städte, die auf ihre ganz eigene Weise faszinieren: Amsterdam und Den Haag. Die Grachten – die Dünen. Die Metropole – die Regierungsstadt. Zwei Städte, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch einen gemeinsamen Faden der Geschichte und Kultur teilen.
Ich habe auf meiner Reise in nur vier Tagen die Highlights von Den Haag und Amsterdam erkundet und fünf wertvolle Tipps mitgebracht, wie auch ihr das Beste aus einem solchen Kurztrip in die Niederlande herausholen könnt. Packt eure Koffer, denn es ist an der Zeit, die Kanäle zu befahren, die Meisterwerke der Kunst zu bestaunen und die kulinarischen Genüsse der Niederlande zu kosten!
Kurztrip in die Niederlande: 1. Sand, Sonne, Scheveningen – Der Scheveninger Stadtstrand
Los geht’s in Den Haag. Unser erstes Ziel ist natürlich das, was wir in unserem grauen Berlin oft am meisten vermissen: das Meer. Wellenrauschen, Möwengeschrei, Sand unter den nackten Füßen und eine steife Brise um die Nase. Einmal tief durchatmen und ankommen. Genau wie uns zieht der Stadtstrand im Bezirk Scheveningen das ganze Jahr über unzählige Touristen aus den Niederlanden und dem Ausland an. Besonders im Sommer ist er ein beliebter Ort für Erholungssuchende, Sporttreibende und Sonnenanbeter.
Auf mehreren Kilometern erstreckt sich feiner Sandstrand, der von einer weitläufigen Promenade begleitet wird, die perfekt auf die zahlreichen Gäste und Besucher ausgerichtet ist. Seite an Seite reihen sich hier Strandbars, Restaurants und die Anbieter diverser Wassersportaktivitäten wie Schwimmen, Windsurfen, Kitesurfen und Segeln. Die Promenade, oder auch „Boulevard“ genannt, lädt zum Schlendern ein. Wir spazieren von Süden nach Norden, halten mal hier an, machen da ein Foto, es gibt so viel zu entdecken!
Wir erreichen schließlich das Wahrzeichen des Strandes, den berühmten Pier von Scheveningen, der sich mehr als 300 Meter in die Nordsee hinein erstreckt und eine Vielzahl an Aktivitäten, Geschäften und Restaurants beherbergt. Am Ende des Piers ragt eindrucksvoll ein Riesenrad gen Himmel und gibt ein wunderbares Fotomotiv ab. Meine Kamera klickt immer wieder und so vergeht ein ganzer Tag während wir über die Promenade bummeln, den Pier und von dort aus den Ausblick auf das alte Kurhaus, ein ikonisches Bade- und Kurhotel, bestaunen und uns durch die Köstlichkeiten der zahlreichen Restaurants und Bars schlemmen.
Sei es ein gesundes Frühstück im gechillten „Aloha Beach Club“, Lunch im angesagten „Hart Beach Restaurant“ oder ein entspannter Sundowner in der „Fat Mermaid“, das kulinarische Angebot der Scheveninger Promenade bietet sicherlich für jeden das Richtige. Wir lassen unseren Tag entspannt und um viele Eindrücke reicher mit Blick auf den orangeroten Sonnenuntergang ausklingen. Ein Tag am Schevening Beach gehört zu jedem Den Haag Besuch einfach dazu! Der perfekte Start unseres Kurztrip in die Niederlande.
Kurztrip in die Niederlande: 2. Gemeinsam für eine saubere Zukunft – Auf Schatzsuche mit TrashUre Hunt
Auf unserem Strand-Spaziergang haben wir einen Schatz gefunden. Genauer gesagt eine Schatzjagd. Am Fuße des Scheveninger Piers veranstaltet die Organisation „TrashUre Hunt“ regelmäßig Schatzsuchen und Beach Cleanup Days bei denen in spielerischer Art und Weise Müll aus öffentlichen Bereichen wie dem Strand und Parks gesammelt wird. Diese Hunts werden oft in Form von Community-Events durchgeführt, bei denen Teilnehmer Handschuhe, Müllsäcke und andere notwendige Ausrüstungen erhalten. Man kann aber auch einfach privat Abfälle aus dem Meer fischen und in die dafür vorgesehen Behälter sortieren. Ein witziges Punktesystem sorgt dabei für Belohnung, 5 Hero Points für Kronkorken, gleich 15 für Luftballons und 20 für Plastikflaschen. Wer gewinnt? So macht Aufräumen Spaß und schafft gleichzeitig, vor allem auch bei der jüngeren Generation, ein Bewusstsein für die Auswirkungen unseres täglichen Konsums und das damit einhergehenden Müllproblem.
Die gesammelten Abfälle werden je nach Material sortiert und recycelt oder aber zu bunten Kunstwerken verarbeitet, die am Scheveninger Strand zu bestaunen sind. Ich finde, TrashUre Hunt (das große „U“ steht übrigens für „You“, weil jeder seinen Teil dazu beitragen kann) ist eine inspirierende Organisation, die dazu beiträgt, die Welt sauberer und nachhaltiger zu gestalten, während sie gleichzeitig Menschen dazu ermutigt, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen. Ich bin froh, dass ich diesen Schatz gefunden und ihn an euch weitergeben kann!
Kurztrip in die Niederlande: 3. Von Rembrandt bis Vermeer – Meisterwerke im Mauritshuis von Den Haag
Ein blauer Turban, volle rote Lippen, ein auffällig schimmernder Perlenohrring und der geheimnisvolle Blick, direkt in die Augen des Betrachters. Das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ vom niederländischen Maler Johannes Vermeer ist eines der bekanntesten Kunstwerke der Welt. Um kaum ein Gemälde ranken sich so viele Spekulationen: Handelt es sich um ein Porträt oder um eine fiktive Person? Zeigt es eine Hausangestellte oder eine Geliebte oder gleich beides? Gibt es Verbindungen zu anderen Werken Vermeers? Wann genau ist es entstanden?
Klare Antworten gibt es auf all diese Fragen nicht, das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ wird wohl immer ein faszinierendes Rätsel bleiben, das die Neugier und künstlerische Begeisterung der Menschen weckt. Wer sich an den Spekulationen beteiligen und das Kunstwerk einmal in seiner ganzen Pracht sehen möchte, ist in Den Haag genau richtig. Es wird hier im Mauritshuis ausgestellt, einem Museum im Zentrum der Stadt, wo noch viele weitere Schätze der niederländischen Kunstgeschichte gehütet werden.
Wir lassen uns diese Chance natürlich nicht entgehen und wollen ebenfalls einen Blick auf das rätselhafte Porträt erhaschen. Allerdings sind wir nicht die einzigen, ganz klar lässt sich anhand der Menschentraube ausmachen, wo das der Star des Mauritshuis hängt. Es heißt also für alle Besucher Geduld haben und Rücksicht walten lassen, damit jeder die Möglichkeit hat, das Gemälde ausführlich zu betrachten. Wie auch ihr italienisches Pendant, die „Mona Lisa“, ist das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ im Original dann kleiner als erwartet, aber nicht weniger beeindruckend und ein Date mit ihr auf jeden Fall ein Muss für alle Besucher der Stadt.
Neben Vermeers Prunkstück finden sich hier zahlreiche Werke aus dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der niederländischen Malerei, die sich durch den eindrucksvollen Umgang mit Licht- und Schatteneffekten auszeichnet. Ein Meister darin war auch der niederländische Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn, oft einfach als „Rembrandt“ bekannt, der uns als stolzer Sohn des Landes auf unserer Reise immer wieder begegnen wird. Auch von ihm kann man im Mauritshuis zahlreiche Werke bestaunen und beim Schlendern durch die prächtigen Hallen seinen eigenen Favoriten unter den zahlreichen Meisterwerken finden.
Kurztrip in die Niederlande: Von Den Haag nach Amsterdam – nahtloser Übergang dank Limehome-Appartements
Als perfekten Ausgangspunkt für unsere Ausflüge haben wir in den Appartements von Limehome übernachtet. In Den Haag findet ihr die möblierten Wohnungen direkt in Scheveningen auf der bezaubernden „Keizerstraat“ nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt. In Amsterdam befinden sie sich im alternativen Stadtteil „De Pijp“, umgeben von kleinen Cafés und hippen Restaurants. Die Innenstadt ist von dort aus mit der Bahn, dem Rad oder sogar mit dem Boot ganz schnell erreicht.
Beide Appartements haben uns mit ihrem minimalistischen Look super gefallen, sind modern ausgestattet und tiptopp sauber. In Den Haag hatten wir sogar eine große Wohnküche mit allem drum und dran. Besonders einfach ist der Check-in bei Limehome, denn alles läuft über ein digitales Buchungssystem, in dem alle wichtigen Informationen wie Ausstattungsmerkmale, Anreise oder auch Parkmöglichkeiten einsehbar sind.
Besonders die Informationen zum Parken haben uns sehr geholfen, aber prinzipiell würde ich euch empfehlen, das Auto an einem der zahlreichen P+R-Stationen abzustellen, wenn ihr nicht ein Vermögen für Parkgebühren loswerden wollt. Am Tag der Anreise bekommt ihr über das Buchungssystem einen Nummerncode zum Zutritt, seid dementsprechend nicht auf eine Rezeption angewiesen und könnt zeitlich flexibel anreisen. Limehome bietet außerdem zusätzliche Services wie Concierge-Dienste oder Reinigungsservice an, worüber sich vermutlich besonders Geschäftsreisende freuen. Das deutsche Unternehmen hat weitere Appartements in Deutschland, aber auch in Österreich, Spanien oder Ungarn, es lohnt sich also für den nächsten Städtetrip mal auf die Website zu schauen! Für uns heißt es aber erst einmal auschecken aus Den Haag und weiter nach Amsterdam, wo das nächste Appartement schon für uns bereitsteht.
Kurztrip in die Niederlande: 4. Auf den Spuren der Geschichte bei einer Grachtenfahrt durch Amsterdam
Angekommen in Amsterdam, möchten wir uns erst einmal einen Überblick über die Stadt verschaffen. Wie könnte das besser gehen als ganz entspannt bei einer Bootsfahrt durch Amsterdams wunderschöne Grachten! Auch wenn dieser Tipp nicht sonderlich innovativ ist, fehlen darf er auf meiner Liste trotzdem nicht. Jeder, der das erste Mal die Hauptstadt der Niederlande besucht, sollte eine Grachtenfahrt machen!
Die Grachten – künstlich angelegte Kanäle und Wasserwege – sind ein wesentlicher Bestandteil der Stadtgeschichte. Sie wurden bereits im 17. Jahrhundert als Transportwege für Waren und zur Verteidigung der Stadt gegraben. Heute kann man mit einem der zahlreichen Touranbieter übers Wasser und unter den malerischen Brücken hindurch schippern, dabei einen ersten Eindruck dieser bezaubernden Stadt erhaschen und gleichzeitig auch noch Einiges lernen. Über krumme Kanalhäuser und reiche Kaufleute, über „Vater und Sohn“ oder die „Zwillinge“, wie besonders markante Paarungen dieser Häuser liebevoll genannt werden oder über echte Töchter und Söhne der Stadt, die in den Geschichtsbüchern verewigt sind. Es fallen Namen wie Rembrandt, Van Gogh und Anne Frank, aber auch Heineken, Booking oder Gauda. Wir bestaunen das schmalste Haus am Kanal, pflanzenüberwucherte Hausboote, winken zur Wohnung der Bürgermeisterin und lassen uns dabei die Sonne ins Gesicht scheinen. Eine Grachtenfahrt durch Amsterdam ist eine super Möglichkeit, die Stadt aus einer einzigartigen Perspektive zu erleben und definitiv eine Empfehlung!
Kurztrip in die Niederlande: 5. Geschmacksreise durch Amsterdam – eine Food Tour mit Streat Bites
Was wir über die niederländische Küche wissen, fragt unser Guide Roy zu Beginn der Tour. Pommes, Poffertjes, Bitterballen, einige Namen fallen bereits hier schon, aber im Prinzip haben wir alle keine Ahnung. Nicht einmal an das Offensichtlichste, an den guten holländischen Käse oder den Hering haben wir gedacht. Es gibt also einiges zu tun! Die nächsten drei Stunden führt uns Roy von der Streat Bites Food Tour in die Vielfalt der holländischen Esskultur ein, bringt uns mit heiteren Anekdoten zum Lachen und mit ausgefallen Fakten zum Staunen.
Die Tour beginnt in der Nähe vom Albert Cuyp Markt, nur wenige Gehminuten von unserem Limehome-Appartement entfernt. Der Markt selbst ist bereits eine Sehenswürdigkeit für sich. An endlosen Ständen reiht sich typischer Touristenramsch an frische Lebensmitteln, saftiges Obst, Gemüse, bunte Blumen und regionale Handwerkskunst und ist so ein lebhafter Treffpunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Unser Ziel sind aber natürlich die kulinarischen Highlights des Marktes und der belebten Gassen drumherum. Unser Reiseleiter Roy erweist sich als leidenschaftlicher Kenner nicht nur der Amsterdamer Streetfood-Szene, sondern auch des Lebenswandels der Amsterdamer im Allgemeinen. So erfahren wir Wissenswertes über schmale Häuser, kleine Kühlschränke, niederländische Frühstücksvorlieben und natürlich über die drei Millionen Räder, die Amsterdams Straßen füllen, während wir uns durch die lokale Küche probieren.
Unser Weg führt dabei selbstverständlich auch zu einer Frittenbude, wo die dicken holländischen „Patats“ in einer wilden Kombination mit Mayonnaise, Erdnusssauce und gehackten Zwiebeln serviert werden. „Oorlog“ nennt der Niederländer diese Mischung, das heißt so viel wie „Krieg“. Wie passend! Wir genießen süße Stroopwaffeln mit klebrigem Apfelkaramellkern und lassen uns buttrige Poffertjes auf der Zunge zergehen. Die kleinen Minipfannkuchen werden vom Standinhaber Andre mit seiner eigens dafür entwickelten Teigmaschine auf einem heißen Eisen frisch für uns gebacken und mit Puderzucker bestäubt. An verschiedensten Stopps lernen wir, wie sich auch heute noch Einflüsse aus der Kolonialzeit in der niederländische Küche finden lassen, sei es durch Streetfood aus Surinam oder Indonesien.
Alle Geheimnisse der Tour möchte ich hier nicht verraten, mein persönliches Geschmackshighlight will ich euch aber nicht vorenthalten. Es ist die eine niederländische Spezialität, an der beim Besuch hier kein Weg vorbeiführt: der Hering. Butterzart, frischwürzig und richtig schön fettig. Der „Haring“ reift über ein Jahr in seiner Tonne, bevor er traditionell mit kleingehackten Essiggurken und Zwiebeln serviert wird und sich dann erstaunlicherweise ausgezeichnet als kurzer Snack zwischendurch eignet. Lecker! Satt und zufrieden verabschieden wir uns von Roy und ich kann mit Sicherheit sagen, dass er uns auf kulinarische Entdeckungsreise geführt hat, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Kleiner Tipp noch: Am besten bucht ihr die Tour am Anfang eures Kurztrip in die Niederlande, denn Roy kann euch den Weg zu den besten Restaurants der Stadt weisen! Die Touren finden jeden Tag außer Sonntag statt und können direkt auf der Website gebucht werden. Folgt aber auch ihrem Instagram Kanal @streat_bites.
Wir lassen uns noch ein wenig durch Amsterdam treiben, bevor wir wieder ins Auto steigen und das wäre auch mein abschließender Tipp an euch. Nur so erlebt man die Stadt wirklich, nicht, indem man von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit eilt, von denen Amsterdam – seien wir mal ehrlich – gar nicht so viele hat. Dafür vibriert sie vor Geschichte, Freiheit und Weltoffenheit und versprüht ganz viel Gefühl, genauso wie ihre kleine Schwester am Meer, die uns mit ihrer entspannten Strandatmosphäre verzaubert hat. Egal, ob ihr euch für das kulturelle Flair von Amsterdam oder die Chill Vibes von Den Haag interessiert, beide Städte werden euer Herz mit ihrer Einzigartigkeit erobern und lohnen sich definitiv auch mal für einen längeren Besuch. Aber auch für einen Kurztrip in die Niederlande sind sie bestens geeignet.
Mehr lesen:
Insider Tipps für Amsterdam: Top Sehenswürdigkeiten & mehr
33 Amsterdam Sehenswürdigkeiten – alle Must-Sees auf einen Blick!
Den Haag – klein, charmant und wunderschön!
Hier noch mehr Fotos von meinem Kurztrip in die Niederlande: