Wünscht ihr euch mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben und mehr Zeit für euch selbst? Dann versuche es mal mit Minimalismus, denn es bedeutet genau das: Besinnung auf das Wesentliche. Mit weniger Überflüssigem bleibt mehr Zeit für euch.
Minimalismus für Einsteiger – Was steckt hinter Minimalismus?
Es gibt viele Facetten, Formen und Definitionen von Minimalismus. Sie mögen sehr individuell sein, aber was alle verbindet, ist die Haltung dahinter, die einem zum Minimalisten macht. Minimalismus funktioniert für mich daher auch nicht nach strikten Regeln oder einem Schritt-für-Schritt-Plan, sondern durch Hinterfragen und der Ausrichtung nach den eigenen Werten und Bedürfnissen.
Zum Beispiel beim Einkaufen hinterfragen, bewusst und gezielt einkaufen und nur das, was wir wirklich (ver)brauchen, anstatt in die Fallen der Konsumgesellschaft zu tappen. Verbrauch statt Konsum also.
„Buy less, choose well, make it last“ - Vivienne Westwood
Minimalismus bedeutet für mich nicht Verzicht, sondern Besinnung auf das Wesentliche.
Besinnung darauf, was ich wirklich im Leben brauche und möchte. Es entsteht Raum für wichtigere Dinge, die in in Wirklichkeit keine Dinge sind.
Es bedeutet nicht weniger zu haben, sondern mehr. Mehr Zeit. Mehr Platz. Mehr Geld. Mehr Wachstum. Mehr Zufriedenheit. Mehr Unabhängigkeit. Und mehr Fülle im Inneren, denn Minimalismus ist auch eine Geisteshaltung.
Minimalismus gibt mir Zeit zurück, hilft mir zu entschleunigen und im Moment zu leben.
Es bedeutet für mich auch Einfachheit und Freiheit. Immer wieder merke ich, wie befreiend es ist, weniger zu besitzen und wie es einfacher wird.
Also her mit dem einfachen Leben. Her mit der Freiheit. Und weg mit allem, was dem im Wege steht, damit Platz ist für das, was uns wirklich glücklich macht.
Minimalismus für Einsteiger – Ist das einfache Leben wirklich so leicht?
Wie ihr vielleicht merkt ist Minimalismus recht komplex – aber nicht kompliziert! Ganz im Gegenteil, kann es doch helfen das eigene Leben unkomplizierter zu machen.
Um Minimalistisch zu leben musst du nicht gleich all deinen Besitz verkaufen und in eine winzig-kleine Wohnung ziehen. Es ist viel weniger radikal. Du musst auch nicht gleich all deine Pflegeprodukte selber herstellen und 100 Dinge auf einmal verändern. Es geht viel einfacher und macht sogar Spaß.
Vielleicht ist das Thema noch völliges Neuland für dich und du fragst dich: Aber wie anfangen?
- Als erstes hilft – wie bei so vielem – sich erst einmal bewusst zu machen, warum du mehr Minimalismus in dein Leben integrieren willst. Dein Warum ist deine Motivation.
Sind es gewisse Werte, die dich antreiben? Möchtest du glücklicher sein? - Nimm dir Zeit, ein Blatt Papier und einen Stift. Schreibe dir auf, was dir wichtig ist, für was du gerne mehr Zeit haben möchtest, was dir gut tut und dich mit Freude erfüllt. Dann schreibe auf, was dich belastet, was dich an deinem Alltag nervt, wo es dir zu viel wird und was du gerne loswerden möchtest.
- Mache eine Weniger-Mehr-Liste. Unterteile hierfür ein leeres Blatt Papier in zwei oder drei Spalten. In die linke schreibst du oben „weniger“, in die rechte entsprechend „mehr“. Nun kannst du in die linke alles schreiben, was du in deinem Leben reduzieren möchtest. In die zweite Spalte kommt alles, was du stattdessen mehr machen möchtest und optional auch noch in die dritte Spalte, was du dadurch mehr hast. Denn weniger ist oft wirklich mehr.
Hier ein kleines Beispiel:
Entscheide dich jetzt, zu einem bewussteren Umgang mit all dem, was du gerade für dich aufgeschrieben hast.
Führe dir vor Augen, dass du dein Glück nicht länger in materiellen Dingen suchen oder dich darüber definieren möchtest. Es bedeutet nicht, dass du jetzt keine materiellen Sachen mehr toll finden darfst, aber dein Glück hängt nicht davon ab.
Am reichsten sind die Menschen, die auf das Meiste verzichten können.
– Rabindranath Tagore, Indischer Philosoph
Damit ist der Anfang getan. Jetzt geht es in die Umsetzung. Versuche Schritt für Schritt zu reduzieren, was du weniger haben/machen möchtest und mache dir immer mehr Raum für das, was dir wichtig ist. Umgebe dich mit Menschen und Dingen, die du liebst und brauchst und denke daran: weniger ist mehr. Dazu ein letzter Tipp für heute …
Minimalismus für Einsteiger – Nimm es wichtig, aber leicht
Wer einmal anfängt sich mit Minimalismus auseinander zu setzen, der findet schnell viele Tipps und weitere Themen. Minimalismus ist umfangreich, aber lass dich davon nicht einschüchtern oder abschrecken. Für langfristigen und nachhaltigen Minimalismus ist es meiner Meinung nach wichtig, mit Leichtigkeit und Freude an die Sache zu gehen. Sei nicht zu streng mit dir selbst, nimm es wichtig, aber nicht all zu ernst und schwer, sonst verlierst du schnell die Freude daran und beschäftigst dich lieber mit etwas Anderem.
Neulich habe ich mich dabei erwischt, dass ich mich selbst kritisiert und darüber geärgert habe, dass meine neuen Körperpflegeprodukte nicht reine Naturkosmetik sind. Meine Aufgabe war dann, mich darüber zu freuen und anzuerkennen, dass ich die Produkte aber Verpackungsfrei gekauft habe und umweltfreundlicher als die klassischen Pflegeprodukte aus dem Drogeriemarkt. Es ist ein Prozess und ein Weg, aber mit vielen kleinen Schritten kommst du voran, wenn du nur losgehst.
Mehr Artikel zum Thema Minimalismus für Einsteiger findest du hier:
Warum weniger mehr ist – Minimalismus im Alltag
Minimalismus im Kleiderschrank: Ordnung schaffen, um besser zu leben
Minimalistisch leben – Wie ich mit weniger glücklicher werde
DIE GASTAUTORIN
Hallo, ich bin Teresa. Meinen beruflichen Weg würde ich nicht unbedingt als geradlinig bezeichnen. Nach meiner Ausbildung als Industriekauffrau habe ich 1,5 Jahre in dem Beruf gearbeitet und dann einen Neustart gewagt. Ich bin zu neuen Ufern aufgebrochen und wurde Ergotherapeutin. Es war eine meiner besten Entscheidungen – es veränderte einfach alles. Vor allem mich. Ich wusste jedoch, dass ich nicht lange in der „klassischen“ Berufswelt bleiben will und nach weiteren fast 1,5 Jahren im neuen Beruf bin ich in New York gelandet, wo ich für eine Familie mit „Special Needs“ Kindern arbeite.
Es ist wohl keine große Überraschung, dass eine meiner Leidenschaften das Reisen ist. Ich möchte noch so vieles von der Welt entdecken, Orte und Menschen authentisch kennen lernen, unter die Oberfläche tauchen und eintauchen in das Leben. Lebensliebe ist eines meiner Lieblingswörter. Es beinhaltet viele meiner Wertvorstellungen und ist so etwas wie mein persönliches Mantra: Das Leben lieben, in diesem Moment, so wie es ist und offen sein für seine Schönheit. Ich bin daher ständig auf der Suche nach Inspiration und Momenten, die mir ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Das ein oder andere von dem, was mir dabei begegnet, werde ich hier mit euch teilen und freue mich auf jeden Austausch mit euch.
2 Kommentare
Hallo.
Ein sehr schöner Beitrag.
Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass man viel weniger braucht, als man üblicherweise suggeriert bekommt.
Ich habe mich nach einer Trennung neu orientieren müssen und was ich anfangs als Verlust empfunden habe ist für mich heute ein Segen. Kleinere Wohnung (Ich bin schneller mit der Hausarbeit durch), kein Auto (gewonnene Mobilität durch Bus und Bahn und mehr Bewegung durch Radfahren). Dies nur zwei Beispiele.
Ich denke das Problem vieler Menschen liegt nicht darin weniger zu besitzen, sondern die Angst nicht mehr „dazuzugehören“. In unserer Gesellschaft wird meist daran gemessen was man hat und nicht daran was man nicht hat. Doch sicher bezieht sich das nur auf rein materielle Dinge.
Was man an Wert hinzu gewinnt, wenn man sich weniger auf das Materielle konzentriert, kann jeder spüren, der sich traut zu reduzieren. Dann bekommt der Satz „weniger ist mehr“ eine wunderbare neue Bedeutung und die kann man dann auch spüren. ?