Minimalistischer werden – aber wie? Ich sage mal so: Minimalismus ist wie Nachhaltigkeit. Der Weg ist das Ziel und diesen solltet ihr genießen, denn er kann lang sein! Minimalismus ist ein Prozess, für den man Geduld braucht. Vergleicht euch auf diesem Weg nicht mit anderen, denn im Minimalismus gibt es nicht die eine Wahrheit.
Für mich heißt Minimalismus nur Dinge zu haben, die ich brauche und liebe. Ich möchte Klarheit, Struktur und Flexibilität. Ich möchte Geld sparen und mehr Zeit gewinnen, in dem ich auf unnötige Dinge vezichte, die ich sonst pflegen und aufbewahren müsste. Meine Zeit nutze ich für wichtige Bedürfnisse, Ziele und Wünsche. Mit diesem Post gebe ich euch Inspirationen für die ersten Schritte für bewussteren Konsum.
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Minimalistischer werden – Tipp 1: Informieren
Mir ging es so, dass ich je mehr ich über Minimalismus gelesen habe, desto mehr habe ich gewusst, was für eine Minimalistin ich sein möchte. Es geht nämlich nicht immer um die leeren weißen Wohnung, sondern darum, dass ihr einen Minimalismus findet, mit dem ihr euch wohl fühlz.
Deswegen meine Empfehlung: Sammelt Informationen und Erfahrungen in Büchern und Serien, um die eigene Vision zu festigen. Ich kann euch den Podcast “Minimalismus JETZT!” sehr ans Herz legen.
Außerdem meine Bücherempfehlungen:
- Einfach Familie leben: Der Minimalismus-Guide mit Kindern*
- Das Minimalismus-Projekt: 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein*
Minimalistischer werden – Tipp 2: Der Kleiderschrank
Oft ist beim Aussortieren der Kleiderschrank der erste und einfachste Schritt. Wenn ich mich nicht endgültig trennen kann oder emotional gebunden bin, packe ich alles, was ich denke nicht mehr zu brauchen, in einen Karton in den Keller und hole ihn erst nach drei Monaten wieder hoch. Wenn ich nicht mehr weiß, was noch drin ist, ist alles klar: Weg damit! Sollte ich etwas vermissen, darf es wieder einziehen. Ihr könnte auch erstmal damit anfangen Sommer- und Winterkleidung zu trennen.
Ein weiterer Tipp ist, alles aus dem Kleiderschrank zu holen und die Hänger falsch herum reinzuhängen. Wenn ihr sie anhattet, seht ihr nach einer Saison, welche Kleidung ihr wirklich getragen habt.
Minimalistischer werden – Tipp 3: Schuhe
Welche Schuhe dürfen bleiben? Die Entscheidung hängt davon ab was ihr braucht und was zu meinen Outfits passt. Auch hier kommt meine Kistenmethode zum Tragen. Sortiert einige Paare aus und schaut nach drei Monaten, welche ihr vermisst habt.
Minimalistischer werden – Tipp 4: CD und DVD
Habt ihr noch CDs und DVDs zu Hause? Dann versucht doch einmal zu überlegen, welche davon ihr im letzten Jahr gehört oder geschaut habt. Die, an die ihr euch nicht erinnert, dürfen gehen. Inzwischen könnt ihr die meisten Filme und Serien und Musik eh online streamen. Ich habe inzwischen noch nicht mal mehr die Möglichkeit DVDs und CDs überhaupt abzuspielen.
Minimalistischer werden – Tipp 5: Apps
Es gibt nicht nur materielle Produkte, sondern auch digitale. Welche Apps nutzt ihr wirklich und welche dürfen gehen? Um mehr Ordnung und Struktur reinzubringen, empfehle ich euch Ordner und Cluster auf eurem Smartphone anzulegen, beispielsweise: Reiseordner, Finanzen, Bildbearbeitungsordner anzulegen. Passende Apps zu passenden Apps.
Minimalistischer werden – Tipp 6: Medikamente
Was viele vergessen: Natürlich haben auch Medikamente ein Ablaufdatum. Prüft mindestens einmal im Jahr euren Apothekerschrank und eure Reiseapotheke. Was braucht ihr und was kann weg? Was ist abgelaufen? In der Apotheke könnt ihr aussortierte oder abgelaufene Medikamente gut und bedenkenlos entsorgen.
Minimalistischer werden – Tipp 7: Social Media
Auch auf Social Media könnt ihr Minimalismus betreiben. Schaut eure Follower und Freunde an. Kennt ihr die Personen überhaupt? Interessieren euch deren Inhalte? Tut euch der Inhalt gut? Bereichert euch der Inhalt?
Nehmt euch die Zeit auszusortieren. Auch hier wende ich die Methode der Ordnungsexpertin Marie Kondo an und frage mich: Macht mich das glücklich? Wenn die Antwort darauf “Nein” lautet, darf der Kontakt weg.
Die Zeit auf Social Media zu reduzieren ist übrigens ebenfalls eine Minimalismus Maßnahme. Ich habe mir vorgenommen, eine Stunde am Tag zu reduzieren.
Minimalistischer werden – Tipp 8: Kabel und Elektro
Wer kennt das nicht? Kabelsalate und Kisten voller Kabel – und wenn man eins sucht, findet sich nichts. Deswegen mein Tipp: Schaut welches Kabel zu welchem Gerät gehört. Habt ihr das Gerät noch und benutzt es? Dann darf auch das Kabel bleiben. Außerdem kann ich euch empfehlen, die Kabel zu beschriften und vielleicht in einem Organizer zu sortieren.
Minimalistischer werden – Tipp 9: Geschirr
Über die Jahre sammelt sich so einiges in den Schränken und Schubladen an. Schaut nach, was einen Sprung hat oder was in die Jahre gekommen ist. Was nutz ihr noch? Das gleiche gilt auch für Küchengeräte. Nutzt ihr den Toaster, Wasserkocher oder Nudelmaschine überhaupt? Wenn nein, dann lasst es nicht länger in einer Kiste verstauben, sondern verschenkt oder verkauft es!
Minimalistischer werden – Tipp 10: Kosmetik, Makeup & Schmuck
Durch mein Praktikum bei der Vogue und dem Beauty Sale habe ich einiges an Kosmetikprodukten angesammelt. Die Produkte wurden in die Redaktion geschickt und eine Art Flohmarkt veranstaltet. In der Zeit habe ich gehamstert wie eine Irre. Das Ganze ist ewig her und trotzdem habe ich noch viele Dinge, die ich nicht benutze, weil sie zu schön und wertvoll sind.
Was braucht ihr wirklich und was macht ihr auch wirklich? Seid ehrlich zu euch selbst. Wenn ich meine Nägel nicht lackiere brauche ich weder Lack noch einen Entferner. Das gleiche gilt für Schmuck.
Meine Kriterien haben sich mittlerweile geändert. Ich suche meine Kosmetik- und Pflegeprodukte danach aus, ob sie hohe Qualität haben, tierversuchsfrei und Naturkosmetik sind. Qualität statt Quantität!
Minimalistischer werden – Tipp 11: Lebensmittel
Überprüft euren Vorratsschrank regelmäßig auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Wenn die Sachen noch gut sind, aber ihr sie in ihrer eigentlichen Form nicht verbraucht habt, verarbeitet sie entweder anderweitig, wie z.B. in Smoothies, oder spendet sie über die Plattform Foodsharing. Essen teilen und so eine gute Tat vollbringen – super.
Achtet beim Einkauf auf euren Essensplan und darauf, ob ihr alles verbrauchen und verwerten könnt. Durch eine Struktur vermeidet ihr Lustkäufe.Wenn ihr eure Lebensmittel in Gläser umfüllt sieht das nicht nur schön aus, sondern ihr habt einen Überblick darüber, was ihr noch da habt.
Ich bin auch beim Kochen sehr minimalistisch geworden. Ich koche nur wenige Gerichte, die für mich funktionieren und die ich immer wieder koche. So gehe ich auch kein Risiko ein, Zutaten zu kaufen, die ich nur einmal nutze und die mir eventuell gar nicht wirklich schmecken.
Minimalistischer werden – Tipp 12: Spielsachen
Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass auch bei Spielsachen weniger mehr ist. Alma hat in Portugal nur wenig Spielsachen, denn wenn sie zu viel hat wird sie leicht überfordert und spielt dann lieber mit mir. Oft reichen einfach nur Schaufel und Eimer. Kinder können sich so gut mit wenig beschäftigen.
Ich packe oft die Spielsachen in Kisten und tausche sie alle zwei Wochen aus. Obwohl die Dinge nicht neu sind, bringt es Abwechslung und Alma freut sich.
Minimalistischer werden – Tipp 13: Versicherungen
Versicherungen sind wirklich ein schwieriges Thema, denn einige braucht man einfach. Schaut nach, welchen Beitrag ihr jährlich zahlt und vergleicht. Welche Versicherung braucht ihr wirklich und welche ist überhaupt tatsächlich sinnvoll? Dafür gibt es inzwischen tolle Onlinetools. So könnt ihr vielleicht etwas Geld sparen und habt vor allem den Überblick.
Minimalistischer werden – Tipp 14: Gleiches zu Gleichem
Oft liegen zusammengehörige Sachen an verschiedenen Orten. Um den Überblick darüber zu behalten, was man eigentlich alles besitzt, ist es sinnvoll, die gleichen Dinge am gleichen Ort aufzubewahren. So verbringt man auch weniger Zeit bei der Suche.
Minimalistischer werden – Tipp 15: Zeitungen
Hier kann ich euch nur den Tipp geben: Weniger ist mehr! Ich mache es inzwischen so, dass ich die inspirierenden oder nützlichne Texte für die Zukunft einzeln raustrenne und in einem Ordner aufbewahre. Der Rest kommt weg. Dasselbe mache ich auch mit meiner eigenen Kolumne.
Minimalistischer werden – Tipp 16: Geldbeutel
Holt einmal eure Geldbeutel hervor und fragt euch: Was sind das für Rechnungen und Belege? Brauche ich die für meine Steuer? Dann direkt einscannen oder ablegen. Das geht inzwischen super per App. Bei Bonuskarten überlege ich mir, ob es realistisch ist, dass diese voll werden, damit ich mein Extrastück Pizza bekomme oder ob es unnötig ist.
Schaut bezüglich Mitgliedskarten, ob ihr überhaupt noch Mitglied beim Anbieter seid oder ob die Karten nur in eurem Geldbeutel versauern. Ist auf Gutscheinkarten überhaupt noch Guthaben Versucht auch, Kleingeld gleich auszugeben. Das entlastet den Geldbeutel und die Kassierer freuen sich oft über genaue Beträge.
Minimalistischer werden – Tipp 17: Freizeitbeschäftigung
Schaut bei Hobbys immer, was ihr noch machen und womit ihr eure Zeit tatsächlich verbringen möchtet. Was habt ihr ein Jahr lang nicht gemacht? Könnt ihr drei verschiedene Sportarten gleichzeitig machen? Und auf was möchtet ihr euch fokussieren?
Ihr solltet eure Werte kennen: Was möchte ich, was macht mir Spaß, worin möchte ich meine Zeit investieren? Oder ist es einfach nur eine Illusion? Wenn ihr keine Zeit oder Lust mehr habt, ist es vielleicht einfach nicht mehr euer Ding. Seid ehrlich zu euch.
Minimalistischer werden – Tipp 18: Notizbücher
Da ich viele Gedanken habe, habe ich viele Notizbücher. Es ist zwar witzig alte Notizen zu lesen, aber ehrlich gesagt, wann macht man das schon? Was nicht wichtig ist, kann weg. Denn es nimmt auch Platz ein. Notizbücher sind aber auf alle Fälle besser als Zettel, denn so sind die Gedanken immerhin gebündelt an einem Ort.
Minimalistischer werden – Tipp 19: Schlüsselbund
Schlüsselbünde sind bei manchen Personen echt wild. Ein leichter Schlüsselbund erleichtert auch das Leben. Welche Schlüssel sind überhaupt für was und müsst ihr sie dauerhaft mit rumschleppen? Wenn nicht – lasst sie doch einfach zu Hause an eurem Schlüsselbrett?
Minimalistischer werden – Tipp 20: Auto
Ihr könnt euch die generelle Frage stellen: Benötige ich überhaupt ein Auto? Mit Kind und Hund in Portugal brauche ich persönlich das Auto – leider! Mein Tipp: Entrümpelt das Auto ab und zu. Nehmt einfach direkt mal ein paar Sachen mit raus. So habt ihr auch ein schönes, ordentliches und minimalistisches Auto.
Das waren meine 20 Tipps und Gedankenanstöße für den Anfang. Startet gleich heute und sucht euch zwei bis drei Sachen aus, die ihr gleich angehen könnt. Wenn ihr richtig Lust bekommen habt, dann empfehle ich euch, bei meiner 30 Tage Minimalismus-Challenge mitzumachen. Schreibt mir unbedingt in die Kommentare: Wie hilfreich sind die Tipps für euch? Was habt ihr als Erstes umgesetzt?
Mehr lesen:
Minimalismus mit Familie – Tipps für den Start mit Kindern
Minimalismus im Kleiderschrank – Tipps fürs Aussortieren & Ordnen
Minimalistisch leben – so einfach ist Minimalismus à la Marie Kondo
2 comments
Hallo! Das klingt sehr interessant. Wie macht man denn bei der Minimalismus Challenge mit? Danke für eine kurze Nachricht. Herzliche Grüße! J.M.
Klingt sehr interessant. Wie macht man denn bei der Minimalismus Challenge mit?