Nachdem ich euch im letzten Post schon ein paar meiner Lieblingsplätze auf der Südinsel Neuseelands vorgestellt habe, folgt nun die Nordinsel. Mit der Fähre gelangten wir und unser Mietauto von Picton auf der Südinsel nach Wellington auf der Nordinsel.
Neuseeland Nordinsel: Auckland & Waiheke Island
Ein Stopp auf dem Roadtrip war Auckland. In und um Auckland gibt es einige Aktivitäten, zum Beispiel eine Fahrt mit der Fähre nach Waiheke Island. So kann man nicht nur die Skyline von Auckland bewundern, auf der kleinen Insel gibt es auch viele Weinberge und daher guten Wein zu kaufen.
In Auckland selbst fand ich die Auckland Art Gallery sehr interessant. Es gibt coole Kunstwerke, interaktive Installationen und natürlich auch die klassische Kunst in Form von Gemälden:
Es gibt in Auckland außerdem den inaktiven Vulkan Mount Eden, der mit saftig grünem Gras überzogen ist und eine super 360° Aussicht über die Stadt bietet.
Eis essen im Auckland Style – bei Giapo
Wer in Neuseeland Eis essen möchte, der MUSS definitiv den Weg nach Auckland auf sich nehmen. Dort steht die vielleicht legendärste Eisdiele der Welt – Giapo. Hier bestellt ihr nicht einfach eure Sorte und wählt zwischen Waffel oder Becher. Nein, der Besuch wird hier zu einem richtigen Erlebnis. Aus einem umfangreichen Menü wählt ihr die Aromen, die euch interessieren und könnt vorher sogar probieren.
Die Namen auf der Karte werden euch wahrscheinlich erst mal wenig sagen. Kolossaler Tintenfischkegel oder tragbare Eisfingerpuppen? Darunter kann man sich vielleicht zuerst nichts Konkretes vorstellen. Aber die Namen sind genauso gemeint, wie sie klingen. Wer die Eisfingerpuppen bestellt, bekommt eine Waffel in Miniaturform, die wie Fingerpüppchen auf die Hand gesteckt werden kann. Und der Tintenfischkoloss ist tatsächlich ein riesiger eis-gewordener Tintenfisch, der auf der Waffel thront. Wie das genau aussieht verraten wir euch aber noch nicht, das müsst ihr dann schon selbst herausfinden, wenn ihr in Auckland seid! Oder ihr stillt eure Neugier vorher und schaut auf der Webseite von Giapo vorbei … ;-)
Neuseeland Nordinsel: Stadtbummel in Wellington
Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland und nach Auckland die, mit den meisten Einwohnern. Nach den eher kleineren Städtchen und Orten, die wir auf der Südinsel kennengelernt haben, war dies also wieder mal eine „echte“ Großstadt.
Am Besten beginnt man hier den Tag mit einem gemütlichen Frühstück am Hafen und schlendert dann weiter zum Te Papa Tongarewa, dem Nationalmuseum von Neuseeland. Das Museum ist riesig. Man lernt hier unter anderem über die Geschichte Neuseelands, die Maoris und es gibt ein interaktives „Earthquake House“, bei dem man ein Erdbeben selbst erlebt. Zur Stärkung kann ich „The Arborist“ empfehlen, ein sehr gemütliches Restaurant im Zentrum.
Neuseeland Nordinsel: Mount Taranaki – ein Vulkan neben dem Surf Highway
Um von Wellington zum Egmont National Park im Westen der Insel zu kommen, fährt man den Surf Highway entlang. Hier sollten Bierliebhaber auf jeden Fall bei der Tuatara Brauerei in Paraparaumu stehen bleiben – die Flaschen sind einfach der Hammer, und das Bier sowieso. Surfen konnten wir im Winter hier leider nicht und die meisten Orte wirken ein bisschen wie ausgestorben. Kurz vor New Plymouth liegt der Mount Taranaki, ein Vulkan im Egmont National Park. Hier lohnt es sich, zumindest von der Straße aus einen Blick auf den Vulkan zu werfen, oder ein bisschen im National Park wandern zu gehen.
Neuseeland Nordinsel: Black Water Rafting in Waitomo
In den unterirdischen Höhlensystemen von Waitomo fühlt man sich wie in einer anderen Welt, denn sie sind bekannt für ihre unzähligen Glühwürmchen. Sie tauchen die Höhlen in bläulich-grünes Licht und man findet sich in einer Szenerie á la Avatar wieder. Dieser Anblick lässt einen auch das eisig kalte Wasser vergessen, durch das man mit einem aufblasbaren Reifen fährt. Leider habe ich von diesem einzigartigen Erlebnis keine Fotos machen können, da sich meine Kamera und Wasser eher nicht so gut vertragen. Dieser Moment zählt wohl zu den unfotografierbaren Momenten, die jedoch trotzdem unvergessen bleiben.
Neuseeland Nordinsel: Tongariro Alpine Crossing – Bergtour auf den Spuren von Herr der Ringe
Der Tongariro Alpine Crossing ist ein 19,4 km langer Wanderweg des Tongariro Nationalparks im Herzen der Nordinsel. Für den gesamten Weg sollte man zirka 7 Stunden einplanen. Da wir im Winter dort waren und der Weg teilweise sehr eisig und manchmal nicht klar erkennbar war, wurde uns zu einer geführten Tour geraten.
Ein Shuttle brachte uns zum Ausgangspunkt, wir wurden mit Bergschuhen, Steigeisen und Eispickel ausgestattet und waren in einer Gruppe von rund 40 Leuten unterwegs. Das war ganz praktisch, denn wir lernten nicht nur neue Leute kennen, sondern konnten auch unser eigenes Tempo bestimmen, da es eine sportliche und eine gemütlichere Gruppe gab. Die blitzblauen Emerald Lakes, die ich zuvor immer auf Fotos gesehen hatte, konnte ich unter der Eis- und Schneedecke gar nicht erkennen. Generell schaute die „Mordor“-Landschaft aus Herr der Ringe im Winter gar nicht so düster aus. Trotzdem führte uns unser Weg durch eine schwefelige Vulkanlandschaft, in der immer wieder Rauchschwaden auf der Erde kamen.
Achtung, Vulkan-Zone!
Neuseeland Nordinsel: Thermal Wonderland in Wai-O-Tapu
Eine Szenerie, die ich zuvor schon auf Fotos bewundert, und die mich unglaublich neugierig gemacht hatte, war das Thermal Wonderland in Wai-O-Tapu, in der Nähe von Rotorua. In Wai-O-Tapu findet man sich in einer äußerst surrealen, bunten Umgebung wieder. Die Landschaft ist durchzogen mit brodelnd heißen Thermalbecken in den verschiedensten Farben, von knallgrün über rot bis hin zu schwefelgelb. Der Geruch ist sehr gewöhnungsbedürftig, da es ziemlich intensiv nach Schwefel riecht.
Das tolle am Thermal Wunderland ist, dass man selbstständig durch die brodelnde Landschaft gehen kann und daher genug Zeit zum Bestaunen und Fotografieren hat. Am Eingang erhält man einen Folder, in dem jedoch gewisse Routen vorgeschlagen werden, und zu welchen man auch interessante Infos erhält. Im Thermal Wonderland ist das Wasser viel zu heiß zum Baden, aber nicht weit entfernt liegt der Kerosene Creek, in dem man gratis und mitten in der Natur im heißen Wasser baden kann.
Hier dampft es gewaltig!
Neuseeland Nordinsel: The Redwoods – Wilkommen im Zauberwald
Wir hatten einen ganzen Tag für Rotorua eingeplant und wollten eigentlich Mountainbiken gehen. Es regnete aber Non-Stop und so empfahl unsere Gastgeberin uns, „The Redwoods“ anzusehen. Der Redwood liegt ein bisschen außerhalb von Rotorua und bietet eine Vielzahl an Wanderwegen und Laufrouten. Auf großen Tafeln, die beim Eingang stehen, waren verschiedene Routen und ihre jeweilige Länge angegeben. So konnten wir den für uns interessantesten Weg finden.
Man kann aber auch ohne großartig zu planen einfach im Wald spazieren gehen, und sich vielleicht sogar absichtlich etwas verlaufen. Vom Regen bekamen wir im Wald nicht viel mit, da die Baumkronen alles abfingen. Die mächtigen, alten Bäume ragen bis in den Himmel und schauen mit ihrer roten Rinde fast ein bisschen pelzig aus. Zwischen ihnen fließen blitzblaue Quellen und man fühlt sich wie in einem magischen Zauberwald. Die Stille und der Waldduft haben auch eine sehr entspannende Wirkung.
Neuseeland Nordinsel: Hobbiton – Bier trinken im Green Dragon Inn
Hobbiton ist das wohl bekannteste Filmset, das es gibt. Für wahre Herr der Ringe-Fans also ein absolutes Muss. Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen, habe aber alle Filme gesehen, und kann daher mit der Umgebung zumindest ein bisschen etwas anfangen. Bei der geführten Tour durch das Filmset gaben die Guides immer passende Anekdoten zum Besten. Mein persönlicher Höhepunkt der Tour war aber das Original-Bier im lauschigen Green Dragon Inn neben gemütlichen Kaminfeuer zu trinken.
Ein Traum für jeden Herr der Ringe-Fan!
Neuseeland Nordinsel: Paradiesischer Strand bei Cathedral Cove
Auf der Halbinsel Coromandel gibt es einiges zu entdecken. Oft hilft es einfach, sich Postkarten aus der Umgebung anzusehen, sich inspirieren zu lassen und dann diese traumhaften Motive zu suchen. So haben wir das mit der Cathedral Cove gemacht. Der wunderschöne Strand ist wohl der bekannteste Strand der Gegend und seine interessanten Felsformationen machen ihn einzigartig. Erreichbar ist er entweder mittels eines gemütlichen Wanderwegs oder per Wasserweg (Kajak, Boot). Er ist perfekt zum Entspannen, Fotografieren und Seele baumeln lassen.
Einfach nur wow!!!
Neuseeland Nordinsel: In Thermalpools baden am Hot Water Beach
Ein weiteres Must-See auf Coromandel ist der Hot Water Beach. Hier gräbt man mit einer Schaufel Löcher in den Boden und sie füllen sich mit heißem Wasser. Wir hatten blöderweise nicht an die Schaufel gedacht, aber lernten ein paar nette Leute kennen, die ihren Pool mit uns teilten. Manchmal wurde es so heiß, dass wir kurz in den eisigen Pazifik sprangen um uns abzukühlen. Wichtig ist hierbei, vorher einen Blick auf den Gezeitenkalender zu investieren, da die Pools am besten zwei Stunden vor und nach der Ebbe gebuddelt werden können.
Neuseeland Nordinsel: Standup-Paddle in Whangamata
Seit wir auf der Nordinsel waren, hatten wir eigentlich vorwiegend ein Ziel vor Augen: surfen gehen! Leider waren die Wind- und Wetterverhältnisse eher bescheiden. So auch in Whangamata, wo zwar super Wetter herrschte, aber das Wasser flach wie ein Brett war. Da wir aber trotzdem sportlich sein und die Sonne genießen wollten, liehen wir uns Standup-Paddles aus und paddelten zur Donut Island, die vor der Küste liegt. Wir waren die einzigen, die im Wasser und auf der Mini-Insel unterwegs waren und ich fühlte mich ein bisschen wie im Film „The Beach“.
Neuseeland Nordinsel: Muriwai Beach – Surfen am Vulkanstrand
Nach langem Suchen und einem guten Tipp einer unserer Gastgeberinnen fanden wir endlich den perfekten Strand zum Surfen: Muriwai Beach. Er liegt an der Westküste der Nordinsel, nicht unweit von Auckland, und ist ein schwarzer Sandstrand. In der Muriwai Surf School gleich neben dem Strand haben wir uns Westuits und Surfboards ausgeliehen, und hatten dann den ganzen Strand für uns – noch so ein Vorteil von der Wintersaison.
Der Maori-Track, ein kleiner Wanderweg, der seinen Startpunkt neben dem Strand hat, führt auf einen Aussichtspunkt, von welchem aus man eine Tölpel-Kolonie und Robben beobachten kann. Zum Abschluss des Tages, darf an diesem – meinem persönlichen – Lieblingsstrand, natürlich ein Sonnenuntergang nicht fehlen.
Wie kann man also abschließend die Nordinsel am besten in einem Satz zusammenfassen? Farbenfroh, vulkanisch und magisch!
Ich könnte mich nicht entscheiden, ob ich die Nord- oder die Südinsel besser fand. Jede hat ihre Besonderheiten und wenn man Zeit hat, sollte man sich auf jeden Fall beide ansehen. Ich war genau einen Monat unterwegs, 14 Tage pro Insel. Sobald ich den Flieger nach Hause betrat wusste ich, so schnell würde ich keine Reise mehr machen, die mich derart fasziniert und überrascht, wie der spontane Roadtrip durch Neuseeland.
MEHR FOTOS:
Im Tongario Nationalpark
… hier werden die traumhafen Fotos geschossen! ;-)
Wai-O-Tapu’s Farbenpracht
„In“ der Cathedral Cove
Sonnenuntergang auf der Nordinsel
So schön grün ist Neuseeland!
Text & Fotos: Barbara Haupt
In Kooperation mit New Zealand Tourism Association
6 Kommentare
Einfach herrlich zu lesen u.gleichzeitig die phantastischen Aufnahmen in sich aufzunehmen.Richtig verlockend, sich auf diese Reise zu begeben – wenn es das Alter noch erlauben würde.
Ein Traum. Bei mir gehts im Dezember nach Neuseeland. Der erste große Auslandseinsatz für meine Blog. Ich kann es kaum erwarten.
Viel, viel Spaß!!!
Wirklich sehr schön da. Wir waren vor 2 Jahren schon einmal da und fliegen jetzt im März nochmal hin. Diesmal für 6 Wochen – kann es jetzt schon kaum abwarten :)
VG
Viel Spaß!!!!