Die Türkei, das Land zwischen Orient und Okzident hat eine überwältigende Landschaft, herzliche Menschen und tolles Essen. Wer einfach nur abschalten und sich rundum verwöhnen lassen möchte, ist in Side an der Türkischen Riviera genau richtig. Hier sind die Strände lang, das Wasser warm und die Ausflugsziele einmalig. Ob ein traditionelles türkisches Frühstück am Green Lake, ein Panoramablick auf das Gebirge, die Fahrt mit einem Schlauchboot am längsten unterirdischen Fluss der Türkei entlang oder wenn man Glück hat der Anblick eines Wildpferdes – das alles hat die Region Side an der Türkischen Riviera zu bieten. Ein paar Tage nur entspannen ist ok, aber dann kann ich euch nur ans Herz legen – macht euch auf um das Land zu entdecken. Eine Teestunde in einem Bergdorf bleibt euch viel länger in Erinnerung als ein Tag am Meer.
Check in: Barut Acanthus & Cennet von L’TUR
Ich wollte schon immer mal in einem Hotel schlafen, dass ganz neu aufgemacht hat. Hier ging mein kleiner Reisebloggertraum in Erfüllung. Am 14. Mai 2016 hat das Barut Hotel in Side an der Türkischen Riviera aufgemacht und 5 Tage später war ich da. Wer an türkische Hotels denkt, hat oft ganz viel Schischi und Bling Bling sowie Brokat und Samt im Kopf. Das Barut ist anders. Ehrlich gesagt fühle ich mich ein bisschen so, als würde ich nach Hause kommen. In mein Traumhaus!
Denn alles, was es hier gibt, hätte ich auch gerne zu Hause: Eine Steinwand hinter dem Bett, eine Regendusche im Bad, einen beigefarbenen Ohrensessel und immer einen riesen Strauß Lilien auf dem Tisch. Vom Farbkonzept ist das hier genau meine Welt – mint, hellblau, beige und Erdtöne. Ein moderner maritimer Stil, den ich wirklich nur in einer türkischen Großstadt erwartet hätte, aber nicht hier in Side. Ein Muss im Barut Acanthus & Cennet ist der Besuch des Hamam. Obwohl ich in Berlin wohne und es Hamam an jeder Ecke gibt, habe ich noch nie einen besucht. Der ganze Spa-Bereich im Hotel ist zauberhaft. Ich fühle mich, als würde ich eintauchen in eine andere Welt. Es gibt einen großen Hamam aus Marmor mit warmen Steinen und zwei Behandlungsräume in denen die Anwendung durchgeführt wird. Bei Hamam wurde ich erst mit Wasser übergossen, abschließend mit einem Seidenhandschuh abgerubbelt und zum Schluss in Schaum gebettet und wieder mit Wasser abgespült. Dieser Moment, wenn die dicken Schaumwolken auf deinem Körper liegen, fühlt man sich an wie in Watte gepackt. Ein tolles Erlebnis und die Haut ist danach soooo weich.
Geschlafen habe ich in einem Pool-Zimmer. Jetzt dürft ihr drei mal raten, warum das so heißt? Weil man direkt vor der Terrasse in einen ca. 80 Meter langen Pool steigt und einmal um die Ecke schwimmen kann. Und das Meer ist auch direkt vor der Nase. Jeden Morgen habe ich den Balkon aufgemacht und das Meeresrauschen gehört. Es gibt aber noch einen anderen Pool, für alle Gäste und ungelogen, ich habe noch nie so ein großes Schwimmbecken gesehen.
Für das Essen bin ich jeden Tag zum Buffett gegangen, obwohl es auch einige Restaurants im Hotel gibt. Aber ich muss immer wieder feststellen, dass für einen veganer ein Buffett am besten ist, denn so kann ich mich nach Herzenslust bedienen.
Auch wenn es mit schwer gefallen ist, ich habe das Hotel auch verlassen um ein paar Tipps für euch rauszufinden, was ihr noch alles in Side unternehmen könnt!
Mein Video über Side und die Umgebung:
Was ihr erleben und entdecken könnt:
Die Stadt Side an der Türkischen Riviera entdecken
In nur 15 Minuten ist man vom Hotel Barut Acanthus & Cennet in Side. Vielleicht wird der ein oder andere erst ein bisschen geschockt sein, weil die Stadt schon sehr viele Läden mit Fake-Klamottem und Fußballtrikots hat. Der ein oder andere wünscht sich das vielleicht, ich kann gut darauf verzichten. Auch auf blinkende LED-Schilder die mir die Happy Hours Zeiten mitteilen. Es gibt diese Sachen in Side, aber es gibt auch die schönen kleinen Ecken, mit alten Häusern und ganz viel Geschichte. Side hat auch den Namen „die Stadt der kleinen Wege“. Sie ist auf einer 1km langen und 400 Meter breiten Halbinsel gelegen und wirklich alles ist super zu Fuß zu erreichen.
Side an der Türkischen Riviera für Historiker
Wer gerne in die Geschichte aus dem 2. und 3. Jahrhundert eintauchen möchte, der sollte einmal an der Stadtmauer entlang spazieren und ein Stück in den Ort hineinlaufen. Hier findet man einige Reliquien aus einer längst vergessen Zeit. Ich finde es schon irre über tausenden von Jahren alten Steinen zu laufen und plötzlich vor großen Marmorsäulen zu stehen, die in den Himmel ragen. Sehr beeindruckend war auch das Amphitheater mit ca. 25.000 Sitzplätzen. Der Eintritt kostet hier 20 Lira und lasst das Stativ in der Tasche, denn das ist dort verboten.
Side an der Türkischen Riviera für Romantiker
Der Apollotemper ist das Wahrzeichen der Stadt Side und steht direkt hinter dem Meer. Am schönsten ist dieser Ort zum Sonnenuntergang, wenn der rote Feuerball durch die Säulen des Tempels scheint. Aber auch in der Nacht des Vollmondes kommen hier ganz viele Päarchen her. Wenn man sich nämlich an diesem Ort küsst, bleibt man für immer zusammen.
Side an der Türkischen Riviera für Genießer
In Side werdet ihr unglaublich viele Restaurants finden. Vor den meisten steht ein netter Kellner, der euch zu einem Drink überreden möchte. Leider war ich nur einen Tag in Side und konnte nicht alle Restaurants testen, doch diese hier sind mir im Gedächtnis geblieben.
- NO WIFI im Tempel Restaurant
Dieses Restaurant besticht mit seiner Lage. Hier bekommen die Gäste ihren Cocktail oder Kaffee direkt neben dem Meer. Außerdem hat mir der Spruch auf einem Plakat neben dem Eingangstor sehr gefallen „No wifi – talk to your partner.“ Ansonsten sieht man an jeder Ecke, dass Restaurants mit wifi werben. Hier nicht. Daumen hoch!
- Skandinavisches Feeling im Café Öga
Es liegt wie ein versteckter Schatz in einer kleinen Seitengasse – das Café Öga. Die Speisekarte vor der Tür scheint auf schwedisch zu sein. Neben dem neu restauriertem Steinhaus liegt ein kleiner Innenhof in dem weiße Schmiedeeisenstühle stehen mit pinken Sitzkissen. Wie ich erfahren habe, macht die Besitzerin hier vom Karottenkuchen bis zum Köttbullar alles selber.
- Meeresluft im Moonlight
Wer eine salzige Brise in der Nase und einen frischen Fisch auf dem Teller haben möchte ist im Moonlight Restaurant genau richtig.
- Grüne Oase im Emirotel
Side muss zu Fuß entdeckt werden. Dann findet man auch solche grünen Oasen, wie das Emirotel mit Bistro und Café. Die Gäste sitzen auf einer Terrasse mitten im Grünen.
- Primetime im Sunprime
In einem kühlen Hinterhof unter orientalischen Lampen speisen, dass geht im Sunprime Restaurant direkt an der Strandpromenade. Im Gegensatz zum Innenhof ist das Restaurantgebäude selbst im nordischem Stil gehalten und strahlt absolutes Urlaubsfeeling aus. Nicht nur weil man das Meer vom Tisch aus sieht.
- The place to be – Aphrodite
Leckere Salate, glutenfreie Speisen, mexikanisch, türkisch, internationale Gerichte – im Restaurant Aphrodite bleiben keine Wünsche offen und ich habe einen veganen Salat gefunden. Die Lage des Restaurants ist auch optimal – direkt am Meer an einem kleinen Platz auf dem man von der Terrasse aus wunderbar das Treiben beobachten kann.
- Ein Bier auf der Stadtmauer
Den perfekten Sundowner könnte man in der Cuba Bar haben. Sie liegt direkt an der Strandpromenade auf der Stadtmauer. Ich habe diese Bar tagsüber entdeckt und mir hat gleich die Lage gefallen. Zum Sundowner habe ich es dann leider nicht mehr hin geschafft, aber falls es mal jemand von euch testet, sagt Bescheid, wie es war!
Ein traditionelles türkisches Frühstück genießen
Marmelade, getrocknetes Obst, Tahin, Pekmez, Bazlama, Orangen, Kaffee und eine Gemüseplatte. Ich komme aus dem Staunen gar nicht raus und der Kellner hört gar nicht damit auf immer mehr Köstlichkeiten auf den Tisch zu stellen. Vor allem am Wochenende ist es üblich den Tag mit einem traditionellen, türkischen Frühstück zu starten. Ich habe dafür einen ganz besonderen Ort, direkt am See gefunden.
Von Side aus geht es Richtung Manavgat und hier an den Manavgat Wasserfällen vorbei, an denen ihr auch anhalten könnt. Von dort aus immer Richtung Oymapinar bis ihr an einem kleinen Häuschen vorbei kommt, in dem ein Pförtner sitzt. Ihr fahrt jetzt in ein Naturschutzgebiet und der Eintritt kostet 1 Lira. Nach kurzer Zeit kommt ihr an einen Fluss, den Green River, fahrt über eine Brücke und haltet euch rechts. Das Ziel ist das Restaurant Cennet Vadisi, was übersetzt Paradiestal heißt. Ein Paradies ist dieser Ort zweifelsohne. Das Restaurant liegt direkt am Green Lake. Hier bekommt ihr das beste türkische Frühstück mit allerhand Köstlichkeiten und das für umgerechnet circa 5 Euro pro Person. Ich liebe diesen Ort. Ich hätte hier Stunden sitzen und schlemmen können und die Besitzer, ein Familienbetrieb sind auch so herzlich und nett.
Das Geheimnis von Ormana
Ich liebe es die Umgebung und Natur zu entdecken und nach zwei Tagen am Strand wird mir auch schnell langweilig. Deswegen habe ich mir eine Tagestour gebucht – das Geheimnis von Ormana. Die Tour ist der Hammer. Jeder Stopp war ein Highlight und ich habe so viel gesehen und erleben dürfen. Es beginnt mit der Fahrt über den Hochpass ins das Gebirge mit einer wunderschönen Aussicht auf die Landschaft.
Im kleinen Dorf Ürünlü haben wir den ersten, längeren Halt gemacht und durften in einer Teestube einkehren. Hier habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Granatapfeltee getrunken.
Danach haben wir das Transportmittel gewechselt und sind vom Kleinbus ins Schlauchboot, um den längsten unterirdischen Fluss der Türkei zu besichtigen. Also leider nur ein kleines Stück, aber das war zauberhaft! Das Wasser war knallblau und die Höhle magisch. Die Tour heißt nicht ohne Grund „Das Geheimnis von Ormana“. Es gibt nämlich ein Geheimnis – Wildpferde! Auf einem Hochplateau auf 1.200 Metern grasen, wenn man Glück hat, ganz friedlich neben Kühen und Schafen Wildpferde. Wir hatten Glück!
Die Tour war so toll, unser Guide zum Totlachen und ich bin am Abend mit so vielen schönen Eindrücken ins Bett gefallen.
Was ihr in Side probieren solltet:
Wer in der Türkei nach einem Döner sucht, der mit Jogurthsauce im Fladenbrot serviert wird, kann lange suchen. Der traditionelle Kebab wird in der Türkei folgendermaßen serviert. Die unterste Schicht ist klein gewürfeltes Brot, darauf das Fleisch, darauf die Tomatensauce und zerlassene Butter. Daneben der feste Joghurt.
Es gibt tausend Leckerein in der Türkei und die Auswahl ist mir echt schwer gefallen. Es ist eine Mischung aus meinen Favoriten und Empfehlungen:
- Sisi Kebap – Hackfleischspieß
- Iskender Kebap – Fleisch mit Joghurt und Tomatensauce
- Imam Bayildi – übersetzt „der Vorbeter ist umgefallen“ – warmes Auberginengericht mit Hackfleisch.
- Karni Yarik – der aufgeschlitzte Bauch – kaltes Auberginengericht mit Olivenöl
- Baklava – Blätterteigsüßigkeiten mit Sirup
- Gözleme – türkischer Blätterteigfladen mit Käse, Kartoffeln, Spinat oder Hackfleisch gefüllt
- Lahmacum – türkische Pizza
- Pide – dünnes Brot
- Kuru fasulye pilav – weiße Bohnen mit Reis
Ja, die Türkei geht durch den Magen. Aber nicht nur das, sondern ist ein Genuss für die Augen und ein Balsam für die Seele. Die wunderschöne Natur, die Herzlichkeit der Menschen und die Vielfalt dieses Landes und vor allem die Region hat mich umgehauen. Ich hoffe ich konnte euch die ein oder andere Anregung und Reisetipp für euren Urlaub in Side an der Türkischen Riviera geben.
Mehr zum Thema Sicherheit in der Türkei findet ihr im Post „Kann man in die Türkei fliegen? Ja oder nein?“
Dieser Post ist in Kooperation mit L’TUR entstanden.
1 Kommentar
Urlaubparadies mit viel Sehenswürdigkeiten.
Side an der Türkischen Riviera für Genießer.
Mehr unter http://www.side-turkei.de