Wer hat Lust Spanisch zu lernen und Schildkröteneier in Costa Rica zu sammeln? Ihr? Dann auf zum Sprachkurs nach Costa Rica! Ich bin ganz ehrlich, es ist schon ein Weilchen her bei mir – los ging’s nach dem Abi. Zwei Monate Costa Rica, von Februar bis April – eine feine Sache. Vor allem für Leute, die sich nicht sicher sind, ob alleine Reisen oder gar ein mehrwöchiger Aufenthalt das Richtige für sie ist, eignet sich ein Sprachkurs mit anschließender Nationalpark-Arbeit optimal! Über die Organisation Travelworks lässt sich solch ein Ausflug super organisieren, man hat immer einen Ansprechpartner und fühlt sich eigentlich nie alleine. Auch in der Schule stößt man in der Regel auf Gleichgesinnte, mit denen sich prima irgendwelche Ausflüge planen lassen. Doch wie läuft das Ganze ab? Anmelden, Flug buchen, fertig. Ich hatte mich damals für einen 2-monatigen Aufenthalt entschieden – zunächst vier Wochen Sprachkurs in in Costa Rica (San Jose), danach vier Wochen Arbeiten im Nationalpark Cahuita.
Während des Sprachkurses wird man in einer Gastfamilie untergebracht, während der Nationalparkarbeit wohnt man im – Nationalpark. Los geht’s!
Sprachkurs in Costa Rica – Hola Chica! Hä? Willkommen in der Gastfamilie
Ich persönlich war ja wahnsinnig aufgeregt, als es zum ersten Mal so lange so weit weg ging – allein. Und dann auch noch bei Fremden im Haus wohnen, derer Sprache ich bis dato nicht mächtig war? Challenge! Dank einer hervorragenden Organisation durch Travelworks wurde ich bereits am Flughafen von einem lustigen Fahrer eingesammelt, der mich anschließend zu meiner Familie fuhr, bei der ich fortan 4 Wochen leben sollte. Die Ankunft war keine leichte. Freudestrahlend hat mich meine Gastmama empfangen und mir die wildesten spanischen Worte an den Kopf gehauen – was das alles hieß, davon hatte ich keine Ahnung. Englisch hätte ich gut gekonnt, da stand ich an meinem ersten Abend aber alleine da, es ist nämlich nicht üblich, dass die Landsleute in Costa Rica Englisch sprechen. Mit Händen und Füßen ist es mir aber dennoch gelungen mich irgendwie verständlich zu machen, sogar auf meinen enormen Hunger und Durst konnte ich hinweisen. Das hat bestimmt lustig ausgesehen. Gleich am zweiten Tag gings los mit der Sprachschule: Mit dem Bus sollte es von nun an jeden Morgen in Stadt gehen, wo ich die nächsten 4 Wochen, von Montag bis Freitag 6 Stunden pro Tag, Spanisch lernen sollte und wollte. An sich ein Hardcore-Programm, was bereits nach ein paar Tagen zu einem vorzeigbaren Ergebnis geführt hat: Ich konnte sowohl in der Schule, als auch in meinem neuen Zuhause eine solide Konversation führen, wenngleich sie mit vielen Fehlern gespickt war. Macht aber nix, meine Gastmama war hellauf begeistert, wie gut das alles funktionierte und auch ich war schon beinahe stolz auf meine neuen Fähigkeiten. Innerhalb kürzester Zeit habe ich dort viele lustige Leute kennengelernt, mit denen an den freien Wochenenden die wilde Schönheit Costa Ricas bis in die verstecktesten Ecken erforscht wurde.
Nur einer der Strände, bei denen einem erstmal die Luft wegbleibt.
Nach 4 Wochen habe ich eigentlich nur noch Spanisch gesprochen und mich schweren Herzens von meiner Familie getrennt, aber da stand ja auch noch was anderes auf dem Programm…
Rettet die Schildkröten! Arbeiten in einem Nationalpark
Nach vier Wochen Stadtleben mit kleinen Wochenend-Ausflügen ist es ja dann auch irgendwie schön, voll und ganz in die wunderschöne Natur Costa Ricas einzutauchen.Die Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit sind vielfältig und wild zugleich und ich hatte mich für die Mithilfe bei einem Schildkrötenprojekt entschieden. Was da genau auf mich zukommen würde, wusste ich aber bis dato noch nicht. Im wunderschönen Nationalpark von Cahuita an der Ostküste Costa Ricas sollte der ganze Spaß stattfinden – und so lief die Sache ab: Untergebracht in kleinen Waldhütten, mitten im Dschungel, wurde zunächst der Sachverhalt erklärt.
Jede Nacht, zwischen 0 Uhr und 6 Uhr, kommen riesengroße Schildkröten an Land um in einem selbst gegrabenen Loch ihre Eier abzulegen.
Schildkröte am Strand
Da Schildkröteneier recht wertvoll sind, gibt es dort auch dementsprechende „menschliche Diebe“, die nur darauf warten, die Eier wieder auszugraben, um dann die ekelhaftesten Dinge damit zu machen. Und daraus resultierte unsere Aufgabe: Jede Nacht sind wir am Strand patroulliert, um die gerade eben abgelegten Eier wieder einzusammeln und sie anschließend zur hauseigenen Brutstation zu bringen. Somit waren die Eier gerettet, Suppe hat aus denen mit Sicherheit niemand mehr gekocht! Für alle, die jetzt vielleicht mit dem Gedanken spielen, auch bei solch einer Aktion mitzumachen: Einfach ist es nicht! Den ganzen Tag am Strand liegen, ausruhen, abends um 18.00 Uhr ins Bett gehen um dann nicht fit und nicht munter um Mitternacht wieder aufzustehen. Ein anschließender Fußmarsch von ca 20 Kilometern pro Nacht rundet die ganze Sause ab!
Mein Fazit zum Freiwilligen-Arbeit und Sprachkurs in Costa Rica:
Sowohl der Sprachkurs als auch die Arbeit im Nationalpark waren überragend! Wer wirklich eine neue Sprache lernen will, wird mit solch einer Option am besten aufgestellt sein – da kann die Volkshochschule einpacken. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nur 2 Monate gebucht habe. Wer schlau ist, hängt am besten noch ein paar Wochen hinten dran, so kann man im Anschluss an das Programm gleich das ganze Land auf eigene Faust erkunden. Und wer keine Lust auf Costa Rica hat: Auf der Seite von Travelworks gibt es noch zig andere Ziele und Programme. Einfach mal durchstöbern! Viel Spaß!
4 Kommentare
Wow, das klingt richtig genial! Sowas würde ich auch mal richtig gerne machen, aber ich werde mich so eine Reise wohl nie trauen, bin einfach eine Schisserin… :(
LG Julia
Ach komm, was soll denn schon passieren?