Ich persönlich finde ja, dass sogar Berlin mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern schon recht groß ist. Wenn ich Freunde in einem anderen Viertel besuchen möchte, bin ich schon mal bis zu 40 Minuten unterwegs. Und auch wenn ich in die Heimat nach Würzburg fahre, geht mir die fünfstündige Fahrt meist ziemlich auf die Nerven. Dabei ist Deutschland geografisch wirklich kein großes Land, was mir meine letzte Reise mal wieder ganz klar vor Augen geführt hat. Ich durfte eine Woche in Sichuan verbringen, einer Provinz im schönen Südwesten Chinas. Und bereits dieser – auf der Kartenansicht wirklich marginal kleine Teil Chinas – ist schon größer als Deutschland! Nimmt man das ganze dann mal 27, kann man sich mit viel Phantasie die Dimensionen eines Riesenlandes wie China vorstellen. Viel Fläche heißt auch viel Abwechslung: moderne Metropolen, faszinierende Religion, einzigartige Natur, jahrtausendealte Kultur … jede Provinz hat ihre Highlights. Es gibt also wahnsinnig viel zu entdecken im Land der aufgehenden Sonne, hier findet ihr diesmal meine 7 China Reisetipps für Sichuan!
China Reisetipps – 1. Die Metropole Chengdu bei Tag und bei Nacht
Sichuans Hauptstadt Chengdu hat viermal so viele Einwohner wie Berlin. Unglaubliche 15 Millionen Menschen. Hier beginnt meine Reise. Wie vermutlich jede chinesische Stadt ist auch Chengdu auf den ersten Blick sehr betonlastig, autoüberladen und natürlich vollkommen menschenüberfüllt. Wenn man jedoch weiß, wo man hin muss, findet man erstaunliche Ruheoasen, exotische Parkanlagen und ein spannendes Nachtleben, das Chengdu zum Erlebnis macht.
Der Wenshu Tempel steht dabei ganz oben auf der Liste. Eine schön gepflegte Parkanlage umgibt das größte buddhistische Kloster Chengdus, den eleganten Klostergarten, die stillen Hallen und zahlreichen Rückzugsorte zum Gebet. Die Geschichte der Tempelanlage geht bis ins Jahr 400 n. Chr. zurück, die traditionelle Architektur und kulturellen Relikte sind bis heute für die Besucher erhalten. Der Tempel selbst ist wunderschön und versprüht trotz großem Andrang eine friedliche Atmosphäre – definitiv ein Must See in meinen China Reisetipps.
Adresse: No.66 Wenshuyuan Street, Qingyang District, Chengdu 610017, China | Anfahrt: Mit dem Bus Nr. 1, 16, 18, 55, 62, 64 oder 75 bis zur Haltestelle Wenshu Monastery (Wenshu Yuan) | Öffnungszeiten: 06:00 – 21:00 Uhr | Eintritt frei
Auch ein Spaziergang im People’s Park sollte in meinen China Reisetipps für euren Chengdu-Trip auf keinen Fall fehlen. Hier ist es zwar auch ziemlich voll, aber gerade deswegen gibt es umso mehr zu sehen. Hier werden kunstfertig Vögel aus Zucker gegossen, kleine Stände verkaufen alles – wirklich alles – in schwarz-weißer Pandaoptik, Karaoke wird hier dank Riesenpublikum noch ernst genommen und mittelalte Frauen in neonfarbenen Leggins tanzen zu chinesischen Beats, während nebenan im Teehaus immer mehr Sonnenblumenkerne auf dem Boden landen.
Der Park ist in etwa so groß wie ein Fussballfeld und bietet als erster öffentlich zugänglicher Park der Stadt ein buntes Angebot für jung und alt. Ganz besonders kurios war für mich eine Art Single-Börse, bei der jedoch nicht die Singles selbst, sondern deren Eltern anhand eines Steckbriefes (wohlgemerkt ohne Foto) versuchen, ihre Kinder an den Mann/die Frau zu bringen.
Adresse: No.12 Shaocheng Road, Qingyang District, Chengdu 610015, China | Anfahrt: Mit dem Bus Nr. 5, 13, 43, 47, 53, 58, 62, 64, 78, 81 oder 905 bis Renmin Gongyuan oder mit der Ubahn Line 2 bis People’s Park. | Öffnungszeiten: 06:30 – 22:00 Uhr | Eintritt frei
Was darf in den China Reisetipps nicht fehlen? Shopping! Die Jinlin Fußgängerstraße ist schon seit Jahrhunderten eine der geschäftigsten Einkaufsstraßen in Chengdu. Um diesen Trend beizubehalten, stehen hier inzwischen traditionell anmutende Gebäude und Torbögen, hier wird alles angeboten, was das Touristenherz begehrt und sich für das ein oder andere Erinnerungsfoto anbietet. Natürlich gibt’s auch einen Starbucks. Damit will ich sagen, dass die Jinlin Straße sicherlich nicht unbedingt das „echte“ China darstellt, für Besucher nichtsdestotrotz eine erlebnisreiche Zeit bereithält. Vor allem, um sich durch das vielfältige Snackangebot Chinas zu kosten, ist ein kleiner Abstecher hierher perfekt!
Anfahrt: Mit dem Bus Nr. 1, 57, 82, 334, 335 oder 1126 bis Wu Hou Ci (Wuhou Temple) Station.
Wie in jeder Großstadt gibt es auch in Chengdu eine florierende Partyszene. Zahlreiche Kneipen und Clubs gibt es vor allem im Süden der Stadt, wo viele junge und auch etwas zahlungskräftigere Bewohner leben. Ich hatte nur einen Abend Zeit, um das Nachtleben Chengdus zu erkunden, aber der erste Eindruck war auf jeden Fall vielversprechend.
Tatsächlich kam ich aus dem Staunen erstmal so schnell nicht mehr raus und das, obwohl man in Berlin schon auch so einiges erlebt beim Feiern. In Chengdu aber betrete ich den Club und lande direkt in einem Skate-Jump-Limbo-Contest. Im Zimmer nebenan läuft harter Elektro, mit einem Bass bei dem das Berghain neidisch werden könnte. Die Tänzer sind aus den Kategorien Hipster, Designstudent oder Skaterboy und würdigen uns westliche Gäste keines Blickes, was doch recht ungewöhnlich ist in einem asiatischen Land. Noch ungewöhnlicher ist, dass mindestens drei der Kool Kids ihre Hunde beim Feiern dabei haben, oder dass es einen Raum gibt, in dem man mit echten Murmeltieren kuscheln kann, oder dass in einem anderen Raum eine Plastik Sexpuppe von der Decke hängt, gleich neben den Handschellen für die BDSM-Spielchen. Chengdus Nightlife hält auf jeden Fall die ein oder andere Überraschung parat, deswegen Party on!
China Reisetipps – 2. Der Große Buddha von Leshan
Seit 1.200 Jahren schon steht in Leshan, 160 km südlich von Chengdu, ein steinernes Kunstwerk. Der Große Buddha von Leshan misst gigantische 71 Meter und sitzt an der Kreuzung der drei Flüsse Min, Qingyi und Dadu. Lange 90 Jahre hat es gedauert, bis der Buddha vollendet war, doch das Warten hat sich anscheinend gelohnt, denn man sagt, dass seitdem er an dieser turbulenten Flussstrecke errichtet wurde, kein Schiff mehr verunglückt ist.
Die Chinesen schmücken sich ja gerne mit Superlativen, deswegen soll hier auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Große Buddha von Leshan aktuell als die größte aus stein geschlagene Buddhastatue der Welt gezählt wird. Jedes Jahr besichtigen Millionen Menschen aus aller Welt das UNESCO Weltkulturerbe und bewundern die Kunstfertigkeit und Architektur. Nur dank einem versteckten Ablaufsystem für Regenwasser ist die jahrtausendealte Statue auch heute noch für uns erhalten.
Wer den Buddha aus nächster Nähe sehen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Die meisten kaufen sich ein Ticket für eines der zahlreichen Touristenschiffe und können so den Buddha frontal und in seiner ganzen Pracht vom Fluß aus bewundern. Die Bootsfahrt ist allerdings ein kurzes Vergnügen, nur bis alle ihre obligatorischen Fotos geknipst haben, hält das Schiff mit Blick auf die riesige Statue, dann geht es schon wieder zurück.
Wer mehr Zeit mitbringt, um meine China Reisetipps zu erkunden, kann die gigantischen Ausmaße des Buddha zu Fuß erkunden. Eine steinerne Treppe führt von seinem Kopf bis hinab zu den riesigen Zehen – und auf der anderen Seite wieder hinauf. Mindestens zwei Stunden, viel Geduld und wenig Berührungsängste mit anderen Besuchern sollte man für diese kleine Wanderung mitbringen. So oder so, den Anblick vom großen Buddha von Leshan sollte man auf keinen Fall verpassen!
Anfahrt Zug: Nehmt den Chengdu-Leshan-Emeishan Intercity High-Speed Train ab Chengdu bis zur Leshan Railway Station. Von hier aus fährt der Bus Nr. 3 bis zum Großen Buddha. | Anfahrt Bus: Es gibt einen long-distance Bus ab Chengdu Xinnanmen bis zur Busstation Leshan Xiaoba, hier umsteigen in den City Bus 13 bis zum Großen Buddha. | Öffnungszeiten: 09:00 – 16:50 Uhr | Eintritt: 90 RMB ≈ 11 Euro
China Reisetipps – 3. Emeishan – Schönheit und Besinnung
Professioneller Tourismus. Diese zwei Worte beschreiben meinen Besuch auf dem Mount Emeishan ziemlich genau. Als einer der vier heiligen Berge des chinesischen Buddhismus ist er von Pilgern und Touristen so stark frequentiert, dass man zeitweise wie Vieh durch viele Reihen Absperrgitter hindurchgeschleust wird. Selbst wenn man früh am Morgen aufbricht, wird es auf dem Gipfel ziemlich voll. Aber das ist auch wirklich kein Wunder, bei dem fantastischen Anblick, der einen oben erwartet.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die 3.000 Meter hohe Spitze des Mount Emei zu erklimmen, wir haben die bequemste gewählt. Erst ging es mit einem klapprigen Bus etwa eine Stunde steile Serpentinen entlang, anschließend zu Fuß viele Treppenstufen hinauf und zum Schluss sind wir noch ein gutes Stück mit der Gondel gefahren. Oben angekommen empfängt einen die mit 48 Metern weltweit größte goldene Statue des Samantabhadra Bodhissatva, einer buddhistischen Gottheit, die der Legende nach auf ihrem weißen dreiköpfigen Elefanten auf den Berg geflogen ist.
Unter der Statue befindet sich einer von zahlreichen Tempel, die man hier besuchen kann. Der Gipfel des Emei Shan ist definitiv ein spiritueller Ort. Der Großteil der Besucher ist buddhistischen Glaubens und kommt hierher, um zu beten und zu spenden, aber auch wer keine religiösen Absichten hat, kann die Ruhe und Andacht genießen. Und natürlich die Aussicht! Trotz etwas Nebel hatten wir einen atemberaubenden Anblick auf die einzigartige Landschaft Sichuans, auf majestätische Berge und saftig grüne Natur.
Auf dem Weg nach unten begleiten uns dann nicht nur unzählige andere Gipfelbesucher, sondern auch echte und ziemlich freche Einheimische: Tibetmakaken! Die erstaunlich großen Affen wissen ganz genau, dass Touristen meist Essbares mit sich herumtragen und sind nicht zimperlich sich dieses auch anzueignen. Da es dabei auch mal etwas aggressiver zugehen kann, gibt es extra Wächter, die mit Steinschleudern bewaffnet, versuchen, die Affen in die Flucht zu schlagen. Damit es dazu gar nicht erst kommen muss, füttert die Affen nicht und versteckt euer Essen, dann könnt ihr das bunte Treiben in Ruhe beobachten!
Öffnungszeiten: 06:00 – 18:30 Uhr | Eintritt: 185 RMB ≈ 23 Euro; Studenten und Senioren 90 RMB ≈ 11 Euro. Ohne Busfahrten und Cable Car!
China Reisetipps – 4. Traditionelles China erleben im Danba Tal
Dass China riesig ist, habe ich ja inzwischen oft genug erwähnt. Die Größe des Landes bringt aber auch eine Vielzahl ethnischer Völker und Minderheiten mit sich. Mehr als 50 Nationalitäten leben derzeit in China, mal mehr, mal weniger friedlich nebeneinander. In den ländlich geprägten, bergigen Gegenden Sichuans findet man die Bevölkerungsgruppe mit dem schönen Namen Yi, die als entfernte Nachfahren der Tibeter gelten. Im Danba Tal – auf 1.860 Metern Höhe und 330 Kilometer von Chengdu entfernt – kann man die Yi besuchen und einen Einblick in ihren Alltag erhaschen.
Allein schon wegen der beeindruckenden Berg-Szenerie ist das Danba Tal einen Besuch wert. Noch dazu kommt, dass die Dörfer und die Frauen im Danba Tal als die schönsten in ganz China gehandelt werden. Soweit ich das beurteilen kann, stimmt das! Die kleinen burgähnlichen Häuser schmiegen sich idyllisch in die grünen Berghänge und ergeben so einen sehr pittoresken Anblick.
Ein traditionelles Haus hat drei Stockwerke. Das Erdgeschoss für die Tiere, der erste Stock zum Leben und Feiern und der zweite Stock zum Beten. Die Fassaden sind mit den Farben Rot, Schwarz und Weiß verziert und tibetische Gebetsfahnen wehen von den Dächern. Jedes Mal, wenn der Wind durch die Fahnen weht, senden diese ein Gebet in die Welt. Besucht die Dörfer Jiaju und Suopo, um mehr über das Leben der Yi zu erfahren und wenn ihr Glück habt, läuft euch auch eine der farbenfroh gekleideten und mit prunkvollem Kopfschmuck versehenen Schönheiten über den Weg, für die das Danba Tal so bekannt ist.
Anfahrt: Mit dem Bus von Chengdu Chadianzi Bus Station bis Danba County oder ab Chengdu Chengbei Bus Station | Hotel: Beauty Valley Hotel, No. 77 South Sanchahe Road, Danba County Buchen kann man über einen Veranstalter, der auch Individualreisen anbietet – zum Beispiel China Tours Frankfurt oder online auf www.c-trip.com
China Reisetipps – 5. Verliebt in Bärenkatzen – Das Wolong Giant Panda Reserve
1.600 – eine Zahl, die mich dann doch etwas schockiert hat. Nur noch 1.600 Riesenpandas gibt es auf der Welt, denn das Nationaltier Chinas, das Symbol des Artenschutzes, ist vom Aussterben bedroht. Die Heimat des großen Pandas sind die Bergwälder Sichuans, die aber mehr und mehr landwirtschaftlich genutzt und vom Menschen zerstört werden. Da Pandabären nicht unbedingt die agilsten und aktivsten Tiere sind, legen sie keine langen Wege zurück, um Nahrung oder einen Partner zu finden und somit gibt es immer weniger Jungtiere. Zum Glück gibt es Aufzuchtstationen, die dem entgegensetzen wollen.
In der Pandastation „Wolong Giant Panda Reserve“ in Sichuan – etwa 2 – 3 Stunden von Chengdu entfernt – werden aktuell mehr als 30 Pandas mit ganz viel Bambus und Liebe in einer geschützten Umgebung aufgepäppelt und mit etwa sechs Jahren in die freie Wildbahn entlassen. Hier sollen sie sich im Idealfall mit wild lebenden Pandas paaren und so den Bestand des Riesenpandas in Sichuan sichern. Auch wenn ich es nie schön finde, Tiere eingesperrt zu sehen, im Fall der bedrohten Pandas kann man einen Sinn dahinter wohl nicht abstreiten. Die Anlage in Wolong ist die erste ihrer Art, die größte und bekannteste in China, die Gehege der Pandas sind geräumig und alles wirkt sehr gepflegt und organisiert. Spätestens als ich dort das allererste Mal im Leben ein Pandababy auf dem Rücken liegend zufrieden seinen Bambus mampfen sehe, bin ich schockverliebt. Bei diesem Anblick erklärt sich mir auch die chinesische Bezeichnung für den Panda: Xiong Mao heißt soviel wie Katze und Bär und vor mir liegen die süßesten und vermutlich auch faulsten Bärkatzen der Welt in der Sonne. Wirklich ein once-in-a-lifetime-Erlebnis!
Öffnungszeiten: 09:30 bis 16:00 Uhr | Eintritt: 90 RMB ≈ 11 Euro | Anfahrt: Ab Chengdu könnt ihr mit der Metro Line 2 bis zur Station Chadianzi im Jinniu District fahren. Hier umsteigen in den Bus nach Xiaojin County oder Wolong Stadt. Endstation ist die Haltestelle Wolong. Die Busfahrt dauert ca. 3 Stunden.
China Reisetipps – 6. Frühzeitliche Hi-Tech – Das Dujiangyan Bewässerungssystem
„Schaut euch unbedingt das Bewässerungssystem an“ ist ein Satz, von dem ich nicht gedacht hätte, dass ich ihn mal sage. Und ihr habt vollkommen recht, wenn ihr skeptisch seid, das war ich auch. Was sich im ersten Moment tatsächlich ziemlich langweilig anhört – ein Besuch beim Dujiangyan Bewässerungssystem – hat sich dann doch als sehr interessant und beeindruckend herausgestellt.
Fluss Mi bei der Bewaesserungsanlage Dujiangyan
Das Stauwehrsystem in Dujiangyan kontrolliert seit mehr als 2.300 Jahren den Fluss Min und spielt eine entscheidende Rolle bei der Wasserversorgung von mehr als 50 Städten in der Provinz Sichuan. Als ältestes Bewässerungssystem der Welt ohne Staudamm, ist Dujiangyan eine beeindruckende Ingenieursleistung und wurde dafür im Jahr 2000 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Um genau zu verstehen, wie die Anlage funktioniert, sollte man unbedingt eine Führung buchen. Auch wer nicht an den architektonischen Errungenschaften der alten Chinesen interessiert ist, kann hier die beeindruckende Landschaft, Park- und Tempelananlagen rund um das Bewässerungssystem genießen.
Öffnungszeiten: 08:00 – 18:00 Uhr | Eintritt: 90 RMB ≈ 11 Euro; Shuttle zum Yulei Pavilion 10 RMB
China Reisetipps – 7.Achtung scharf – Sichuans feurige Küche
Das Essen in Sichuan ist vor allem eines: verdammt scharf. Zum Glück sind die meisten Restaurants gnädig mit meinem deutschen Magen und verzichten auf allzu viel vom berüchtigten Szechuanpfeffer oder Chili Öl Szechuan Style. Neben Schweinebauch in Knoblauch, gewürfeltem Hühnchen mit Erdnuss-Sojasoße und diversen vegetarischen Gemüse- und Nudeloptionen hat sich ein Gericht ganz besonders als für Sichuan typisch etabliert – der traditionelle Hot Pot.
Dabei handelt es sich um einen mittig geteilten Topf, der zwei Soßen beinhaltet, eine scharf und die andere leicht sauer und pikant. Im Restaurant bekommt jeder Gast seinen eigenen Hot Pot und kann sich darin frische Zutaten wie Fisch, Fleisch, Tofu, Pilze, Blumenkohl, Chinakohl, Tomaten und verschiedene Nudelsorten selbst zubereiten. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein sehr geselliges Esserlebnis und muss mit auf die Sichuan-To-do-Liste!
Wer dann noch mehr über Sichuans Küche erfahren möchte, kann sich im Chuançais Museum, nur wenige Fahrtminuten von Chengdu entfernt, mehr Informationen holen. Hier lernt ihr die Ursprünge und Geschichte hinter den traditionellen Speisen kennen, seht die wichtigsten Zutaten und ihre Verarbeitung und könnt anschließend sogar noch superlecker im museumseigenen Restaurant speisen. Guten Appetit!
Adresse: 8 Ronghua North Alley, Gucheng Town, Pi County | Anfahrt: Mit dem Taxi dauert es ca. 70 Minuten von Downtown Chengdu bis zum Museum | Eintritt ungefährt 100 RMB ≈ 13 Euro | Öffnungszeiten: 09:00 bis 18:00 Uhr
Das waren meine 7 Tipps für Sichuan. Nach einer aufregenden Woche in China geht es dann für mich wieder nach Hause ins vergleichsweise winzige Deutschland. Was die Reise in mir auf jeden Fall bewirkt hat: So schnell werde ich mich nicht mehr über die Distanzen beschweren, die ich hier zurücklegen muss, um von einem Ort zum anderen zu kommen.
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