Rumänien ist eines dieser Länder, das vielleicht nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste der meisten Reisenden steht. Wer jedoch auf der Suche nach einem Ziel abseits der ausgetretenen Touristenpfade ist, das von schneebedeckten Bergen bis zum feinen Sandstrand alles zu bieten hat, sollte ganz schnell einen Platz auf seiner Liste frei machen.
Hier findet ihr atemberaubende Landschaften, magische Schlösser und Burgen, lebendige Städte direkt neben traditionellen Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dracula kennt jeder, aber obwohl seine Heimat Rumänien nur zwei entspannte Flugstunden von den meisten deutschen Flughäfen entfernt liegt, weiß man sonst eher wenig über das Karpatenland. Genau hier können wir euch helfen. Die wichtigsten Informationen, die ihr vor Antritt eurer Entdeckungsreise wissen solltet, haben wir für euch zusammengefasst.
Rumänien Reisetipps: Alles über Land und Leute
In Rumänien berühren sich Gegensätze. Hier treffen uralte Traditionen auf magische Naturlandschaften, in nur wenigen Stunden kann man als Reisender beides erleben: die moderne Stadtatmosphäre mit hippen Cafés und einer angesagten Bar neben der nächsten ebenso wie die Einfachheit des ländlichen Lebens. Überladene Heuwagen, von Pferden gezogen, teilen sich die Straße mit rasenden A-Klassen.
In der Pferdekutsche unterwegs …
In der Hauptstadt Bukarest flanieren die Fashionistas, während um die Ecke Bettlerinnen versuchen, kleine Sträußchen mit Blumen zu verkaufen. Das Durchschnittseinkommen liegt aktuell bei 8.235 € (im Vergleich Deutschland: 44.293 €). Die Lebenshaltungskosten sind entsprechen niedriger, was Rumänien für uns zu einem günstigen Reiseland macht.
Rumänien Reisetipps: Die verschiedenen Regionen
Es gibt drei Hauptgebiete, in die sich das Land unterteilt: Transsilvianien (oder auf deutsch: Siebenbürgen) im Westen, die Walachei im Süden und Moldawien im Osten. Die drei Regionen werden durch das riesige Karpatengebirge geteilt, wodurch jede Region über Jahrhunderte ihre eigene kulturelle Identität bewahrt hat. Durch eine lange Geschichte von Machtkämpfen und Neuansiedlungen sind – je nachdem wo man sich gerade aufhält – starke Einflüsse aus Deutschland, Frankreich, Ungarn oder auch der Türkei spürbar. In Sibiu (deutsch: Hermannstadt) zum Beispiel ist es nicht ungewöhnlich, dass Kinder auf deutsche Schulen gehen oder gar Deutsch als Muttersprache sprechen. Die Leute sind offenherzig und ausgesprochen gastfreundlich, was sich vor allem beim Essen durch riesige Portionen Brot und endlosen Nachschub an Schnaps äußert.
Rumänien Reisetipps: die Währung
In Rumänien gibt es noch keinen Euro, das Land hat das Einführungsdatum mehrmals verschoben. Zuletzt hieß es, vor 2019 wird das wohl nichts. Deswegen bezahlt ihr dort mit Lei. 1 Euro = 4,5356 Lei (Einzahl: Leu).
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Rumänien Reisetipps: Essen und Trinken
Unser „bio“ ist für die Rumänen Alltag. Nahrungsmittel aus der Region und ökologischem Anbau sind an jeder Straßenecke zu haben. Käse gibts bei dem einen Nachbarn, Kartoffeln bei dem anderen und der Schnaps wird einfach selbst gebrannt. Die Anbaumethoden sind teilweise mittelalterlich, der Acker wird oft noch mit tatsächlichen Pferdestärken bestellt, wobei die Traktoren immer mehr Einzug in die Dörfer erhalten.
Auch die Herstellung des Schafskäses, für den vor allem das Gebiet Siebenbürgen sehr bekannt ist, erfolgt wohl nicht unbedingt nach EU-Richtlinien. Schmecken tut er aber trotzdem. Möchte man sich vegetarisch ernähren, hat man es nicht so leicht in Rumänien und muss sich den ein oder anderen dummen Spruch anhören, denn: Die Rumänen lieben ihr Fleisch. Ganz besonders Schweinefleisch ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Es gibt ein Sprichwort das besagt: „Peștele cel mai bun, tot porcul rămâne“ – „Der beste Fisch ist immer das Schwein“.
Wenn man dann fragt, wieso gerade Schwein, wird es meist auf die Türken geschoben, die während des osmanischen Reiches plündernd durchs Land gezogen sind und – als Muslime – einzig am Schweinefleisch kein Interesse hatten. Der clevere Bauer war also mit ein paar Schweinen im Stall auf der sicheren Seite. Das gleiche gilt übrigens für Polenta, ein gelber Brei aus Maisgries, der die Türken wohl ebensowenig interessiert hat.
Rumänien Reisetipps: Reisezeit und Wetter
Das Wetter in Rumänien bietet wirklich alles, von Schnee über eine leichte Brise bis hin zu 30 Grad im Schatten. Jede der drei Regionen hat ihre eigene Klimazone. Westlich der Karpaten ist das Wetter gemäßigt und ähnlich wie bei uns, auf der Ostseite gibt es große Temperaturschwankungen. Im Sommer wird es dort sehr heiß und im Winter sehr kalt.
Im Süden des Landes, am schwarzen Meer, ist das Klima dann fast schon mediterran und auch im Winter vergleichsweise mild. Der Winter in Rumänien lockt vor allem mit schneebedeckten Pisten, die Skisaison startet Mitte Dezember und geht etwa bis März. Der Frühling bietet blühende Kirschbäume und milde Temperaturen. Auf den Bergen schmilzt der Schnee, die Wandersaison startet. Im Sommer ist es von Juni bis August meist durchgehend warm, es kann drückend heiß werden, die Strände im Süden sind gut gefüllt. Der Herbst taucht die zahlreichen romantischen Burgen und Schlösser mit seinen bunten Bäume in ein magisches Licht und treibt Wanderfreunde in die Berge.
Rumänien Reisetipps: Transport im Land
Die meisten Flüge aus Deutschland gehen direkt in die Hauptstadt Bukarest. Die Fluggesellschaft Blue Air bietet von Stuttgart aus allerdings auch regelmäßige Flüge nach Hermannstadt (Sibiu). Je nach Saison und wie lange im Voraus man bucht, kann man ein Ticket unter 100 Euro finden.
Innerhalb des Landes kommt man am besten mit einem Mietwagen voran. Wer entspannt reisen und dabei noch viel lernen will, kann sich einen privaten Guide organisieren. Die Reiseagentur Carpathian Travel bietet flexible Touren für Selbstfahrer oder geführte Touren durch Stadt und Land. Je nach Interesse kann man sich hier selbst sein persönliches Reisepaket zusammen schnüren.
Rumänien Reisetipps: Das darf im Koffer nicht fehlen!
Seit 2007 Ist Rumänien Mitglied der EU, ein Reisepass ist also kein Muss, der Personalausweis reicht vollkommen aus. Je nachdem wann ihr fahrt und was ihr vorhabt, sieht die Packliste natürlich anders aus. Für Wanderungen in den Berge benötigt ihr definitiv festes Schuhwerk, am besten wasserdicht, denn auf den Bergen liegt – auch wenn man es aufgrund hoher Temperaturen im Tal nicht unbedingt erwartet – bis auf ein paar wenige Sommermonate durchgehend Schnee. Für Erkundungstouren natürlich auch outdoor-taugliche und bequeme Kleidung einpacken!
Für die Städte und besonders Bukarest darf es dann gerne etwas schicker zugehen. Nicht umsonst nennt man die rumänische Hauptstadt auch das „Paris des Ostens“. Sehen und gesehen werden ist das Motto, wenn man es sich in einem der zahlreichen Cafés oder Bars gemütlich macht. Für wilde Partynächte darf auch gerne das kleine Schwarze (im rumänischen Fall: das sehr kleine, glitzernde Schwarze) eingepackt werden.
Rumänien Reisetipps: Achtung!
Rumänien ist ein sehr sicheres Reiseland und laut unserem Guide gilt das auch für alleinreisende Frauen. Achtsam sein sollte man in den größeren Städten. Hier kommt es regelmäßig zu Taschendiebestählen. Außerdem gibt es viele Straßenhunde, die nicht immer automatisch der beste Freund des Menschen sind, auch hier ist also Vorsicht geboten. Auf dem Land sollte man besonders aufpassen, wenn man Schafherden begegnet, denn wo Schafe sind, sind auch Hirtehunde meist nicht weit und die sehen es nicht gern, wenn sich jemand ihrer Herde nähert.
Tipp von unserem Guide: Beim Wandern immer ein Stück Brot griffbereit in der Tasche haben, dann ist auch der lauteste Hund ganz schnell ziemlich handzahm und einer unvergesslichen Reise steht nichts im Wege!
Dieser Post ist in Kooperation mit Trave
Die Gastautorin:
Hallo! Ich bin Franziska, Videoeditorin, Grafik Designerin, Fotografin und alles was sonst noch so anfällt. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens war es, meine Vollzeitstelle bei einem Fernsehsender auf 50 Prozent zu reduzieren und in Berlin als Freelancerin zu arbeiten. Dadurch habe ich endlich genug Zeit die Welt zu erkunden, immer mit Backpack, gerne allein, nie ohne meine Kamera. Seit mir meine Eltern im zarten Alter von vier Jahren in Indien meinen ersten Kultur- und Hitzeschock verpasst haben, bin ich Fan herausfordernder Reiseziele. Wenn ich mich aber nicht gerade durch irgendeinen Urwald kämpfe, auf einen Berg klettere oder von Wellen durchspülen lasse, findet ihr mich auch gerne mal im Großstadtdschungel, wo das lokale Bier ausprobiert werden muss. Und wenn der Kater dann verflogen ist, berichte ich euch gerne, ob sich die Reise gelohnt hat …
13 Kommentare
Wahnsinn, echt tolle Fotos. Wir freuen uns, dass jemand die schönste Seite Rumäniens erforscht hat, nämlich das Leben am Land. Von Bukarest und Co. sind wir nicht sonderlich begeistert. Zu grau, zu viel Lärm, zu viel Verkehrschaos.
Was war das persönliche Highlight in Rumänien? Wäre cool, wenn Franziska diese Frage beantworten könnte.
Ich war auch mit dabei :) Also mein Highlight war schon die Wandertour. Schau mal, wir haben noch viel mehr Posts zu Rumänien:
https://www.lilies-diary.com/roadtrip-durch-rumaenien/
https://www.lilies-diary.com/rumaenien-fotos/
https://www.lilies-diary.com/eishotel-in-rumaenien/
„…um die Ecke Bettlerinnen versuchen, kleine Sträußchen mit Blumen zu verkaufen…“
Bettler betteln und nichts verkaufen.
Verkaufen tun es Verkäufer, sei es nur Strassenverkäufer, die aber dann keine Bettler sind.
Der Motz Verkäufer ist auch Verkäufer und Bettler. Wenn die Zeitung zu teuer für die Leute ist, fragt er so nach ein bisschen Geld.
im augus ist ganz europa wegen der touristenmassen praktisch unbereisbar……wie sieht es da mit rumänien aus ?
Ich war im April da. Wie es im August ist, weiß ich nicht…
Es ist im August sehr warm und viele rumäner machen selbst dort Urlaub. Meiner Erfahrung nach ist im August eine Reise über die Transalpina mit kleinen Abstechern nach links und rechts sehr empfehlenwert. Einfach ins Auto setzten und los Zimmer kriegt man immer auch in der Hauptsaison. Ist eine der schönsten Bergstrassen die ich kenne.
Danke für deinen Tipp!
Ja, die Transalpina hat mich vor allem in der südlichen Hälfte absolut begeistert. Auch die Tierwelt ist da etwas anders als in den Alpen. Da schaut bei einer Rast auch gern mal ein Esel ins Auto. Etwas zum knabbern für die lieben Tierchen also mitnehmen.
Hallo Franziska habe deinen Beitrag und die Bilder mit Freude angeschaut.
Ich selber bin in Siebenbürgen Gebohren bin seid 40 Jahren als Spätaussiedler
mit meiner Fam. in die BRD ausgereist, bin hier zum Hobyfilmer worden.
War Xmal in der alten Heimat und habe einige Reportagen gedreht.
Freut mich das dein Beitrag Realistisch dargestellt wurde.
L. Grüße Karl Maiterth
Ein wunderbarer, praktisch ausgerichteter Beitrag zu den wundervollen Seiten Rumäniens.
Nachdem ich kürzlich mit meinem 17-Jährigen eine traumhafte Zeit in Maramuresch genießen durfte, anbei ein guter Tipp für alle, die den Norden Rumäniens als Individualreisende erkunden möchten: das Ferienhaus Vila Roseta in Carbunari, unweit der Judetul-Hauptstadt Baia Mare.
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