Das Salzburger Saalachtal – das sind die Regionen Lofer, St. Martin, Weissbach und Unken, die mehr als prädestiniert für einen intensiven, wunderschönen Familienurlaub sind. Es euphorisiert mich richtig, diese Zeilen zu schreiben. Denn ja, obwohl ich mit meiner Familie nur drei Tage im Salzburger Saalachtal verbracht habe, kann ich sagen, dass das einer der intensivsten und schönsten Familienurlaube bisher war. Natürlich habe ich ganz viele Tipps und Empfehlungen für euch mitgebracht und ich wünsche euch jetzt schon viel Spaß mit meinen 7 Tipps für den Familienurlaub im Salzburger Saalachtal, wenn ihr denn endlich da seid!
Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 1. Wanderung mit Herrmann
Ich habe mein Spirit Animal gefunden. Er heißt Herrmann Hollaus, ist Bademeister und Bergführer und ich wollte ihn und seine positive Art einfach einsaugen, irgendwie konservieren oder den immer witzigen Mann einfach direkt in meinen Koffer packen und mit nach Hause nehmen. Jeder sollte einen Herrmann haben! Oder ich will zumindest einen.
Während unserer Wanderung mit Herrmann haben wir nicht nur gejodelt wie die Verrückten („Dje holt ja di ria; Dje holt jo die rii“), sondern auch viel über die kleinen Freuden des Lebens, Regionalität und Gruppenzusammengehörigkeit gelernt. Gewandert sind wir durch die Lofer Almwelt, entlang des Wasserfallweges bis zur Mittelstation. Los ging’s am Erlebnisspielplatz. Das Kind war leider schon zu Beginn der Wanderung eher mäßig motiviert, aber während ich schon an dem Deal tüftelte, dass er mit seinem Papa auf der Hütte bleiben könnte, ließ Hermann das gar nicht gelten. „Ein bisschen tragen wir dich und ein bisschen läufst du selbst, okay? Das machen wir alle zusammen hier in der Gruppe und jetzt darfst du erstmal auf meine Schultern.“ Gesagt, getan. Diskussion beendet und siehe da – die Wanderung mit unserer Reisegruppe, bestehend aus anderen Familien, war wohl eines der schönsten Erlebnisse, die wir als Familie bisher hatten.
Wie schön ist es, einfach nur zu laufen und dabei immer wieder kleine Dinge zu entdecken und sich daran zu erfreuen – sei es ein Ameisenhügel, ein Wasserfall, die riesigen Farne am Wegesrand oder einfach nur, wie das eigene Kind mit einem neugewonnen Spielkameraden die Gruppe anführt.
Ich habe auch meinen persönlichen Kraftort gefunden. Der Blick ins Tal gegen Ende der Wanderung, kurz vor der Mittelstation hat mich so berührt. Ich stand so lange dort und habe Fotos gemacht und den Ausblick über die blühende Wiese genossen, dass Hermann sogar später noch einmal auf mich zugekommen ist und meinte „das hat dich im Tiefsten berührt, das habe ich gemerkt“. Recht hatte er. Aber auch an die vielen Wasserfälle, die Stille der Wälder und den sich verziehenden Nebel über den Wiesen denke ich immer wieder gerne zurück …









Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 2. Besuch in der Salbenwerkstatt
Habt ihr als Kinder auch so gern Sachen in Mamas Küche zusammengerührt und geschaut, was dabei herauskommt? Bei mir war es zumindest so. Unser Besuch in der Salbenwerkstatt der TEH Naturwerke war insofern ein kleines Déjà-vu, als dass wir hier Rühren und Mischen durften. Aber zum Glück kam gegen Ende ein handfestes Produkt dabei heraus – unsere Pechsalbe.
Als Pech wird das Harz der Bäume bezeichnet. Dieses wurde in der Region gesammelt und dann von uns im Stoffsäckchen erhitzt, damit die Giftstoffe herausgefiltert werden. Nach der Zugabe von Bienenwachs und Kräutern (Schafgarbe und Ringelblume) mussten wir auf geringer Hitze rühren. Und hier kommt der Zauber ins Spiel – man muss beim Rühren nämlich an etwas Schönes denken. Das ist das Wichtigste, damit die Salbe ihre Wirkung entfalten kann. So wurden wir auf jeden Fall angehalten und schaden kann das ja auch nicht, mal an etwas Schönes zu denken.
Aber auch abseits des Salbenworkshops, den ihr ab 5 Personen buchen könnt, war der Besuch im TEH Naturwerk super interessant. Sehr viele der Produkte, die hier (oder online) verkauft werden, werden nämlich im eigenen Haus hergestellt. TEH steht für Traditionelle Europäische Heilkunde – ihr merk also, traditionelle Heilkunde oder Medizin muss nicht immer aus asiatischen Ländern stammen. Eine TEH Ausbildung dauert 10 Monate und am Ende seid ihr Diplomierter Traditioneller Europäischer Heilkundler. Das bedeutet, dass ihr eigene Produkte produzieren und verkaufen dürft. Der Unterschied zur klassischen Medizin ist eben, dass die Produkte nicht verschreibungspflichtig sind, aber auch nicht als Medikament ausgezeichnet werden dürfen. Das bedeutet, dass z.B. auf der Verpackung der „Madesüß Tropfen“ nicht steht „hilft gegen Kopfschmerzen“. Da müsst ihr euch dann im Laden oder online von einem Fachkundigen beraten lassen.
Ich fand den Besuch beim TEH Naturwerk super spannend und kann euch nur empfehlen, dort einmal vorbeizuschauen. Ich habe mir auch zwei kleine Mittelchen eingepackt: Eines für besseren Schlaf und einen Stimmungsaufheller. Zumindest die Tropfen der Hausmarke für besseren Schlaf kann ich euch sehr empfehlen, wenn ihr wie ich ab und zu an Schlafstörungen leidet. Allerdings würde ich vorsichtig sein mit der Dosierung. Ich habe geschlafen, als wäre ich in ein Koma gefallen.





Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 3. Wanderung durchs Heutal
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich mit der Zeit zum Bergurlauber und Wanderer mutiere. Aber seht her, hier schreibe ich von der nächsten Wanderung, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Wir sind von Österreich nach Deutschland und wieder zurückgewandert – ja, mit Kindern!
Los ging’s Heutaler Hof, wo uns Wanderführer Andi Dauer abholte und uns kurz von unserer Wanderung zum Staubfall im Heutal erzählte. Und dann ging’s auch schon los. Zum Glück führte ein Großteil der Strecke durch schattige Wälder, so war die Strecke auch bei brennen Sommertemperaturen recht angenehm. Highlights waren definitiv der Staubfall und die Grenzüberquerung. Absolut machbar, auch mit Kindern, die ihr aber an den engen Stellen und auf den Treppen an die Hand nehmen solltet. Verpflegung und genug Wasser nicht vergessen!







Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 4. Bogenschießen am Heutaler Hof
Nach unserer Wanderung ging es direkt weiter mit sportlicher Aktivität – wir durften Bogenschießen. Angeleitet vom Hausherrn, der ohne Murren als Gerard Depardieu Double durchgehen würde, machten wir unsere ersten Schüsse. Na klar, als Familie ist das eher eine Randaktivität im Urlaub, vor Ort habe ich aber von anderen Besuchern erfahren, dass diese ihren ganzen Urlaub ums Bogenschießen planen. Scheinbar mehr als ein witziges Hobby!
Am Heutaler Hof gibt es neben dem Übungsplatz mit Zielen bis 90 Metern auch einen 3D Übungsplatz. 3D Übungsplatz bedeutet, dass ihr eine Strecke durch die Umgebung lauft (Dauer circa 2–3 Stunden) und dabei immer wieder auf 3D Tiere trefft, die ihr dann mit Pfeil und Bogen anvisieren könnt. Insgesamt warten 40 Ziele mit verschiedenen Tiergruppen auf euch, die über den ganzen Berg verteilt sind.
Hauptsächlich kommen hier tatsächlich geplante Besucher her, aber auch für Laufkundschaft gibt es ander Rezeption ein paar Bögen. Einfach fragen oder vorher anrufen und euch (oder eure Gruppe) anmelden! Übrigens: Wenn ihr noch mehr Lust auf Bogenschießen bekommt. Im Umkreis vom Heutaler Hof gibt es ungefähr zwanzig verschiedene Parcours. Mit Kindern macht „ernsthaftes Bogenschießen“ erst ab 5 oder 6 Jahren Sinn, weil die Bögen doch recht schwer sind. Wir hatten aber trotzdem Spaß!





Danach gab’s eine leckere deftige Mahlzeit im Restaurant des Heutaler Hofs und weiter ging’s!
Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 5. Schatzsuche in der Lamprechtshöhle
Dunkel, beklemmend und absolut beeindruckend – ja, so würde ich den Besuch in der Lamprechtshöhle beschreiben. Wir waren zur Schatzsuche mit der Kinderbetreuerin Nici verabredet, einer der Strandart-Programmpunkte im Ferienprogramm des Tourismusverbandes des Salzburger Saalachtal. Und ja, uns hat es sehr gut gefallen. Mit drei Jahren war unser Sohn noch ein bisschen zu jung, aber die anderen Kinder haben es genossen, die Höhle empor zu klettern und an den verschiedenen Stationen Fragen zur Höhle zu beantworten und Rätsel zu lösen.
Für einen Besuch in der Lamprechtshöhle müsst ihr schon ein bisschen Kondition mitbringen, denn es geht wirklich steil bergauf. Aber der finale Blick nach unten ist es wirklich wert. Kaum zu glauben, dass diese Höhle durch reine Menschenkraft in den Fels geschlagen wurde. Daran wird auch auf den vielen Informationstafeln in der Höhle immer wieder erinnert. An den Kreuzen an den Felswänden soll man angeblich sogar erkennen, wo Bergarbeiter verunglückt sind … ja, leicht gruselig.
Achtung! Denkt daran warme Klamotten mitzubringen und auch anzuziehen. In der Lamprechtshöhle herrschen ganzjährig 8 °C und es ist sehr feucht.




Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 6. Schmausen auf der Jausenstation Vorderkaser
Ich habe sie gefunden – die schönsten Jausenstation im Salzburger Saalachtal. Auf der Jausenstation Vorderkaser gibt es nicht nur leckere hausgemachte und typische Speisen wie Dreierlei Knödel, Kaiserschmarrn und Steinofenbrot mit Aufschnitt, sondern auch eine herrliche Aussicht, einen großen Spielplatz und ein angrenzenden Bachlauf vom Berg. Der perfekte Ort für eine ausgedehnte Mittagspause mit Sonne im Gesicht und einem schön kühlen Almdudler oder Bier. Aber schaut selbst:






Tipps fürs Salzburger Saalachtal: 7. Besuch am Bauernhof beim Perchtbauer in Unken
Was geht eigentlich hinter den Kulissen eines Bauernhofs vor? Wer sich das auch schon gefragt hat, der sollte besser unter 16 Jahren alt sein und am Kinderferienprogramm des Salzburger Saalachtals teilnehmen, denn hier dürft ihr einmal hinter die Fassaden schauen.
Wir durften – auch als Erwachsene – dem Perchtbauer in Unken einen Besuch abstatten und haben einiges über die Viehhaltung, Käseherstellung und Lebensart der Bauern in der Region gelernt. Los ging’s bei den Kühen im Stall, rüber zur Melkanlage bis zum „Käseraum“, in dem die Bäuerin uns gezeigt hat, wie man aus Milch und Molke unter Rühren den hauseigenen Mozzarella herstellt. Auch hier wieder meine Empfehlung: 4 oder 5 Jahre alt sollten die Kinder schon sein, obwohl unser Sohn es auch spannend fand, aber sich nicht ganz so lang konzentrieren konnte wie die anderen.
Trotzdem wurden Fragen beantwortet wie: Was essen die Küche? Wie oft dürfen sie auf die Weide? Wie viele Mägen hat eine Kuh? Warum geben die Kühe unterschiedlich viel Milch? Dürfen die Kühe und ihre Kälber zusammenbleiben?





Ihr merkt schon, der Trip ins Salzburger Saalachtal war ein Familienurlaub par example – und dazu noch sehr lehrreich. Das Schöne ist, dass ihr genau dieses Familienprogramm für eure Kinder nachmachen könnt – vollkommen oder zu Teilen. Das Salzburger Saalachtal bietet im Ferienprogramm das Bogenschießen, die Schatzsuche in der Lamprechtshöhle, den Besuch des Bauernhofs, die Salbenwerkstatt sowie Klettern an. Es ist immer eine Kinderbetreuerin dabei, so dass ihr als Eltern währenddessen etwas Paarzeit genießen könnt.
Eines kann ich euch in jedem Fall versprechen – euren Kindern wird’s gefallen und zum Abendessen gibt es dann ohne Ende Gesprächsstoff über die Erlebnisse des Tages. Wenn ihr auch schon im Salzburger Saalachtal wart oder durch den Artikel inspiriert wurdet, schreibt es mir gern in die Kommentare. Ich kann euch einen Familienurlaub in dieser Region nur wärmstens ans Herz legen!
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Vielen Dank für die Einladung zu dieser wunderbaren Pressereise an das Salzburger Saalachtal!
3 Kommentare
Ist echt eine Gegend, die viel zu bieten hat. Mit den schönen Fotos und den Eindrücken kann man sich die wunderbare Zeit noch besser vorstellen. Danke für den professionellen Bericht.
Sehr gerne!