Am Anfang möchte ich Eines klarstellen: SARDINIEN muss man gesehen haben. Ob als Single auf spektakulären Kletterpfaden, als Frisch-Vermählte in den Flitterwochen oder mit Kind und Kegel hochentspannt an weißen Stränden. Nach ein wenig Recherche und Plauderei mit Gleichgesinnten haben wir auch bald eine leistbare Option gefunden, abseits des internationalen Jet-Sets. Die größten VIP’s sitzen ja ohnehin auf der Rückbank.
Also los ging’s mit dem PKW und einen Kofferraum voll Gepäck Richtung Brenner. Das ist um einiges günstiger als Fliegen, aber mindestens genauso spannend, wenn man die Reise richtig plant. Einige kindertaugliche Zwischenstopps bieten sich am Gardasee oder in der Toskana an.
Sardinien mit Kindern: Zwischenstopp in Marina di Pisa, Toskana
Ab Hafen Livorno dauert die Reise mit der Fähre etwa 6 Stunden. Die riesigen Autofähren sind mit Pool, Kinderraum und vielem mehr ausgestattet – ein wahres Erlebnis für Groß und Klein. Wenn man das allerdings schon einmal erlebt hat, empfehle ich die Nachtfähre, weil die Kabinen recht gemütlich sind und viel billiger als eine Übernachtung im Hotel. Außerdem erreicht man die Insel im Morgengrauen, bevor sie zum Leben erwacht und man kann die Stille förmlich spüren.
Wir frühstücken nicht auf der Fähre, sondern nehmen die Panorama-Küstenstraße entlang der Costa Smeralda und machen dann einen Stopp am Hafen von Cannigione. Ein Caffé und ein Brioche alla marmellata – es ist ein Genuss dem Treiben am Hafen zuzusehen.
Und als die Menschenmenge für die Bootsausflüge Richtung La Maddalena Archipel anrollt und es lauter wird, setzen wir die Reise Richtung Capo Testa fort.
Sardinien mit Kindern: Yachten am Capo Testa
Riesige, sagenhafte Felsformationen begleiten uns am Weg. Am Äußersten Ende vom Capo Testa suchen wir uns eine kleine Bucht zwischen den rosa schimmernden Granitfelsen. Dort verbringen wir den ganzen Tag. Nicht nur unter Wasser beim Schnorcheln sehen wir viele nette Fische, auch über Wasser kann man von dort aus Korsika sehen.
Für die weiteren Tage haben wir ein das TIRRENO RESORT in Cala Liberotto, nördlich des Golfo di Orosei gewählt.
Sardinien mit Kindern: Hotel & Strand in Cala Liberotto
Die neu renovierten Familienzimmer haben zwei getrennte Schlafräume und man muss nicht auf einem harten Schlafsofa übernachten, nein – auch die Eltern haben ein richtiges Doppelbett. Direkt am wundervollen Strand, flankiert an beiden Seiten mit Granitfelsen und unsere kleinen „geheimen Bucht“ dort hat meine Kleine Schwimmen und Schnorcheln gelernt und der große Bruder „Klippenspringen“ und Tauchen. Die Liegen waren im Preis inkludiert und es gab genug Platz für alle – ohne Gedränge! Erste Reihe fußfrei.
Hier darf gespielt werden, was das Zeug hält!
Sardinien mit Kindern: Unsere geheime Bucht und der wunderschöne Nachbarstrand
Nebenan gibt’s den recht alternativen Campingplatz „Sos Alinos“ mit Holzbungalows und Hängematten – wahnsinnig chillig. Eine Bucht reiht sich nach der Anderen und überall gibt es schattenspendende Pinien.
Eigentlich standen noch viele Entdeckertouren am Plan, doch schlussendlich konnten wir nicht mehr weg von diesem Strand. Einfach dasein, genießen und in den Tag hineinleben. Wir haben selten so eine entspannte Atmosphäre vorgefunden. Zwei Ausflüge haben wir dann aber doch noch geschafft …
Sardinien mit Kindern: Tour nach ORGOSOLO
Ein kleines Dorf mitten in Sardinien, in der Banditen und Rebellen Geschichte schrieben. Überall findet man MURALES, also Wandmalereien und Graffitis, meist mit politischem Hintergrund. Mit einem Gelato durch die Gassen zu wandern ist unglaublich berührend. Und wenn man Glück begegnet man noch einem Einheimischen auf seinem Esel. Bitte nur der Navigation folgen wenn man „kurvenfest“ ist – ansonsten den längeren Weg über die Strada Statale nehmen.
Sardinien mit Kindern: Bootsausflug im GOLF VON OROSEI
Spätesten hier bestätigt sich der Synonym: Karibik im Mittelmeer! Weiße Strände und türkises Wasser – Postkartenidylle. Viele Buchten und Höhlen sind nur per Boot zu erreichen. Man kann sich (auch ohne Bootsschein) ein Gonfone (Schlauchboot) mieten, oder man nimmt an einer geführten Tour teil oder halt die Touri-Option mit dem großen Schiff, wobei man hier nicht alle Strände anpeilt.
Wir haben auf eigene Faust erkundet und uns ein Boot in Orosei bei Sweet Summer ausgeliehen. Da war es deutlich günstiger als in Cala Gonone. Es gibt verschiedene Anbieter, die in Holzhäuschen in den Orten die Touren anbieten – einfach nachfragen und auch nach Saisonzeiten und Rabatten für Kinder fragen! In der Hauptsaison unbedingt einige Tage im Voraus buchen! Auf genug Sonnenschutz, Jause und zwei Ausweise (einer wird vom Verleih als Garantie einbehalten und einen muss man für eine mögliche Kontrolle am Wasser mitführen) nicht vergessen!
Am Abreisetag haben wir uns den bekannten Strand La Cinta in San Teodoro angeschaut und Flamingos gesehen. Hier ist einiges los, für unsere Verhältnisse zu viel. Aber es gibt eine gute Infrastruktur und viele Möglichkeiten. Meine Empfehlung: Die bekannten Strände einfach früh morgens besuchen oder zu den kleineren Buchten mittendrin pilgern – die sind mindestens genauso schön.
Vor der Einschiffung in Golfo Aranci haben wir noch ein letztes sardisches Abendessen in einem Agriturismo am Weg gegönnt bevor wir uns am Deck der Fähre von der lichterblühten Silhouette Sardiniens verabschiedet haben.
Meine 7 Tipps für eure Reise nach Sardinien mit Kindern:
- MEER, MEER, MEER … auch wenn man am liebsten die ganze Insel erkunden würde … lieber für eine Region entscheiden und die traumhaften Strände genießen, statt stundenlang im Auto zu sitzen.
- Day-Bag für die Fähre packen und griffbereit positionieren. Man kommt später nicht mehr ran ans Auto.
- Genug Wasser, Sonnencreme und eine Strandmuschel mitnehmen und dann einfach irgendwo Richtung Meer abbiegen. Es gibt traumhafte Strände an jeder Ecke.
- Einmal in einem Agriturismo essen gehen (oder sogar dort übernachten – meist günstig und sehr authentisch.
- Einheimische nach Restaurants, Stränden und Wegen fragen; der Reiseführer sollte nur einen Überblick geben – in der Hochsaison ist dort ziemlich viel los. Die Sarden sind unheimlich hilfsbereit, was Auskünfte anbelangt.
- Mit den Kindern stundenlang planschen, paddeln, Sandburg bauen. Die Kulisse ist einmalig. Einfach mal ohne Alltags-Hektik und To-Do-Liste
- Das geschäftige Treiben an einem Hafen genießen, wenn die Sonne aufgeht (zB. In Cannigione)
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Unsere Gastautorin:
Servus! – ich bin Sandra und wie man gleich hört bzw. sieht komme ich aus Österreich –
genauer gesagt aus dem heiligen Land Tirol. Die legendäre Sportstadt Kitzbühel darf ich meine Heimat nennen – dadurch hatte ich auch schon immer Kontakt zu “reisenden Menschen” – Menschen die kamen, Menschen die gingen und Menschen die stets wiederkehrten.
Das in Kombination mit meinem abenteuerlustigen Sternzeichen hat wohl meine Reiselust schon früh geweckt.
Als Jugendliche absolvierte ich Auslandspraktika, dann begann ich zu Backpacken und schließlich tauchten da Mann, Kind und Kegel auf. Mit diesen 3 wundervollen Menschen darf ich nun meine Urlaube mal anders aber immer einzigartig erleben – und mit euch meine tollen Erfahrungen teilen.
Ich liebe das Leben, ob hier oder irgendwo – es gibt überall etwas zu entdecken – mit Kinderaugen sogar noch mehr :-)
4 comments
Liebe Sandra,
wirklich ein wunderschöner Beitrag zu deiner Reise mit der Familie! Und Sardinien ist generell einfach ein Traum, vor allem was die Lage und die Strände angeht. Vor etwa 3 Jahren war ich mit meiner Rasselbande dort und wir haben es sehr genossen. Doch seit geraumer Zeit verschlägt es uns in die Alpenregion Südtirol. Die Berge und das mediterrane Klima lieben wir einfach, genauso wie das Familienhotel Feldhof, das uns wirklich sehr begeistert hat.
Vielen Dank, dass du meine Erinnerung an Sardinien wieder aufleben hast lassen!
Gruß, Tamara
Hallo Cristine,
ein netter Beitrag wie immer (aber nicht von dir geschrieben?), ich habe es sehr genossen ihn zu lesen.
Mit den Kindern ist Urlaub finde ich es am wichtigsten, sich auf Schlechtwetter einzustellen und Spiele, Malbücher etc mit zu nehmen, damit sich die Kleinen nicht vor Langeweile das Apartment auseinandernehmen. Ich selbst gehe am liebsten campen aber mein Mann möchte lieber ins Familienhotel damit wir uns ein wenig von den Kids erholen können. Naja, vielleicht wieder in ein paar Jahren..
Ganz liebe Grüsse und weiter so!
Jette
Liebe Sandra,
ein super schöner Artikel zum Thema Sardinien mit Kindern. Ich wusste gar nicht, dass man mit Kindern doch so viel Schönes in Sardinien erleben kann, abgesehen von Strand und Meer. Das Lesen deines Beitrags hat die Vorfreude auf unseren Sardinien Urlaub mit unserer kleinen Tochter in ein paar Wochen verstärkt. Zumindest habe ich durch deine Erlebnisse und Aktivitäten mit der Familie erste Inspiration und Ideen sammeln können, was man außer Strand und Meer noch unbedingt von Sardinien sehen sollte. Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Greta
Liebe Sandra,
ein super schöner Artikel zum Thema Sardinien mit Kindern. Ich wusste gar nicht, dass man mit Kindern doch so viel Schönes in Sardinien erleben kann, abgesehen von Strand und Meer. Das Lesen deines Beitrags hat die Vorfreude auf unseren Sardinien Urlaub mit unserer kleinen Tochter in ein paar Wochen verstärkt. Vielen Dank dafür. Zumindest habe ich durch deine Erlebnisse und Aktivitäten mit der Familie erste Inspiration und Ideen sammeln können, was man außer Strand und Meer noch unbedingt von Sardinien sehen sollte.
Liebe Grüße
Greta