Seit ich ein Kind habe, ist mein moralischer Anspruch ein besserer, ein nachhaltig lebender Mensch zu werden, zwar noch größer, aber oft siegt eben doch der Pragmatismus. Ich möchte weg von Plastik und Produkten, die mit Tierleid in Verbindung stehen, und hin zu veganer Ernährung und einem umweltschonenderen Leben. Natürlich auch gerade, um meinem Kind ein gutes Vorbild zu sein und ihm direkt von kleinauf ein nachhaltiges Bewusstsein vorzuleben. Manchmal fällt mir das aber gerade im Alltagsstress schwer. Deswegen habe ich mal ein paar Tipps gesammelt, die es mir möglich machen, meinen Alltag auch im chaotischen Leben mit Kind, nachhaltig zu gestalten. Viel Spaß damit!
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Nachhaltigkeit mit Kind: Kein Essen to go
Es ist verlockend auf dem Weg zum Spielplatz mal eben kurz im Drogeriemarkt vorbeizuschauen und den ein oder anderen Snack einzupacken, anstatt alles Zuhause vorzubereiten. Ich habe mich, was diese kleine Faulheit angeht, allerdings inzwischen schon relativ gut konditioniert. Wenn wir morgens zusammen frühstücken, dann schmiere ich einfach schon ein, zwei Brote mit, schneide ein bisschen Obst auf und packe es direkt in die Brotbox. So trickse ich mich selbst aus und greife nicht wieder zu Plastik-Quetschis, abgepackten Müsliriegeln oder anderen klassischen Kinder-Snacks.
Nach dem Mittagsschlaf vom Kurzen ist meistens schnell Mittagessen angesagt. Ich habe gemerkt, dass ich es in der Aufbruchphase nach dem Essen, bevor es auf den Spielplatz geht, oft nicht geschafft habe, etwas Gescheites vorzubereiten. Wenn noch etwas vom Mittag übrig bleibt, dann kommt es einfach in die Brotbox und ab geht es.
Meine Brotbox ist von LunchBots und ist in unterschiedlichen Variationen erhältlich. Die verschiedenen Unterteilungen machen es super einfach, sowohl Brot als auch Obst und einen kleinen Snack in einer Dose zu transportieren. Und das ohne, dass alles hinterher nach einem gleichen Brei schmeckt. Es gibt die Box mit einem, zwei, drei oder vier Abschnitten.
Nachhaltigkeit mit Kind: Wasser nicht vergessen
Es gibt solche und solche Kinder, aber mein Kurzer trinkt extrem viel. Oft reicht über den Tag ein Kinderbecher nicht aus. Deswegen habe ich immer eine große Ein-Liter-Flasche Wasser dabei, damit ich jederzeit nachfüllen kann und auch etwas für mich dabei habe.
Besser als eine Plastikflasche zu nehmen, ist es, eine Edelstahlflasche zu nehmen. Warum? Plastikflaschen enthalten Weichermacher, die sich mit der Zeit ablösen und durch das Getränk in den Körper aufgenommen werden. Diese Giftstöffe können Allergien, Asthma, Krebs und Unfruchtbarkeit hervorrufen. Nur ein Grund lieber auf Kunststoff verzichten. Außerdem braucht es einen enormen Energieaufwand, um Plastik durch Verbrennen wiederverwertbar zu machen, und dabei werden auch noch giftige Stoffe freigesetzt. Und alles was nicht recycelt wird, zersetzt sich mit der Zeit bis es nicht mehr zu sehen ist (Stichwort Mikroplastik) und wird dann ins Meer geschwemmt von Tieren aufgenommen.
Meine Flasche ist von Made Sustained und besteht aus rostfreiem Edelstahl. Sie hält Heißgetränke vier Stunden lang warm und kühlt bis zu 20 Stunden. Vorher habe ich eine Glasfalsche benutzt. Das geht auch, aber die isoliert eben nicht so lang und ist außerdem schwerer. Einziges kleines Manko: Auch im auslaufsicheren Deckel ist innen Plastik verarbeitet, aber die 500 ml Flasche ist komplett plastikfrei.
Nachhaltigkeit mit Kind: Vorher überlegen, was gekauft wird
Wir bleiben beim Thema Plastik. Plastik hat in puncto Kinderfreundlichkeit den Vorteil, dass es quasi unkaputtbar ist. Deswegen greifen viele Eltern auch Zuhause zum Plastikgeschirr. Gerade, wenn es an der Zeit ist, dass das Kind selbst essen lernen möchte.
Edelstahl Geschirr wäre ja eher so Camping-Style, also keine wirklich schöne Alternative. Schön ist dafür ein Esslern Set aus Bambus. Ich benutze nun schon sehr lange meinen Kaffeebecher aus Bambus, den ich mir to go überall mit hinnehme. Das Besondere an Bambus ist, dass es eine sehr schnell wachsende Pflanze ist, die nicht ständig nachgepflanzt werden muss. Denn jede Mutterpflanze produziert im Jahr mehrere neue Stämme, die innerhalb weniger Monate „ausgewachsen“ sind. Dann benötigen sie bis zur finalen Härte nur noch ca. fünf Jahre und können geerntet werden.
Die Haptik und Optik des Bambus Geschirrs ist zudem einfach super angenehm, es ist bruchsicher und spülmaschinenfest. Richtig schön ist auch, dass Teller, Schälchen, Becher und Lätzchen super schön zusammenpassen. Also überlegt doch mal, wo Plastik in eurem Haushalt durch Bambus-Alternativen ersetzt werden könnte.
Nachhaltigkeit mit Kind: Markt statt Mall
Die Versuchung ist groß, einmal die Woche schnell zum Supermarkt nebenan zu gehen und einen Großeinkauf zu machen. Aber besonders bei Obst und Gemüse sollte man diesen Habitus vielleicht nochmal überdenken. Wer Bioqualität kauft, kommt in der Gemüseabteilung in Supermärkten um eine Menge Plastikverpackung nicht herum, denn in Deutschland werden oft gerade die Bio-Sachen eingepackt, um sie vom herkömmlichen Gemüse zu schützen.
Viel cooler ist es doch eigentlich, als wöchentliches Ritual einen Marktbesuch einzuführen. Erstens ist es ein aufregendes Erlebnis für euer Kind, bei dem sie viel über die Herkunft von Obst, Gemüse, Eiern etc. lernen werden, zweitens bezieht ihr so die Waren direkt von den Produzenten und drittens spart ihr eine Menge Plastikverpackung – wenn ihr eure eigenen Tüten und Verpackungsmaterialien mitbringt.
Wir haben inzwischen eine richtig große Sammlung an Gemüsenetzen, Brotbeuteln und Jutesäcken, von denen immer ein paar im Kinderwagen liegen. Das ist sowieso mein Pro-Tipp: Immer eigenes Verpackungsmaterial wie Säcke, Stoffservierten etc. dabei haben.
Meine Gemüsenetze und Brotbeutel findet ihr hier: Gemüse- & Brottaschen.
Nachhaltigkeit mit Kind: Bewusstsein schaffen
Der Tipp, der mir am meisten am Herzen liegt, ist wahrscheinlich der, den Kindern ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen. Das klappt nur, wenn ich auch selbst immer wieder mein Handeln reflektiere und versuche, besser zu werden. Klar, ich komme nicht immer drum herum, Plastiktüten zu verwenden. Aber diese benutze ich dann für andere Zwecke wieder. Auch, dass viele repariert werden kann und nicht einfach „kaputt“ und somit unbrauchbar ist, ist etwas, dass ich meinem Kind gerne mitgeben möchte: ein Fahrradreifen kann geflickt werden, ein Apfel mit einer schlechten Stelle trotzdem noch (ohne die befallene Stelle) verzehrt werden, überreife Bananen können eingefroren und zu zuckerfreiem, gesunden Bananeneis gemacht werden und, und, und … Es gibt so viele unzählige Möglichkeit, wie Müll vermieden werden kann, die wir unseren Kindern aufzeigen und vorleben können.
Ich hoffe, für euch war der ein oder andere Tipp dabei. Wenn ihr noch andere gute Ideen habt, dann schreibt sie mir doch gern in die Kommentare.
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Dieser Post entstand in Kooperation mit Stoffywelt. Das heißt, die verlinkten Produkte wurden mir von Stoffywelt zur Verfügung gestellt.
7 Kommentare
Es ist schön zu sehen, wie dein Leben sich ins Positive verändert hat. Ich hoffe für dich, dass es so bleibt und du weiterhin Spaß dran hast.
lg
Am Besten hat mir der Tip mit dem Brot-und Gemüsenetz gefallen – so oft nimmt man diese kleinen Plastiktüten um 5 Äpfel einzupacken und hinterher kann man die Tüten nicht wiederverwenden da sie zu klein und dünn sind – etwas mehr Disziplin, einen Gemüsebeutel .. den dabei haben .. so einfach kann es gehen. Ich finde es wichtig, den eigenen Kindern hier ein Vorbild zu sein – jeder kann sich etwas bemühen und ich denke es heißt nicht umsonst „Steter Tropfen höhlt den Stein“ .
Hallo, schöner Blog :-) mein liebster Tipp war – Bewusstsein schaffen – irgendwie komme ich für mich selbst immer wieder an diesen Punkt. Aber auch der Tipp mit der großen Wasserflasche kam gerade recht ;-)
PS: Dieses schöne Geschirrset für meine Kleine wäre ein toller Gewinn genau zur richtigen Zeit… sie will gerade mehr und mehr selber essen und unsere Keramikteller leben gefährlich ;-)
Vielen Dank für die guten Tipps! Am besten hat mir sofort der erste gefallen. Brotdose gleich beim Frühstück etc. mit fertig machen. Dann hat man es hinter sich und braucht später nicht zu sehr zu hetzen bzw. in die Drogerie abzubiegen.
Gute Tipps und schöne Fotos – so bunt darf ein Kind sein, und so versunken… Wir gehen auch gerne auf dem Wochenmarkt einkaufen, und je kleiner das Kind, desto mehr bekommt es geschenkt von den netten Marktleuten, besonders wenn es noch ein eigenes Körbchen dabei hat!:)
ursula
Gute Ideen. Ich bin nur von Bambus auch wieder weg, da das Geschirr ebenfalls gerade bei Hitze gesundheitsschädliche Stoffe freisetzt. Ich denke, wir werden bei Edelstahl landen. Campingatmisphäre hin oder her, ich krieg bei dem ganzen Babyplastikscheiß echt nur noch die Krätze :D