Für viele wäre es ein Segen, für andere wiederum ein Fluch – die Selbstständigkeit. Vor sieben Jahren, nach einer dreimonatigen Festanstellung, in der mir mehr als klar wurde, dass das Angestelltenleben so gar nichts für mich ist, habe ich die ersten Schritte in die Selbstständigkeit gewagt. Natürlich kommt wenn ich neue Menschen kennenlerne immer wieder die Frage, wie ich das geschafft habe – vor allem mit dem Bloggen. Heute und dank meiner Kooperation mit Microsoft zur Arc Mouse kann ich mir die Zeit nehmen, euch das Schritt für Schritt zu erklären und viele Fragen zu beantworten.
Schritte in die Selbstständigkeit: Wie kam ich zum Bloggen?
Eigentlich habe ich Modedesign studiert, aber ziemlich schnell wurde mir klar, dass der Beruf nicht zu dem Leben passt, das ich mir gewünscht habe. Ich wollte mit Menschen zusammenarbeiten, mit ihnen reden, sie kennenlernen und verstehen. Als Modedesignerin hätte ich die meiste Zeit in meinem kleinen Kämmerchen verbracht und dort vor mich hingenäht… Nach zwei Jahren meines vierjährigen Diplomstudiengangs stand also fest – ich und Modedesign, das wird nichts. Also habe ich mich langsam an Alternativen rangetastet. Dachte, ich könnte Stylistin werden, habe ein Jahrespraktikum bei der deutschen Vogue gemacht, gemerkt, dass ich zu wenig Leidenschaft für Designerklamotten habe und die Idee auch wieder verworfen.
Im Hinterkopf hatte ich während der ganzen Zeit immer Eines – meine Leidenschaft für das Schreiben! Ich habe mich zwar nicht getraut, etwas in die Richtung zu studieren, weil ich in Deutsch in der Schule so schlecht war, aber trotzdem wollte ich diese Passion weiterverfolgen.
Schritte in die Selbstständigkeit: Wann war für mich klar, dass ich schreiben will?
Ehrlich gesagt war das schon ganz früh klar und das hört sich jetzt erst einmal nach einem großen Klischee an. Als ich mit 14 Jahren der größte „Sex and the City“-Fan war und Carrie gesehen habe, die in schönen Cafés oder zu Hause an ihrem Computer saß und schrieb, wusste ich, dass ich das auch machen will. Carrie Bradshaw war damals mein Idol. Dass ich aber Bloggerin und keine klassische Journalistin werde, war mir damals natürlich noch nicht klar. Aber die Idee mit dem Schreiben hat sich da wahrscheinlich schon in meinem Hinterkopf eingepflanzt.
Verrückt, wie zehn Jahre später dieser Traum wahr wurde. Schon als Schülerin habe ich für die Jugendseite des lokalen Tageblatts geschrieben und dann im Studium während eines Praktikums in New York den Blog gestartet. Ich wollte keine Rundmails schreiben (was zu dieser Zeit sehr trendy war), sondern den Menschen die Möglichkeit geben, auf meinem Blog meine Zeit in New York zu verfolgen.
Schritte in die Selbstständigkeit: Wie sieht mein Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist soooo abwechslungsreich, dass es mir schwer fällt, einen typischen Tag zu beschreiben. Es gibt grob gesagt zwei Phasen: wenn ich auf einer Reise bin oder wenn ich zu Hause bin. Auf einer Reise versuche ich – je nach Auftrag – mein Material zu sammeln. Das können Infos sein, Interviews mit interessanten Menschen, Fotos oder eben Videos. Solche Tage sind meistens von früh bis abends durchgeplant, sehr intensiv und anstrengend, aber auch wunderschön, weil man so viele Sachen erleben darf. Zu Hause angekommen sitze ich dann am Schreibtisch und schreibe die Texte, wähle Fotos aus, bearbeite sie, schneide Videos, beantworte Mails und befülle die Social –Media-Kanäle …
Schritte in die Selbstständigkeit: Vielleicht mal eine grobe Auflistung, was bei mir als Selbstständige alles anfällt:
- Blogpost schreiben
- Fotos bearbeiten
- Artikel einbinden, Korrektur lesen und für SEO optimieren
- Social Media-Kanäle bespielen (Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, YouTube)
- Videos drehen
- Videos schneiden, hochladen, teilen
- Extra Grafiken für Pinterest gestalten
- Feed für Instagram planen
- Mailflut bewältigen
- Steuer erledigen
- Administrative Sachen, die anfallen
- Community Management
- Pressearbeit
- Konzept Entwicklung/Drehplan schreiben
- Workshops vorbereiten
- Workshops geben
- Rechnungen schreiben/bezahlen
Was für mich super wichtig ist, um das Arbeitspensum zu schaffen sind 1. tolle Mitarbeiter, die mir dabei helfen, das alles zu bewältigen, denn ich schaffe es schon lange nicht mehr alleine. Pia ist meine administrative rechte Hand, wenn es um die Einbindung von Artikeln, Korrektur lesen und Pinterest geht und eine Hilfe bei vielen kleinen und großen Problemen. Marlene hilft mir mit den YouTube Videos. Tara, Franzi und Farina übernehmen Aufträge mit Videoproduktionen überall auf der Welt.
Auch bei Anfragen und vielen Mails habe ich professionelle Hilfe. Wenn es irgendwann zu viel wird, muss man sich entscheiden, was einem am besten liegt und auch Spaß macht und lernen, anderen Dinge abzugeben. Das war für mich ein sehr schwerer Prozess, aber es hat sich so was von gelohnt.
2. Mein Arbeitsequipment: Es ist für mich, die wirklich viel unterwegs ist, sehr wichtig immer und überall arbeiten zu können und auch immer alle Sachen bei mir zu haben. Wenn ich eine Bahncard 100 hätte, würde ich den Zug zu meinem Büro erklären, denn es ist einer der Orte, neben meinem Schreibtisch zu Hause, an denen ich besonders gut arbeiten kann.
Ich habe zu Hause keinen großen Bildschirm stehen, ich habe eine kleine Systemkamera, die ich überall mit hinnehmen kann, eine Reisestativ und die Microsoft Arc Mouse, die jetzt schon einige Länder mit mir bereist hat.
Sie erleichtert das Arbeiten extrem, weil ich überall arbeiten kann und vor allem zum Video schneiden eine Maus brauche. Für mich ist es wichtig, dass ich alle technischen Geräte, die ich brauche, in einen Rucksack bekomme. Jetzt, wo ich auch noch ein Gimbal und eine Drohne habe, wird es eng, aber es geht gerade noch. Die Microsoft Art Mouse ist hervorragend für Reisen geeignet und kann überall mit hingenommen werden.
Oben seht ihr die Microsoft Arc Maus aktiviert und mit Bluetooth verbunden. Unten ist sie im “Reiseruhezustand”. Die Maus kann einfach zusammengeklappt und in der Hosentasche oder Tasche verstaut werden. Und neben schlank und leicht ist sie auch noch sehr schick und praktisch.
Schritte in die Selbstständigkeit: Wie habe ich mich selbstständig gemacht?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich es relativ einfach hatte, den Mut aufzubringen und mich selbstständig zu machen, denn ich hatte gar nichts zu verlieren. Nach meinem Buchprojekt „90 Nächte, 90 Betten“ und „40 Festivals in 40 Wochen“ stand ich vor der Entscheidung, in welche Richtung es gehen soll. Eine sichere Festanstellung, die mich wahrscheinlich wieder in den Wahnsinn treibt, oder alles auf eine Karte setzen und schauen, wo die Reise mit dem Blog mich hinführt, wenn ich meine ganze Energie da reinstecke.
Ich hatte den Blog zu dem Zeitpunkt schon vier Jahre und durch meine Buchprojekte einige Leser und tolle Presse. Und ich finde es so faszinierend, dass diesen Artikel vielleicht auch der ein oder andere liest, der schon von Anfang an mit dabei ist.
Meine Strategie war es, meine Kosten für den Lebensunterhalt etc. in der Anfangsphase meiner Selbstständigkeit sehr gering zu halten, dabei eine freie Tätigkeit zu suchen, welche wenig Zeit in Anspruch nimmt, aber meine Fixkosten deckt, und ansonsten jeden Tag fleißig an meinem eigenen Baby zu arbeiten.
Schritte in die Selbstständigkeit: Kann ich vom Bloggen leben?
Wenn man einen Blog mit Reichweite, gutem Inhalt und einer tollen Community hat, dann kann man davon leben. Das habe ich, also JA – ich kann vom Bloggen leben. Doch das dauert, wenn man sich die Follower ehrlich aufbauen will, und man braucht einen langen Atem plus ein Thema, für das man wirklich brennt!
Ungefähr 30 % meiner Einnahmen kommen direkt durch den Blog. Die anderen 70 % sind Jobs als Beraterin oder Videoproduktionen. Dadurch habe ich jederzeit die Freiheit auch Nein zu sagen, wenn ich eine Kooperation oder einen Job nicht annehmen will, weil er einfach nicht zu mir und meinem Blog passt. Genau so bleibt mein Blog authentisch für mich und meine Leser.
Außerdem ist er wie eine Visitenkarte. Die Kunden sehen meine Arbeit, meine Fotoqualität, meine Videoproduktionen und können viel besser einschätzen, ob ihnen das gefällt. Es ist wunderbar mit dem was ich liebe Geld zu verdienen. Immer wichtiger wird es mir jedoch auch, mit dem Blog und der Reichweite nicht nur den Lesern unvergessliche, tolle Tipps zu geben, sondern meine Werte in die Welt zu tragen und mich für Herzensprojekte einzusetzen.
Schritte in die Selbstständigkeit: Was ist das Wichtigste beim Bloggen?
Die Grundvoraussetzung ist definitiv: Leidenschaft! Die meisten Leute denken immer, dass Bloggen ein Hobby ist und wissen gar nicht, wie viel Zeit es kostet, den Artikel zu schreiben, einzubinden, die Fotos zu bearbeiten und eventuell noch ein Video zu schneiden. Deswegen muss man wirklich Bock darauf haben und hartnäckig bleiben.
Ich bin jeden Tag mindestens vier, fünf Stunden nur mit meinem Blog beschäftigt. Mit Schreiben, Lesen, Social-Media-Planung und so weiter. Und – es macht mir einfach Spaß! Ich denke, das ist das wichtigste Antriebsmittel, damit man immer weiter am Ball bleibt.
Wenn man es professionell angehen möchte, dann sollte man sich Kooperationspartner suchen, um größere Projekte zu realisieren. Da ist es super, den Agenturen zu zeigen, dass man mehr ist als ein Hobby-Blogger, sondern auch hochwertige Fotos und Videos produzieren kann. So wurde ich dann auch für Aufträge gebucht.
Reichweite ist natürlich auch relevant aber vor allem ist es wichtig, dass man Leser findet, die das was man tut super finden und Lust haben, den Blog zu lesen und dabeibleiben. So wie ihr. Ein ganz großes Danke an dieser Stelle.
Ich finde es außerdem wichtig, sich immer weiter zu bilden. In der digitalen Welt passiert zwar so viel und es ist das Wichtigste in sich selbst und sein Wissen zu investieren, denn Wissen ist Macht!
Schritte in die Selbstständigkeit: Welche Tipps würde ich Leuten geben, die sich selbstständig machen wollen?
Wie so vieles im Leben ist auch die Selbstständigkeit bei vielen ein Prozess. Vor allem, wenn ihr in einer Festanstellung seid. Hier ein paar Fragen, die ihr überdenken solltet oder an die ihr denken solltet, wenn ihr diesen Weg einschlagen wollt:
- Was sind meine Werte?
- Was meine Schwächen und Stärken? Es ist gut, diese zu kennen und damit einhergehende Probleme zu vermeiden oder lösen zu können. Ganz klar wird es einem sehr sicherheitsgeprägtem Menschen immer schwer fallen, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen, weil er vielleicht viele Bedenken und Ängste hat.
- Wie müsste eine Selbstständigkeit aussehen, damit sie für mich erfüllend ist?
- Welche Möglichkeiten der Unterstützung habe ich für die Anfangsphase? (Partner? Familie? Existenszgründungszuschuss?)
- Welche Art der Krankenversicherung nehme ich?
- Wie lerne ich meine Steuer zu machen?
- Was würde im schlimmsten Fall passieren und kann ich damit leben?
- Kann ich erst einmal meinen Vollzeitjob reduzieren und mir währenddessen ein Nebenbusiness aufbauen?
Ich hoffe, ich konnte euch damit einen guten Einblick geben, wie ich Selbstständig geworden bin, welche Dinge beim Bloggen wirklich wichtig sind, um langfristig Erfolg zu haben und wie ihr euren Weg gehen könnt. Wenn ihr noch mehr erfahren wollt, dann schaut doch mal bei meinen Workshops vorbei. Vielleicht ist das ein oder andere passende dabei, womit ich euch helfen kann.
Auf YouTube findet ihr außerdem ein Video zu der ganzen Geschichte, wie ich Reisebloggerin geworden bin:
Dieser Post ist in Kooperation mit Microsoft entstanden.
4 Kommentare
Bei den Schwächen solltest Du vielleicht Deine Orthografie-Defizite erwähnen!! Die Zeichensetzung ist eine Katastrophe!!
Bei developers.google.com bekommt Deine Seite ganze 33% Pagespeed!!
Hallo Hana,
danke für deinen freundlichen Hinweis. Wenn dir die Zeichensetzung nicht gefällt, musst du unsere Artikel natürlich nicht lesen.
Lieben Gruß
Pia vom Lilies Diary Team
Mein Herz hüpft mit dir, wenn ich das lese. Danke dir für diesen tollen Artikel. So oder so ähnlich habe ich mich damals auch gefühlt.
Ich danke dir.
Meriem