Im HomeOffice arbeiten ist für mich als Teilzeit-Alleinerziehende das perfekte Modell. Ich bin größtenteils flexibel, ortsunabhängig und muss mich nicht an einen Firmen-Dresscode halten. Während der letzten Jahre im HomeOffice durfte ich viel Erfahrung darin sammeln, wie das selbstständige Arbeiten hervorragend klappt und was ich besser vermeiden sollte. Diese HomeOffice Tipps möchte ich heute mit euch teilen. Viel Spaß beim Arbeiten vom Zuhause aus!
Im HomeOffice mit Kindern arbeiten – meine Tipps für Familien:
Eines ist klar – wer Kinder hat, ist zu „HomeOffice Zeiten“ (wie den Ferien oder in Ausnahmesituationen wie jetzt) nicht allein zu Hause. Wer trotzdem von Zuhause arbeiten möchte, muss sich also etwas einfallen lassen. Für HomeOffice mit Kindern gilt es, klare Routinen zu fahren und Absprachen mit den Kindern zu machen. Besonders wenn kein zweiter Elternteil am Start ist, ist gute Kommunikation das A und O.
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Auch Kinder sind das ständige zu Hause sein nicht gewohnt. In ihrem sonstigen Alltag gibt es Struktur und Rituale, die jetzt einfach wegfallen. Auf einmal müssen sie ohne die sonst üblichen sozialen Kontakte mit anderen Kindern klarkommen. Eine ganz besondere Situation.
Was dabei hilft, ist ein strukturierter Tagesablauf, der auch für jüngere Kinder z.B. auf einem Plakat visualisiert wird. Ein gemeinsames Frühstück zu einer festgelegten Zeit bietet dabei einen guten Start in den Tag. Dann sollten je nach Alter Aktivitäten wie freies Spiel, konzentriertes Lernen, Hausaufgaben bearbeiten etc. auf dem Plan stehen.
Meiner Erfahrung nach schafft es mein vierjähriger Sohn am ehesten vormittags, sich selbst für ein, zwei Stunden zu beschäftigen. Sofern ich das vorher klar kommuniziere. „Ich muss heute für zwei Stunden arbeiten und brauche dafür etwas Ruhe. Wenn du still malst oder knetest, kannst du dich zu mir setzen. Wenn ich fertig mit der Arbeit bin, dann spielen wir zusammen. Worauf hättest du Lust?“ Das funktioniert meistens ganz gut ist somit meine erste intensive Arbeitsphase des Tages.
Natürlich ist es wichtig, dass dann auch die versprochene gemeinsame Zeit eingehalten wird. Ich arbeite dabei immer mit einem Timer. Ich stelle meinen Handytimer auf die besagten zwei Stunden und sage das auch meinem Sohn. Er hat außerdem eine Snackschublade in der Küche, an der er sich selbst bedienen kann, wenn er irgendetwas braucht. Auch Wasser kann er sich selbst am Hahn im Bad zapfen.
Wenn der Timer klingelt, dann höre ich auf zu arbeiten und bin 100 %ig für ihn da – so wie wir es abgemacht haben. Tolle gemeinsame Aktivitäten sind:
- Raus auf den Balkon, ans Fenster oder in die Natur. Das lädt die Akkus von allen Familienmitgliedern wieder auf. Am Fenster oder auf dem Balkon könnt ihr z.B. Blumen oder Samen einpflanzen, Vögel beobachten oder ein Brettspiel spielen.
- Zeit zum Vorlesen – und zwar ausgiebig!
- Hörspiel- und Kuschelzeit mit frischem Obst
- gemeinsam malen, basteln oder kneten
- eine Runde Sport z.B. mit der (jetzt in der Corona-Zeit) täglichen Sportstunde von Alba
- eine Yoga-Reise wie z.B. Emil der kleine Eisbär- eine Mitmach-Yoga-Geschichte für Kinder
- bei Smarticular findet ihr Tipps für Bewegungsspiele für drinnen
Nach dem gemeinsamen Mittagessen versuche ich auch immer noch, eine Arbeitsphase einzubauen. Das klappt aber nicht immer. Jetzt kommen die Eltern-Joker. Dank moderner Technik darf mein Sohn jetzt mit seinen Großeltern, Kindergartenfreunden, seinem Patenonkel oder seinem Papa telefonieren – mit Video versteht sich. Zum Glück sind unsere Liebsten ja auch zu Hause und können sich ruhig mal eine Stunde ums Kind kümmern.
Wenn das zu langweilig wird, dann darf mein Sohn auch schon mal eine Stunde Medienzeit am Tablet verbringen. Apps, die er mag und die ich gut finde sind:
- alle „Laute Welt“ App-Bilderbücher
- Tierarzt
- Conni Memory (kann man auch zu zweit spielen)
- Olchi ABC
- Spiele und entdecke mit der Raupe Nimmersatt
- Herr Bär
- Panama
- KiKANiNCHEN
- Fiete World
- Ritter Blechdose (findet er super, ich etwas langweilig – ist aber süß illustriert)
Manchmal bemerke ich, dass mein Sohn in meinen HomeOffice Phasen besonders anhänglich ist und Aufmerksamkeit möchte. Ich kann euch nur empfehlen, das wahrzunehmen und darauf einzugehen. Für ihn ist diese Situation genauso besonders und teilweise anstrengend. Deswegen braucht er an manchen Tagen mehr Halt und Zuwendung. Das gebe ich ihm dann auch in Form von gemeinsamer Zeit. Oft hilft auch körperlicher Kontakt wie intensives gemeinsames Raufen, Kuscheln oder abends eine entspannende Massage. Dann klappt es am nächsten Tag meist viel besser und alle sind etwas ausgeglichener.
Natürlich kommt es auch vor, dass ich eine Pause brauche. Das kommuniziere ich dann auch so zu meinem Sohn und setze mich vielleicht mal fünf Minuten auf dem Balkon. Er darf sich bei mir auch dazusetzen, wenn er die Stille aushalten kann.
Schreibt mir gern eure HomeOffice Tipps für Familien in die Kommentare!
Im HomeOffice arbeiten: 1. Es als normalen Arbeitstag sehen
Die erste Regel im HomeOffice lautet: Es ist ein normaler Arbeitstag. Ihr solltet euren Tag nicht unbedingt um zwei Stunden nach hinten verschieben, nur weil ihr nun keine festen Arbeitszeiten mehr einhalten müsst. Aufstehen, Duschen, Anziehen und Frühstücken sollte weiterhin auf der Agenda stehen. Ausgeschlafen wird am Wochenende.
Je nachdem, ob ihr am jeweiligen Tag Videokonferenzen oder wichtige Telefonate habt, kann es sinnvoll sein, die passende Arbeitskleidung dafür anzuziehen. Ja, auch wenn euch eure Gesprächspartner unter Umständen gar nicht sehen. Im Schlafanzug habt ihr am Telefon kein so souveränes Auftreten wie in Businesskleidung.
Im HomeOffice arbeiten: 2. Arbeitsplatz einrichten ohne Ablenkung
Wer genug Platz in der Wohnung hat, sollte sich ruhig einen festen Arbeitsplatz einrichten. Dort sollen alle wichtigen Arbeitsmaterialien vorhanden sein. Am besten befindet sich der Arbeitsplatz in einer ruhigen Umgebung und ist gut ausgeleuchtet. Optimal ist es, wenn ihr zwischendurch ein wenig frische Luft hereinlassen könnt.
Im HomeOffice arbeiten: 3. To Dos für den Tag festlegen
Ganz wichtig beim Arbeiten von Zuhause – Struktur. Der Klassiker ist natürlich die händische To-Do-Liste, welche einen Überblick die wichtigsten Punkte des Tages gibt. Ich persönliche benutzt dafür das Onlinetool Trello – privat und für die Arbeit.
Hier sortiere ich meine Aufgaben für den Tag. Das sieht bei mir (in meinem privaten Trello) so aus:
Alles was unter NEXT steht, möchte ich am heutigen Tag erledigen. Für meinen nächsten Tag ziehe ich dann meine To Dos aus den Spalten WANNA DO und MUST DO. Für wichtige Termine stelle ich eine Frist ein oder markiere sich mit Labels.
Eine eigene Spalte ist TELEFON. Dorthin kommen alle Telefonate, die ihr führen muss. Diese arbeite ich dann an einem Tag nacheinander ab.
Für Lilies Diary haben wir einen ganz eigenen Redaktionsplan in Trello. Der ist aber so voll mit Aufgaben und Fristen, dass ich mir meine täglichen Ziele daraus in meine persönliche To-Do-Liste für den Tag ziehe.
Im HomeOffice arbeiten: 4. Konzentriert arbeiten
Wer dann konzentriert seine Aufgaben abarbeiten möchte, kann auch ein paar Dinge beachten. Meine Taktik: Die drei wichtigsten Ziele des Tages zuerst abarbeiten. Das gibt gleich zum Start ein gutes Gefühl. Außerdem erstelle ich mir einen groben Zeitplan. Morgens bin ich am produktivsten. Das ist die Zeit, in der ich Artikel schreibe oder wichtige Recherchen mache. Social Media Planung oder das Erstellen von Grafiken erfordert weniger intensive Konzentration. Somit erledige ich diese Aufgaben am Nachmittag.
Ebenso wichtig ist es, Pausen einzuplanen. Denn natürlich gibt es auch im HomeOffie eine Mittagspause. Ich empfehle euch wirklich, nicht zwischendrin vor dem Computer zu essen! Optimal ist es, wenn der Haushalt am Abend vorher schon erledigt wurde. So kommt man nicht in die Verlegenheit, zwischendurch mal eine Spülmaschine auszuräumen oder staubzusaugen.
Ich persönliche arbeite am liebsten mit Noice Cancelling Kopfhörern. So bekomme ich gar nichts mehr von meiner Umwelt mit. Entweder lasse ich sie nur im NC-Modus, so dass sie die Umgebungsgeräusche ausblenden, oder ich lasse leise melodische Musik laufen. Meine liebsten Playlists dafür sind Deep Focus oder Maximale Konzentration auf Spotify.
Wenn ich richtig konzentriert arbeite, dann schalte ich am Vormittag mein Mailprogramm aus und aktiviere am Handy den Nachtmodus, so dass alle Nachrichten stumm geschaltet und Anrufe auf die Mailbox geleitet werden.
Im HomeOffice arbeiten: 5. Konzentrationsmethoden / Arbeiten in Blöcken
Eine interessante Konzentrationsmethode, die mir an schwierigen Tagen oft hilft, ist die Pomodoro-Technik. Bei dieser Methode wird in Blöcken von 25 Minuten gearbeitet. Zwischendurch macht ihr fünfminütige Pausen, in denen ihr z.B. etwas trinken, kurz frische Luft schnappen oder eine Meditationsübung machen könnt. Nach den fünf Minuten geht es weiter mit der Arbeit. Nach 4 Sequenzen erwartet euch eine halbstündige Pause.
Das Tollste ist, dass ihr euch dafür nicht jedes Mal aufwendig euren Handytimer stellen müsst. Der Tomato Timer eignet sich wunderbar dafür. Auch bei der Pomodoro-Technik hilft es, vorher Blöcke zu definieren, die bestimmten Themenabschnitten wie z.B. Telefonaten gewidmet sind.
Im HomeOffice arbeiten: 6. Umgang mit Kollegen und Chefs
In vielen Berufen gehört die Kommunikation mit Chefs und Kollegen zum Alltag. Das sollte auch im HomeOffice kein Problem sein. Es ist nur wichtig, vorab Termine für Besprechungen festzulegen und auch einzuhalten, damit das konzentrierte Arbeiten klappt. Eine weitere Notwendigkeit sind Abgabetermine aka Deadlines. Kommuniziert wichtige Fristen frühzeitig untereinander. Das vermeidet Auseinandersetzungen.
Meiner Erfahrung nach macht es keinen Sinn, in den Konzentrationsphasen den Firmenchat offen zu haben oder das Telefon auf Vibration.
Im HomeOffice arbeiten: 7. Kleine Freuden zwischendurch und für den Abend
Ganz wichtig beim Arbeiten von Zuhause sind die kleinen Pausen und Freuden für zwischendurch. Wenn ihr einen Balkon habt, dann geht ab und zu raus und schnappt frische Luft. Ansonsten setzt euch ans Fenster und tankt ein bisschen Sonne. Schaut, dass ihr euch ein helles Plätzchen sucht und euch einen gemütlichen Arbeitsplatz einrichtet.
Was auch hilfreich ist – Pläne für den Abend, auf die man sich freuen kann. Das kann ein leckeres Essen sein, eine Verabredung zum Skypen mit Freunden oder die Lieblingsserie.
Ich bin gespannt auf eure Tipps fürs HomeOffice. Schreibt sie mir gern in die Kommentare. Ich wünsche euch eine produktive Arbeitszeit!
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