Ich werde nie im Leben die Woche in Deutschland nach meinem Neuseelandurlaub vergessen. Es war die Hölle. Jede Nacht bin ich um 3 Uhr aufgewacht, vom Jetlag geplagt, in einer ganz anderen Zeitzone. Ich bin gar nicht drauf klargekommen. Deswegen habe ich meine Co-Bloggerin Gesa nach Chicago geschickt, damit sie mit einem Magic Tree und einen Masterplan für die Bekämpfung des Jetlags wieder zurück kommt.
Es gibt Dinge, die trüben einem auch wirklich jeden Spaß. Beim Reisen ist das zum Beispiel der Jetlag, den ihr aber glücklicherweise heute hier und jetzt zu bekämpfen lernt.
Von „Discover Illinois“ wurde ich kürzlich auf einen 72-Stunden Shoppingtrip in den US-Bundesstaat Illinois, genauer gesagt nach Chicago eingeladen. Was, vorweggenommen, ein großartiges Fest war.
Wenn man sowas bei den Freunden und Kollegen kundtut, kommt allerdings gleich nach: „Oh wow, wie abgefahren! Da möcht´ ich auch hin!“, oder: „Cool, nimmst du mich im Koffer mit?“, sowas wie „Uh, da wirst du aber ganz schön müde sein, wenn du wiederkommst…“. Jetzt könnte man natürlich ganz Jetsetter-like überheblich werden und das ganz banal auf den Neid schieben, der da so mitschwingt. Tatsächlich aber muss man zugeben: Sie haben recht! Es gibt da wirklich etwas, das einem jedes noch so tolle Reiseerlebnis ein bisschen trüben kann, und das ist der böse böse Jetlag! *donnerhall und blitzgewitter*
Die gute Nachricht: der Jetlag und ich, wir kommen eigentlich ganz gut miteinander aus. Die bessere Nachricht: hier lernt ihr heute ein bisschen, wie das mit unserer Freundschaft funktioniert und wie ihr zukünftig für die Bekämpfung des Jetlags tun könnt.
Für meinen ersten Tipp zur Bekämpfung des Jetlags möchte ich ein wenig ausholen. Mein erster Erfahrungsbericht ist etwas heikel und sollte so nicht wiederholt werden, dennoch will ich euch an der nicht ganz unlustigen Geschichte teilhaben, denn sie enthält einen ganz wichtigen Aspekt.
So steht in meiner Geschichte geschrieben, dass ich schon vor einigen Jahren das Vergnügen hatte 1 ½ Tage in Chicago zu verweilen. Leider nicht für einen Shoppingtrip, wie dieses Mal, sondern nur für einen minimalst längeren Flughafenaufenthalt.
Bei meiner ersten Reise in die USA sollte es auf eine Ranch in den tiefsten Mittleren Westen gehen, was mit mehrmaligem Umsteigen verknüpft war – unter anderem auch in Chicago. Vielleicht hört ihr schon das Risiko heraus. Nun war es leider so, dass wir schon in Frankfurt viel zu spät starteten, in Chicago viel zu spät landen durften, die Passkontrolle viel zu lange dauerte und mein Anschlussflieger schon viel zu lange in der Luft war. Die kommenden Flieger flogen dann aufgrund schwerer Unwetter erst gar nicht los oder ich verpasst sie, weil ich a) am falschen Gate saß oder b) das Flugzeug schon voll war. Schwuppdiwupp saß ich gute 30 Stunden am Flughafen fest. (Tipps, wie man die Wartezeit am Flughafen überbrückt, hat ich damals noch nicht.) Es kam sogar schon Flugzeugpersonal aufgeregt auf mich zu und schrie: „Oh my dear, you´re still here?!?“ Schlafen konnte ich dann erst irgendwann bei Zielankunft zur Ortszeit. Das nächste Mal würde ich bei eine Flugvergleich Seite checken, dass ich genug Zeit zum Umsteigen habe.
Warum ich euch das erzähle? Quintessenz des Ganzen ist: ich hatte den Jetlag bekämpft.
Nun sollt ihr nicht, wie ich, 3 Tage wach bleiben. Aber um den Jetlag zu bekämpfen ist dieser Tipp durchaus Gold wert:
Bleib über die Dauer des Fluges hinweg nur lang genug wach (heutzutage gibt es ein tolles Film- und Musikangebot im Vordersitz) um dann erst am Ankunftsort zur Ortszeit zu schlafen. Das ist die vielleicht beste Voraussetzung für die Bekämpfung des Jetlags!
Laut einer Umfrage von Skyscanner, in der Untersucht wurde, wie deutsche Flugreisende ihren Jetlag bekämpfen, setzen meinen weisen Rat bislang 14% der Befragten um.
Leider ist mein Rat trotzdem mit einer Prise Anstrengung verbunden: daher hier eine, für euch vielleicht bequemere, Variante zur Bekämpfung des Jetlags: 22% der Befragten, und damit die Mehrheit, bekämpfen den Jetlag, indem sie die Uhr bereits während des Fluges auf die Ortszeit am Ankunftsort stellen und entsprechend der Zeitzone schlafen. Obacht: Das führt aber auch schnell zu doppeltem Schlaf und ist für mich, die eh nie schlafen kann, eher nichts. Da freue ich mich lieber aufs Hotelbett und lasse mich vor Erschöpfung ins Bett fallen.
Außerdem rate ich euch zur Bekämpfung des Jetlags viel Bewegung und Frischluft. Bei der Umfrage landet dieser Punkt mit 21% auf Platz 2.
Wie gesagt, trotz aller Erwartung und vielleicht auch hämischer Vorfreude der Zuhausegebliebenen, blieb mein Jetlag nach dem Shoppingtrip nach Chicago, Illinois, aus. Das liegt eben auch daran, dass ich fleißige Windowshopperin bin und mir zu gern die vorweihnachtlichen Schaufensterdekorationen gönne. Prima geht das zum Beispiel zur Weihnachtszeit bei Macey´s, die einen glauben machen, man wäre wirklich im Weihnachtsmannland angekommen.
Genau genommen, lässt sich also ein Shoppingtrip nach Chicago prima mit der Bekämpfung des Jetlags verbinden. Das klingt jetzt etwas paradox, aber tatsächlich kann in dieser Stadt aber einfach der Punkt mit „Frischluft und Bewegung“ am besten berücksichtigt werden. Wo sonst soll man besser „Frischluft schnappen“ als in der Stadt, die auch unter dem Namen „The Windy City“ bekannt ist?
Außer beim Shoppen, sollte man die Frischluft in Chicago zur Weihnachtszeit beim Magnificent Mile Lights Festival schnuppern. Wohl nirgendwo sonst habe ich ein schöneres Lichtermeer gesehen als in Chicago! Das dann noch gepaart mit Weihnachtsdekoration ist eben einfach „magnificent“! Das Magnificent Mile Lights Festival ist ein Festivalumzug mit festlich geschmückten Wagen, die auf der extra dafür gesperrten Shoppingmeile, Magnificent Mile, entlang fahren. Wie der Name schon sagt ist das natürlich herrlich prunkvoll. Schon am Vormittag setzen sich die ersten Familien am Straßenrand in Position, um abends den bunten Wagen entgegen zu jubeln. Ich war auf meiner Reise auf dem Disneywagen dabei, habe mit meiner Disneyhand dicht gedrängten Kindern und Eltern auf der Straße und im noch dichter gedrängelten Schaufenster zugewunken und habe nebenbei bestens Frischluft geschnappt, um meinen Jetlag zu bekämpfen:
Außerdem hilfreich um den Jetlag zu bekämpfen ist die Idee der gesunden und leichten Ernährung. Das versuchen 12% der Befragten. Dieser Idee musste ich mich auf meinem Shoppingtrip nach Chicago leider entziehen, da es einfach viel zu hervorragende kulinarische Angebote gab. Hier nur ein entzückendes Beispiel aus dem Restaurant „Shanghai Terrace“ direkt im „The Peninsula“: Banane umhüllt von einem Blätterteigmantel mit Caramel- und Mandelcreme.
Außerdem gut zu wissen, laut Umfrageergebnis könnten „Stretching und körperliche Übungen“ während des Fluges gut zur Bekämpfung von Jetlag beitragen. Ehrlich? Nein danke, ich glaube da bade ich mich lieber in Muskelkaterschmerz vom Sitzen, als meinen Po im engen Gang dem Nachbarn ins Gesicht zu strecken und meine Ungelenkigkeit zu präsentieren.
Etwas unschlüssig sind sich die Befragten noch darüber, ob Alkohol nun den Jetlag verschlimmer oder bekämpft: 8% vermeiden ihn komplett, 7% greifen auf dem Langstreckenflug erst recht zu (nehme ich mir immer vor, komme mir dann aber doch früh genug blöd vor).
Erstaunlicherweise haben nur rund 44 % der insgesamt 1.000 Befragten bereits eine Methode gegen die Umstellungsprobleme nach langen Reisen ausprobiert. Ich hoffe nach diesem Artikel fällt das Ergebnis hier anders aus ;).
Für die Bekämpfung des Jetlags bleibt also wichtig zu wissen: Schlaft, wenn ihr könnt, schon im neuen Zeitzonenrhytmus oder bleibt bis zur nächsten Nacht wach. Obendrein hilft es, vor dem Flug leichte Kost zu sich zu nehmen, schön viel zu trinken und auf schwere Mahlzeiten sowie Alkohol zu verzichten.
„Top 10“ Strategien gegen Jetlag
1. Uhr auf neue Zeitzone stellen (22 Prozent)
2. Bewegung/frische Luft am Tag des Flugs (21 Prozent)
3. Während des gesamten Fluges wach bleiben (14 Prozent)
4. Leichte und gesunde Ernährung (12 Prozent)
5. Stretching/ leichte Übungen während des Fluges (11 Prozent)
6. Alkohol komplett vermeiden (8 Prozent)
7. Alkohol trinken, um während des Fluges gut zu schlafen (7 Prozent)
8. Schlaftabletten (5 Prozent)
9. Pflanzliche Heilmittel (3 Prozent)
10. Anti-Jetlag Medikamente (1 Prozent)
*Umfrage über OnePoll unter 1.000 deutschen Passagieren, die in den letzten zwei Jahren geflogen sind. Mehrfachnennungen waren möglich.
Jetzt haben wir so viel über das Fliegen geredet, dass ich euch heute im Adventskalender auch die Möglichkeit geben möchte zu fliegen. Aber ganz sicher ohne Jetlag ;)
Ihr bekommt ein Paket mit zwei Flügen à 30 Minuten. Das heißt, dass ein Gewinner und eine Begleitperson jeweils für 30 Minuten abheben dürfen. Der Termin ist – Verfügbarkeit vorausgesetzt – frei wählbar, ebenso, ob der Gewinner den Simulatorflug in Hamburg, Düsseldorf oder München antreten möchte. Ihr hebt mit iPILOT ab, Europas erste Kette professioneller Flugsimulatoren.
Hier noch mehr Infos:
• Luftfahrtfans können sich bei iPILOT ins originalgetreu nachgebaute Cockpit eines Passagierjets setzen und zu einem virtuellen Rundflug unter Echtbedingungen abheben.
• Zur Auswahl stehen rund 24.000 Verkehrsflughäfen auf der ganzen Welt. Besonders spannend ist eine Landung auf dem ehemaligen Flughafen Kai Tak in Hong Kong sowie auf der Karibikinsel St. Maarten.
• Der angebotene Flugzeugtyp ist abhängig vom Standort: Airbus A320 und Helikopter „Schweizer 300C“ in Hamburg, Boeing 747 („Jumbo-Jet“) in Düsseldorf, Boeing 737 in München.
Was ihr für den Freiflug machen müsst: (eignet sich auch perfekt als Last Minute Weihnachtsgeschenk)
1. Helft mir meinen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Ich wünsche mir 8000 Facebook Fans auf Lilies Diary, also sagt euren Freunden bescheid, dass sie doch mal bei mir vorbei schauen sollen und wenn sie möchten GEFÄLLT MIR drücken.
2. Schreibt mir HIER unter das fertige und geplagte Jetlagbild wie unglaublich toll ich aussehe :D Das kreativste Kompliment bekommt den Freiflug.
Ihr habt bis zum 18.12.2013, 20 Uhr Zeit mir ein Kompliment zu machen. Oh ich freu mich schon. Mein Ego wird danach sicher auch abheben ;).
Viel Glück
5 Kommentare
Ahoi Christine
Diesen Herbst bin ich von Honolulu nach Zürich geflogen, nachdem ich einen Monat auf Hawaii verbracht hatte.
Mein Organismus und Metabolismus war also so richtig auf „Hawaii-Time“ geeicht. Dazu kommt noch, dass Hawaii GENAU um 12 Stunden verschoben ist zur Zürich-Zeit. Das heisst wenn alle in Zürich ganz tief schlafen und jede Körperzelle auf Sparflamme läuft, dann gibts auf Hawaii Mittagessen den höchsten Sonnenstand.
KURZ UND GUT: Ich hatte ein Jetlac vom Feinsten !!
Alle guten Ratschläge (ähnlich wie Deine – die von den Airlines) halfen da einfach GARNIX.
Zurück in der Schweiz hats mich VOLL erwischt: ich war im Arsch, fertig, ausgepowert, totmüde und hellwach zugleich, hyperaktiv mit Fressattacke um Mitternacht und 4 Stunden TiefSchlaf am Mittag.
Zum Glück hatte man mich gewarnt, von Hawaii nach Europa ist die Horrorstrecke.
So hatte ich von der Ankunft in Zürich bis zum Jobstart fünf Tage frei eingeplant.
Tatsächlich brauchte ich 10 Tage alles wieder normalisiert war und ich nicht mehr bei der Arbeit einpennte.
Fazit: Allen Ratschlägen zum Trotz, das einzige was hilft: nicht dagegen ankämpfen und sich Zeit lassen.
Frohe Weihnachten wünscht Dir
Foftain
Bei mir war Neuseeland-Deutschland das gleiche! SCHRECKLICH!!!!
Tahiti ( Papeete via Los Angeles ) habe ich mit Übernachtung in LA überwunden, und bin 1 Tag in Santa Monica spazieren gegangen, Bücher kaufen, und dann nach Berlin damals. Der Jetlag war weniger die Sache, als der „Kulturschock“ nach Monaten in der Südsee und malen, habe Monate lang an die Südsee gedacht und weiter gemalt..liebe Grüße ! Stefan Schlitter
Der Jetlag ist immer dann am schlimmsten wenn man von Osten nach Westen fliegt. Überrascht war ich von einem Aeroflot Flug von Bangkok über Moskau nach Zürich. Ich flog morgens um neun ab und landete abends um neun am selben Tag in Zürich aufgrund der Zeitverschiebung.. Der typische Jetlag blieb mir erspart