Ich war schon sehr lange nicht mehr in der Türkei und hatte ein wenig vergessen, dass es dort traumhafte Fleckchen gibt. Dieses Mal hat es mich in die Nähe von Fethiye im Südwesten der Türkei an die lykische Küste verschlagen. Die Stadt liegt an der südlichen Ägäis und gehört zur Provinz Mugla.
7 Tipps für die lykische Küste: Anreise
In der Hauptsaison fliegt man ganz entspannt von vielen großen deutschen Flughäfen nach Dalaman und setzt seine Reise nach Fethiye dann per Shuttlebus fort. Da ich aber in der Vorsaison unterwegs war, musste ich über Istanbul fliegen und dort umsteigen. Absolut machbar, obwohl es meine Reisezeit ziemlich in die Länge gezogen hat. Doch es hat sich gelohnt. Denn neben vielen Ausflugsmöglichkeiten rund um Fethiye, versteckt sich hier eines dieser Hotel-Juwelen, die man immer wieder besuchen möchte.
7 Tipps für die lykische Küste: Ein Ort zum Träumen – der Hillside Beach Club
Mich kann man ja in Sachen Hotel sehr einfach glücklich machen: sauber, relativ ruhig und nach einem Jahr Weltreise und vielen Nächten in Dorms freue ich mich einfach schon über ein eigenes Zimmer ganz für mich alleine. Ich reise viel – beruflich und privat – und steige immer wieder in den unterschiedlichsten Herbergen ab. Doch der Hillside Beach Club gehört zu meinen absoluten Favoriten.
Ich erreiche das Hotel am Tag meiner Anreise in der Dunkelheit, erahne aber bereits, dass es sich um ein ganz besonderes Fleckchen Erde handelt. Mein Zimmer jedenfalls ist fantastisch und bietet von meiner Terrasse einen unverbauten Blick auf die Kalemya-Bucht. Ich kann es kaum erwarten, am kommenden Morgen mit Blick auf das Meer aufzuwachen. Und ich werde nicht enttäuscht, denn das, was sich mir am nächsten Morgen bietet, ist spektakulär.
Da die Zimmer terrassenförmig in die mit Pinien bewaldeten Hänge gebaut sind, kann ich bereits vom Bett aus auf das türkisblaue Meer blicken und noch besser wird es, als ich mich mit einem Kaffee auf meine Terrasse setze: Das Hotel liegt in Alleinlage in einer unberührten Bucht und bietet an diesem frühen Morgen absolute Stille. Hin und wieder dringt das sanfte Wellengeräusch bis zu mir herauf, doch viel mehr höre ich nicht.
Nach diesem traumhaften Start in den Tag freue ich mich darauf, die weitläufige Anlage des Hotels zu erkunden. Und Erkunden trifft es wirklich ganz gut, denn das Gelände scheint riesig. Allein drei Strände gehören zum Hillside Beach Club, die alle nur den Hotelgästen vorbehalten sind. Da gibt es den Hauptstrand direkt hinter dem großen Pool, an dem sich bereits früh morgens einige Familien tummeln, ein Stückchen weiter folge ich dem Schild zum Silent-Beach, der nur durch ein kleines Gatter zu erreichen ist. Dort finde ich den Hinweis, dass dieser Strandabschnitt Erwachsenen vorbehalten ist und dort, wie der Name schon vermuten lässt, um Ruhe gebeten wird.
Auf dem Weg dorthin schaukeln sanft im Wasser zwei Pontons auf denen weiße, große Sonnenbetten aufgestellt sind, die zum Verweilen einladen. Ganz klar, einer meiner Lieblingsplätze im Hillside Beach Club. Den eigentlichen Strandabschnitt erreiche ich auf einem hölzernen Steg und kurz darauf lasse ich das angenehm kühle, klare Meerwasser am Silent Beach über meine Knöchel schwappen.
Auf der anderen Seite der Bucht entdecke ich am späten Nachmittag den kleinen Naturwanderpfad, der mich zum dritten hoteleigenen Strand bringt: dem Serenity-Beach. Schon allein der (kurze) Fußmarsch dorthin ist eine Wohltat. Er führt mich durch schattige Pinienwälder, die wunderbar duften, und auf der rechten Seite habe ich stets den Blick auf das schimmernde Meer. Der Serenity Beach empfängt mich, so wie es der Name schon sagt, mit gelassener Schönheit. Der Kieselstrand ist mit zahlreichen Sonnenbetten und -Schirmen ausgestattet und an der Beach-Bar kann man alles ordern, was man an einem perfekten Strandtag so braucht.
Bereits nach meinem ersten Urlaubstag in diesem besonderen Hotel fällt mir auf, dass im Hillside Beach Club alles auf wunderbare Weise durchdacht ist und man alles daransetzt, den Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt zu schaffen. Für Ästheten wie mich, die sich an schönen Dingen erfreuen können, ist dieser Ort eine wahre Wohltat: Die Zimmer, die Ausstattung an Stränden und am Pool, die drei Restaurants und die Lounges – alles ist so geschmackvoll gestaltet, dass man einfach nichts findet, was das Gesamtbild stört.
Natürlich soll es nicht nur gut aussehen, sondern sich auch gut anfühlen. Das tut es hier an diesem besonderen Ort in jeder einzelnen Minute. Die Buffets im Hauptrestaurant am Morgen und zum Abendessen übertreffen meine Erwartungen und erschlagen mich im ersten Moment mit ihrem Überangebot. Hier bekommt jeder das, was das eigene Foodie-Herz begehrt und auch Allergiker müssen hier Dank perfekter Beschilderung keine Abstriche machen. Und wenn man abends in einer der Bars ein bisschen über die Stränge geschlagen hat, wartet im weißgetünchten „Pasha on the Bay“ für die Langschläfer ein Late-Breakfast.
Wenn man sich für eine Auszeit im Hillside Beach Club entscheidet, muss man das Areal des Hotels eigentlich nicht verlassen, denn der Club bietet mit eigenen Kreativ-Workshops für Klein und Groß, einem enormen Sportangebot, dem eigenen Spa, drei Restaurants und acht Bars alles, was das Herz von Entspannung-Suchenden begehrt.
Das hört sich vielleicht riesig an, doch auf dem kompletten Gelände sind nur 330 Zimmer zu finden, was gemessen an der Größe des Geländes ein Klacks ist. Und wenn man doch mal den Wunsch hat, das Hotel zu verlassen, bietet die Gegend rund um Fethiye einiges Sehenswertes. Deswegen hier meine …
Tipps für die Umgebung an der lykischen Küste
7 Tipps für die lykische Küste: Kayaköy – Das Geisterdorf der Griechen
Das heutige Kayaköy blickt auf eine lange, wenn auch traurige Geschichte zurück. Rund 10 km von Fethiye entfernt liegt das frühere Dörfchen Levissi, das in der Antike Carmylessus hieß. Nach einem furchtbaren Erdbeben 1856 flüchteten viele Bewohner aus Fethiye in das Dorf, das nach und nach auf rund 20.000 Einwohner, die meisten davon anatolische Griechen, anwuchs.
Als 1923 die Republik Türkei gegründet wurde, vereinbarte man mit Griechenland einen Bevölkerungsaustausch und der Ort wurde Opfer der Spannungen zwischen den beiden Ländern. So ist das malerische Örtchen an den mit Nadelbäumen bewaldeten Hängen heute ein Geisterdorf. Die Häuser sind verfallen und man kann sich kaum vorstellen, dass dieser Ort mal voller Leben, Lachen und Freude war.
So habe ich ein leichtes Gefühl der Beklemmung, als ich durch die Ruinen streife. Immer wieder lasse ich meinen Blick über das Tal schweifen und stelle mir vor, wie das Leben hier wohl damals war. Um sich das besser vorstellen zu können, zeigt ein kleines Museum die Geschichte von Kayaköy. Heute stehen die Überreste des Dorfes unter Denkmalschutz und wurden von UNESCO als “World Friendship and Peace Village“ ausgezeichnet.
7 Tipps für die lykische Küste: Traditionelles türkisches Frühstück im Senit
Zwischen Kayaköy und Fethiye liegt etwas versteckt ein wahres Juwel – die Bäckerei Senit. Ohne Navi ist man auf dem Weg dorthin aufgeschmissen und auch als ich vor dem Tor mit dem kleinen Hinweisschild stehe, bin ich mir noch unsicher, ob ich wirklich an der richtigen Adresse angelangt bin. Ich betrete den kleinen Vorplatz, schaue mich um und bin erleichtert, als hinter dem Haus einer der Angestellten hervorkommt, mich herzlich begrüßt und in den wunderschönen Garten der Bäckerei mit angeschlossenem Frühstückscafé leitet.
Der Garten ist eine Oase der Stille und von duftenden Rosmarinbüschen umgeben. Schatten spenden ein paar Oliven- und Obstbäume sowie das Reetdach, unter dem die schönen alten Tische stehen. Doch bevor ich mich an einen der einladenden Tische setze, folge ich dem Duft von frisch gebackenem Brot in den kleinen Laden. Dort verkauft das Senit nicht nur Brot, sondern auch Marmeladen aus Orangen und Erdbeeren, die aus dem eigenen Garten stammen.
Und dann wird das Frühstück aufgetischt: frisches Brot, schwarze und grüne Oliven in allen Varianten, Marmeladen, Chilipaste, Feta, Käse, Tomaten, Gurken und Spiegeleier. Es duftet herrlich und es schmeckt alles wunderbar aromatisch. Dazu reicht man mir frischgebrühten Kaffee und Tee.
Ich erfahre, dass die Bäckerei zwar immer noch ein absoluter Geheimtipp ist, doch mittlerweile haben sich auch einige Spitzenköche aus Antalya hierher verirrt und ordern Brot und Gepäck für ihre Restaurants. Eine tolle Auszeichnung für das Team des Senits. Und auch ich möchte mir ein kleines Stückchen Senit mit nach Hause nehmen und so wandert ein Glas der so leckeren Orangenmarmelade in meine Tasche.
7 Tipps für die lykische Küste: Mit dem Schiff in den Sonnenuntergang
Wo kann man den Sonnenuntergang schöner genießen als an Bord eines Schiffes? Klar, da gibt’s noch ein paar Möglichkeiten, aber das ist schon was Besonderes. Und wenn es dann dazu noch ein paar tolle Menschen, leckere Snacks und gute Musik gibt, kommt das für mich schon nah an „perfekt“ heran. Genauso ist mein Sundowner Cruise, der in der Kalemya-Bucht startet.
Langsam schippert uns der Kapitän die Küste entlang und ich bewundere die grünen Pinienwälder auf den sanften Hügeln. Nach rund einer halben Stunde legen wir in einer kleinen Bucht an, genießen das sanfte Schaukeln der Wellen und gönnen uns ein paar der leckeren Snacks, die die Boatcrew für uns bereithält. Die Musik wird ein bisschen aufgedreht und wir tanzen lachend über das Schiffsparkett.
Leider hat sich ein Wolkengebirge aufgetürmt und wir erhaschen nur hin und wieder einen Blick auf die untergehende Sonne. Doch als unser Kapitän das Boot langsam wieder in Richtung Hafen steuert, verziehen sich die Wolken und geben den Blick auf den roten Sonnenfeuerball frei. Was bleibt mir mehr zu sagen? Einfach perfekt!
7 Tipps für die lykische Küste: Darf’s ein bisschen Sport sein?
Wenn ich mich mal für einen klassischen Hotelurlaub entscheide, habe ich ja immer etwas Angst, mich zu langweilen. Meine kleine Auszeit in der Türkei hat mich gelehrt: Total unbegründet, wenn du das richtige Hotel wählst. Im Hillside Beach Club ist auch das Sport- und Freizeitangebot phänomenal.
Bei mir startet ab Tag zwei der Morgen erstmal mit einer ausgedehnten Yoga-Session am Silent-Beach. Es kostet mich ein bisschen Überwindung, mein wunderbares Bett schon um kurz nach sieben zu verlassen, aber der Unterricht direkt am Strand ist es allemal wert.
Später kommt auch der Adrenalin-Junkie in mir auf seine Kosten: In der hoteleigenen Wasserski- und Wakeboard-Schule kann man seine Skills mit den Lehrern ausbauen oder auch beim Schnupperkurs erstmal schauen, ob das überhaupt was für einen ist. So mache ich das.
Wakeboarden ist vielleicht ein bisschen viel für mich, aber Stand Up Paddling finde ich spitze und leihe mir kostenfrei eines der Boards aus. Nach ein paar Stunden im und auf dem Wasser, überlege ich, ob ich mir für den nächsten Tag nicht gleich meine nächste Dosis H2O buche und einen Tauchtrip mitmache.
Ich persönlich bin ein echter Wassersport-Fanatiker und brauche darüber hinaus nicht viel im Urlaub, aber das Hotel denkt da auch an andere: Tennis, Beachvolleyball, ein super ausgestattetes Gym und tolle Sportkurse. Sprich, für wen im Urlaub zur Entspannung jede Menge Bewegung gehört, der ist hier absolut richtig.
7 Tipps für die lykische Küste: Die beste Massage meines Lebens
Massagen sind immer so eine Sache: Man erwartet die ultimative Entspannung, doch nicht immer sind Masseur und der Massierte auf einer Wellenlänge. Das ist auf jeden Fall meine Erfahrung. Trotzdem freue ich mich sehr, als ich mich auf den Weg ins Sanda Nature Spa mache, das zum Hillside Beach Club gehört. Das balinesisch anmutende Spa ist in einen Hang mit Blick auf die Kalemya-Bucht gebaut und scheint mit seiner baumhausähnlichen Anmutung mit den Baumwipfeln zu verschmelzen.
Auf mich wartet bereits ein Ayurvedischer Gewürztee und das Formular, in das ich mögliche gesundheitliche Beschwerden eintragen soll und Hinweise, die von meiner Masseurin beachtet werden sollen. Ihr Name ist Sinam, sie stammt aus Bali, und sie führt mich kurz darauf in eines der kleinen Baumhäuser, die je einen Behandlungsraum beherbergen. Als ich die Tür öffne, umweht mich der wunderbare Duft ätherischer Öle und die sanften Klänge balinesischer Musik beamen mich direkt zurück in meine Zeit auf der indonesischen Insel.
Sinam erklärt mir kurz alles, was mich in der nächsten Stunde erwarten wird, und dann legt sie auch schon los. Und ich bin direkt im Himmel, alles stimmt und ich entspanne sofort. Nach 60 Minuten tauche ich langsam wieder aus meiner Traumblase auf und mache Sinam ein ernst gemeintes Kompliment: Ich habe von ihr die bislang beste Massage meines Lebens bekommen. Wie auf Wolken verlasse ich mein kleines Baumhaus.
7 Tipps für die lykische Küste: Fethiye – Kultur gepaart mit spektakulären Stränden
Wenn ihr doch mal wieder das Gefühl habt, es wäre Zeit, das Hotel zu verlassen, bietet sich ein Ausflug nach Fethiye an. Gerade bei türkischen Touristen ist die Stadt mit der großen Marina total beliebt. Entlang des Hafens lohnt sich ein kleiner Spaziergang, doch hier ist es schick und teuer. Aber für einen Kaffee mit Blick aufs Meer und die großen Segelboote zahlt man doch gerne mal ein paar Cent mehr.
Rund um die Stadt lässt sich einiges entdecken: Hoch über der Fethiye thronen Felsengräber, die Ausgrabungsstätte des Telmessos-Theater aus dem 2. Jahrhundert nach Chr. erwartet die Besucher sogar kostenlos und der spektakuläre Ölüdeniz-Strand ist nur knappe 20 Minuten entfernt.
In der Hochsaison ist es der auf einer Landzunge gelegene Strand wohl sehr voll, aber ein paar Runden im klaren türkisfarbenem Wasser mit fantastischem Blick auf die Felskulisse entschädigen sicherlich dafür. Kleines Manko: Der Strand ist kostenpflichtig.
Mein Trip in die Türkei – rundum gelungen!
Die kleine Auszeit, die ich mir an der lykischen Küste genommen haben, hat mir mal wieder gezeigt: Ich muss nicht immer rund um die Welt reisen, um traumhaften Orte zu finden. Genau das verfolge ich für mich weiter und werde die nächsten Urlaube in Europa verbringen. Die Türkei hat mich jenseits von riesigen All-Inclusive-Bunkern, so war es in meiner Erinnerung leider verhaftet, begeistert. Wunderbare Natur, traumhafte und teils fast menschenleere Strände, sehr große Gastfreundschaft und – für mich ja immer wichtig – fantastisches Essen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Türkei mich wiedersieht. Und das bald!
Mitte 2015 kündigt die PR-Managerin Laura ihren Job um sich endlich ihren Traum zu erfüllen: Eine Reise um die Welt. Seit November 2015 ist sie nun unterwegs und berichtet auf ihrem Blog www.goseekhappy.wordpress.com über ihre Stationen und den Reisealltag. Ein Jahr soll das Abenteuer dauern – mit Option auf Verlängerung!
Vielen Dank an den Hillside Beach Club für die Einladung!
4 Kommentare
Da sind wirklich tolle Orte dabei, die ich mir sofort auf die Bucket-List notiert habe.
Ich muss schon sagen, dass ich schon lange nicht so schöne Bilder gesehen habe. Sind echt tolle Bilder und auch der Beitrag ist sehr gut.
Alanya ist nicht ohne Grund ein beliebtes Ferienziel. Hier können Sandstrände begeistern, ebenso wie Denkmäler. Die Urlauber können zum Wandern gehen oder sich anderen Sportarten zuwenden. Die Basare haben viel zu bieten und sorgen für stundenlange Unterhaltung.
Toll, einfach super. Danke für die Bilder, sie sagen mehr als 1000 Wörter…