„Was, da gab es schon Internet?“ Die Frage kommt oft, wenn ich erzähle, dass ich meinen Blog jetzt schon zehn Jahre habe und aktiv betreibe. Was der Ersatz für Rundmails während meines Praktikums in New York sein sollte, ist mittlerweile mein Leben und mein Beruf geworden. Ich bin selbst jeden Tag sprachlos, was sich daraus entwickelt hat. Wie ich mich entwickelt habe. Es wird auf jeden Fall Zeit, die Learnings aus den letzten zehn Jahren niederzuschreiben. Dieser Post ist in Kooperation mit der Sparkasse entstanden. Auf das Thema „finanzielle Sicherheit“ werde ich nämlich auch noch eingehen. Viel Spaß bei Lesen.
1. Reisebloggen ist die härteste Disziplin
Ich liebe Herausforderungen. Wahrscheinlich habe ich mir deshalb das Reisebloggen ausgesucht, denn ohne allen Musik-, Lifestyle-, Fashion- oder Interiorbloggern zu Nahe treten zu wollen – Reisebloggen ist verdammt anstrengend und zeitintensiv. Wo bekomme ich meinen Content her? Ich muss reisen. Das klingt erst einmal wunderbar, weil bei allen sofort die Urlaubslämpchen im Kopf anspringen und sie sich Faulenzen am Strand vorstellen. So ist es aber definitiv nicht.
Wenn ich reise, dann gibt es kaum diese entspannte Zeit, in der ich mich treiben lassen kann. Ich strukturiere meine Reise schon vorher, weiß genau, welche Tipps zu mir und meinen Lesern passen würden und möchte sie mit Fotos und Videos auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest mitnehmen.
Mittlerweile ist eine „normale Reise“ auch immer mit einem Videoauftrag verbunden. Das sieht dann folgendermaßen aus: Ich stehe meist schon vor dem Sonnenaufgang auf, um das schönste Licht für Fotos und Videos einzufangen und hangle mich dann an meinem Plan entlang, wann ich wo zu sein habe, was ich filmen muss und möchte, damit es gut wird. Und „nebenbei“ sammle ich natürlich auch noch die Infos, die ich für den Blogpost benötige.
Es kann schon ganz schön hektisch sein, vor allem im Kopf, weil ich nichts vergessen darf, es nicht regnen darf und auch sonst keine kleinen Katastrophen den Zeitplan aus der Bahn werfen sollten. Nebenbei, meistens abends nach 21/22 Uhr sichere ich die Daten, bearbeite schon mal Fotos, bediene meine Social Media Kanäle und die meiner Kunden, habe mein Mail-Postfach im Auge und schreibe meistens schon den groben Blogpost. Ihr blickt schon beim Lesen nicht mehr durch? Ich manchmal auch nicht mehr …
Und das ist nur mein Alltag, wenn ich reise. Die richtige Arbeit beginnt erst, wenn ich wieder zuhause am Schreibtisch sitze. Denn dann muss ich:
- Mails beantworten
- Social Media planen für mich und meine Kunden
- Nachrichten von Lesern beantworten per Mail, Facebook, Instagram oder Twitter
- Fotos der Reise bearbeiten
- Videomaterial sichten und schneiden
- Zukünftige Projekte planen
- Konzepte für zukünftige Projekte erstellen
- Blogposts schreiben, einbinden und optimieren
- Die Website immer auf dem neusten Stand halten
- Rechnungen schreiben
- Steuerzeug machen
- Jegliche Art von bürokratischem Mist im Auge behalten
- Artikel für andere Kunden/Magazine schreiben, beispielsweise Lonley Planet, bei denen ich Kolumnistin bin
- Pinterest Cover erstellen und planen
- Mich ständig weiterbilden im Bereich Social Media, Fotografie, Filmen, SEO, die neuste Technik verstehen, wie
- mein Gimbal, die Drohne, neue Programme …
- Nie aus den Augen verlieren, was mein Plan für die Zukunft ist und wie ich mich weiterentwickeln möchte
- Networking auf Events und Messen
Ich schaffe das schon lange nicht mehr alles alleine, denn dann müsste jeder Tag 48 Stunden ohne Schlaf haben. Auch etwas, was ich gelernt habe – mir Hilfe suchen und Dinge abgeben. Ist mir super schwer gefallen, aber eine unfassbare Bereicherung und ich kann sagen, dass ich gerade das beste Team der Welt habe, ohne die der Blog NIE das wäre, was er jetzt ist. Ihr seht, das alles ist definitiv Arbeit, aber für mich immer noch die schönste Arbeit der Welt.
2. Mein Fokus liegt immer auf meinem Blog
Ich gebe zu, es ist gerade wirklich schwer für mich. Schwer zu begreifen und nachzuvollziehen. Es kam der Tag, an dem plötzlich irgendjemand gesagt hat „Instagram ist der heißeste, neuste Scheiß“ und alle haben es einfach geglaubt und sind mitgezogen. Vielleicht ganz kurz meine Meinung dazu: Ich mag es über Instagram Stories die Leser jeden Tag mitzunehmen auf meine Reisen. Aber ich glaube, dass war es auch schon. Ansonsten finde ich die Plattform (Ausnahmen bestätigen die Regeln) oberflächlich, verlogen und alles andere als nachhaltig.
Viele, die sich eben nicht sehr intensiv damit beschäftigen, wissen gar nicht, wie man sich ganz einfach Follower kaufen oder sogenannte „Bots“ aktivieren kann, die für euch automatisch kommentieren, liken, Leuten folgen und wenn sie euch nicht nach 24 Stunden auch folgen wieder entfolgen. Total irre, total dämlich und spätestens nachdem mir Leute aus Agenturen geraten haben, das auch zu tun, weil es jeder tut und ich damit doch viel besser wachsen und bessere Kooperationen haben könnte, ist mein letzter Funke Hoffnung erloschen, dass es in dem Bereich noch Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gibt.
Eine ganze Industrie lügt sich gegenseitig ins Fäustchen und keiner hinterfragt mal etwas. Hauptsache die Zahlen stimmen … Wenn ich etwas lernen musste (und es hat sehr weh getan, das zu lernen), dann dass Social Media Kanäle kommen und gehen. Das beste Beispiel ist Facebook. Es war einmal meine größte und stärkste Plattform, von der ich so viele Leser auf meinen Blog gebracht habe. Sie dort hinzubringen ist mir immer noch am wichtigsten, denn mein Blog gehört immer mir und da finden meine Follower Infos, die nicht nach dem Verfallsdatum eines Feeds ins Nirvana verschwinden.
Facebook hat von einem auf den anderen Tag seinen Algorithmus geändert und ich bekomme keine Reichweite mehr, wenn ich dem Drachen kein Geld in den Rachen schmeiße. Traurig, aber wahr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das gleiche mit Instagram passieren wird. Es wird nicht unbedingt aussterben, aber die Zeiten des organischen Wachstums werden bald vorbei sein oder sind es zum größten Teil schon. Mein Fokus ist und bleibt immer auf meinem Blog. Dazu kommt, dass ich in Zukunft meinen Newsletter mehr voranbringen möchte und mich vor allem auf Social Media Kanäle konzentriere, die mir Leser auf den Blog bringen, beispielsweise Pinterest. Ich finde es nie verkehrt, immer möglichst viele Dinge auszuprobieren. Doch irgendwann muss man sich auch mal fragen: Was bringt es mir?
3. Wer sich vergleicht, hat verloren
Was ich hier schreibe, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit – das weiß ich. Auch ich erwische mich manchmal, wie ich neidisch auf einen Instagram Kanal schaue und mir denke: Ok, Influencer XY muss für die Kooperation nur drei Bilder posten und ich einen Artikel schreiben, plus 20 Bilder bearbeiten und auch alles auf Social Media teilen. Aber das hatte ich ja schon im ersten Absatz geschrieben: Ich liebe Herausforderungen und das ist meine.
Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich auch, dass mir die Entwicklung der Artikel viel mehr bringt. Aber ich denke, ihr könnt trotzdem verstehen, dass ich manchmal neidisch auf den einfacheren Weg bin und mich vergleiche. Was mir dabei hilft ist …
- Mir von Anfang an auf die Finger zu hauen und mir, bevor ich es tue, darüber klar zu werden, dass es nichts bringt und
- meine eigenen Visionen so stark werden zu lassen, dass da kein Platz für andere ist. Dafür hilft es manchmal einen Schritt zurückzugehen und einen Status Quo zu machen: Was habe ich wirklich? Was macht mich davon glücklich? Was braucht es noch, um die Arbeit noch befriedigender zu machen?
Es ist ein sehr interessantes Phänomen und ich beobachte es vor allem gerade in meiner Life-Coach-Ausbildung. Wir sind manchmal blind für das, was wir eigentlich schon alles geschafft haben, alles machen und vor allem alles können! Fähigkeitsdemenz nennt man das liebevoll. Wer sich einmal über all die positiven Punkte Gedanken macht, wird schnell sehen, wie viel von dem, was er beim Vergleichen vielleicht vermisst, schon da ist.
Anstatt mich mit anderen zu vergleichen, was mich nur runterzieht, versuche ich, meine Arbeit mit meinen Werten zu vergleichen. Was will ich auf diesem Planeten bewirken? Was will ich vermitteln? Worüber möchte ich aufklären? Was ist mir wichtig? Es ist so befriedigend, sich für seine Werte einzusetzen. Bei mir ist es immer mehr Nachhaltigkeit, veganes Leben, Zero Waste und anderen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu helfen. Es wird immer jemanden geben, der etwas besser kann als ihr oder erfolgreicher ist. Aber messt euch nicht an dieser Person, sondern an euren eigenen Maßstäben.
4. Finanzielle Sicherheit ist mir auch als Selbstständige wichtig
Vielleicht sollte ich erst noch mal einen kleinen Exkurs machen und aufzählen, wie ich Geld verdiene. Für viele ist es immer noch nicht greifbar, wie man als Blogger Geld verdienen kann. Da hat auch jeder seinen ganz individuellen Weg. Ich spreche hier nur von mir.
Ihr könnt euch meinen Blog eigentlich wie ein Verlagshaus mit Produktionsfirma vorstellen. Einerseits ist mein Blog ein Medium mit einer großen Reichweite, auf dem Kunden gerne ihre Werbung einbuchen möchten. Aber anders als bei einem Verlagshaus entscheide ich nach meinen Werten und auch den Vorlieben meiner Leser, so gut, wie ich sie kenne, was passen könnte.
Andererseits fungiert mein Blog auch als digitale Visitenkarte und Kunden sehen die Videos, Fotos oder Texte und buchen mich für Aufträge. Sehr oft ist es die Kombination von einer Reise, auf der ich Text-, Bild- und Fotomaterial erstelle. Ich betreue auch Social Media Kanäle, gebe Workshops und berate Firmen. Kein Tag gleicht dem anderen, das liebe ich.
Aber leider gleicht – vor allem am Anfang – auch kein monatlicher Kontostand dem anderen. Sich Selbstständig machen ist definitiv schwer für Menschen, denen eine finanzielle Sicherheit super wichtig ist. Das habe ich selbst gemerkt, aber trotzdem habe ich es geschafft. Für mich ist es super wichtig, eine gute Übersicht über meine Finanzen zu haben. Bei mir ist alles noch ein bisschen komplizierter, weil ich ein Konto bei der Sparkasse für meine Tätigkeiten als Selbstständige habe und für die ausgegliederte Produktionsfirma, eine UG, ein zusätzliches Geschäftskonto bei der Sparkasse.
Vor allem im ersten Jahr hat es mir geholfen, ein Tagesgeldkonto anzulegen und von jedem eingehenden Betrag gleich 40 Prozent auf dieses Konto zu überweisen. Nach zwei Jahren kommt es sehr oft vor, dass man als Selbstständiger die Steuer für das kommende Jahr vorauszahlen muss und das hat schon einigen das Genick gebrochen.
Die Sparkasse hat gerade eine wunderbare Kampagne mit dem Motto “Unabhängig ist einfach“. Der Meinung bin ich auch. Der Begriff “Pay Gap” sprich Geschlechter-Einkommenslücke ist ja bereits in aller Munde, doch so richtig sichtbar wird es erst bei der Rente. Wisst ihr, was momentan euer Rentenniveau ist? 79% der Frauen wissen es nicht. Wie sich die Rente verringert, wenn man als Frau Kinder bekommt und zur Betreuungszeit zu Hause bleibt, zeigt der Rentenrechner der Sparkasse.
Außerdem gibt es auf der Kampagnenseite der Sparkasse noch viel mehr Infos zum Thema Renten Gap, finanzielle Vorsorge und Tipps & Tricks. Beispielsweise 5 einfache Tipps zur finanziellen Vorsorge.
- Verschaffe dir einen Überblick.
- Treffe klare Vereinbarungen mit deinem Partner
- Lasse Staat und Arbeitgeber mitzahlen
- Kombiniere unterschiedliche Sparansätze
- Bleib beständig
Es ist Zeit die Frauen in Deutschland aufzurütteln, denn wer wünscht sich denn nicht finanzielle Unabhängigkeit im Alter?
Vielleicht sollte ich erst einmal kurz erklären, was für mich finanzielle Sicherheit bedeutet: Finanzielle Sicherheit war am Anfang meiner Selbstständigkeit die Gewissheit alle Rechnungen, Miete, laufenden Kosten etc. bezahlen zu können. Ich hatte in der ersten Phase noch einen freien, aber monatsbasierten Job, der mir die Sicherheit gegeben hat, diese Kosten tragen zu können. Außerdem habe ich versucht, die Miete und laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten, um keinen Druck zu haben. Nach zwei, drei Jahren, als ich gemerkt habe, dass mein Businessmodell läuft, habe ich weiter denken können.
Inzwischen bedeutet finanzielle Sicherheit nicht nur „über die Runden kommen“, sondern auch mein Geld so anzulegen, dass ich es in Zukunft „vermehren“ kann. Als Selbstständiger muss ich mich selbst um meine Altersvorsorge kümmern. Zwar zahle ich einen Rentenbeitrag über die Künstlersozialkasse, aber das wird im Alter nicht reichen. Ich habe mir also überlegt, welche Geldanlage für mich einen Anreiz schafft – und das ist nicht Betrag XY irgendwo hin zu überweisen und dann in 30 Jahren etwas zurückzubekommen.
Deswegen habe ich mich mit meinem Freund dazu entschlossen, eine Eigentumswohnung zu kaufen. Jetzt nach vier Jahren kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war. Ich werde sie zwar viele Jahre abbezahlen müssen, aber wenn ich sie im Alter vermiete oder verkaufe, werde ich eine schöne „Rente“ haben. Ein zweites Projekt, das wir haben und auch schon angegangen sind, ist ein Grundstück in Portugal zu kaufen, auf dem wir ein Haus bauen wollen. Das ist zwar auch noch mal eine große Investition, die wir gut durchrechnen mussten, aber ich bin davon überzeugt, dass sich dieser Weg irgendwann auszahlen wird und wir die Wohnung über Mieteinnahmen nach einiger Zeit refinanzieren können.
Mein Schema wird deutlich, ich vertraue bei meiner finanziellen Unabhängigkeit auf Immobilien. Das spornt mich auch im Arbeitsleben enorm an, denn was gibt es Schöneres, als für ein Haus in Portugal zu arbeiten?
5. Investiere in deinen Content und dein Wissen
Wissen ist Macht! Das kann ich nur unterschreiben. Meine vielen Weiterbildungen im Bereich Social Media und vor allem SEO haben mir geholfen, das Wissen zu erlangen, um eigene Workshops geben zu können und einen erfolgreichen Blog zu haben. Leider merke ich jedoch immer wieder, das Wissen nichts ist, was man anfassen kann und deswegen viele den Wert dahinter nicht verstehen. Es gibt eben zwei Möglichkeiten, um an Wissen zu gelangen. Entweder investiert man Zeit und bringt sich alles selbst bei oder man investiert Geld und bekommt die Erfahrungen von jemanden, der das schon jahrelang macht.
Um meinen Content immer besser zu machen, vor allem das Bild- und Videomaterial, verwende ich beide Methoden. Einerseits investiere ich Geld und kaufe mir gute Kameras, ein Gimbal für die Videos und eine Drohne. Weil mein Budget dann erschöpft ist, investiere ich meine Zeit, um mir durch YouTube & Co tolle Flugtricks und Einstellungen für die Drohne anzueignen oder meine Bildbearbeitung noch zu optimieren. Übrigens – weil ich oft gefragt werde – mein ganzes Equipment verlinke ich immer unter meinen YouTube Videos. Da könnt ihr gerne einmal schauen, was ich da für Summen investiere. Es ist jedoch mein Beruf und deswegen jeden Cent wert!
Aber kommen wir noch mal zurück zum Wissen. Einerseits, wie schon oben geschrieben, gebe ich selbst in meinen Social Media Workshops mein Wissen der letzten zehn Jahre weiter. Andererseits habe ich gerade selbst eine große Summe in meine persönliche Weiterbildung gesteckt, nämlich in meine Ausbildung zum Life-Coach, welche mein zweites Standbein werden und bleiben soll.
Finanzielle Sicherheit, um noch einmal darauf zurückzukommen, bedeutet nämlich auch, in die Zukunft zu schauen. Vielleicht kann ich nicht für immer und ewig reisen. Vielleicht möchte mich auch keiner mehr als schrumpelige Oma am Strand sehen. Ich hatte die letzte Zeit den Wunsch, noch einmal in eine andere Richtung zu gehen, ein zweites Standbein aufzubauen, für das ich nicht immer reisen muss. Ich liebe es, aber ich liebe auch mein soziales Umfeld und das kommt beim Reisen einfach zu kurz. Deswegen investiere ich gerade noch einmal extrem viel in meine Weiterbildung, die mir unglaublich Spaß macht und so eine Bereicherung neben dem Reisen ist und sich sogar mehr ergänzt, als ich dachte. Neben „Wissen ist Macht“ ist mein zweiter Lieblingssatz zu dem Thema nämlich: Was du weißt, kann dir keiner nehmen.
6. Nein sagen ist so wichtig!
Jetzt muss ich schon wieder mit dem Thema finanzielle Unabhängigkeit kommen, denn das spielt vor allem am Anfang des Bloggens eine sehr große Rolle. Ich bekomme immer wieder mit, dass Leute einen Blog anfangen, weil sie damit Geld verdienen wollen. Im Grunde ist das nichts Schlimmes. Es wird nur problematisch, wenn sie sich so auf das Geld verdienen fixieren, dass sie das Wichtigste vergessen – ihre Leser und Werte. Eine Community bildet sich nämlich nicht von heute auf morgen.
Ich finde es am wichtigsten, sich Gedanken zu machen, für was man stehen will und dann die richtigen Leser zu finden. Ich habe damals meinen Blog vier Jahre als Hobby betrieben. Ein Hobby, das so viel Zeit wie ein Teilzeitjob in Anspruch genommen hat. Diese Phase war so wichtig, denn ich konnte mich ausprobieren, finden und lernen, zu was ich Nein sage! Für mich ist es am wichtigsten, meinen Lesern treu zu bleiben. Manchmal mache ich auch Fehler, aber ich möchte vor allem eins – authentisch sein. Deswegen will ich nie zu 100 % finanziell abhängig von meinem Blog sein. Ich möchte die finanzielle Freiheit haben, bei jeder Kooperation abzusagen.
Das beste Beispiel ist eigentlich die Kooperation mit der Sparkasse in diesem Artikel. Die fühlt sich von Anfang an toll und richtig an, weil ich seit der Geburt ein Sparkassenkonto habe und jetzt auch noch mein Geschäftskonto. Außerdem geben sie mir den Freiraum und die Möglichkeit, diese 7 Dinge, die ich in den letzten 10 Jahren gelernt habe, an euch weiterzugeben.
Leider kann ich ohne Kooperationspartner so viele Themen, die ich gerne mit euch teilen würde, nicht teilen, weil mir die Zeit fehlt. Das Gleiche gilt auch für all die Mails, die ich bekomme, wo ich darum gebeten werde, ein Event zu promoten oder ein Crowdfunding oder sonst was zu unterstützen. Ich helfe gerne anderen, aber wenn ich nicht davon überzeugt bin, dass meine Leser das zu 100 % interessiert, möchte ich es nicht posten. Da sind auch oft gemeinnützige Projekte dabei, wo meine Absage dann die wenigsten verstehen. Aber ich habe selbst so viele Dinge, die mir am Herzen liegen und die ich verbreiten möchte, dass ich meine Zeit und Energie da reinstecke.
Nein sagen ist schwierig, aber am Ende macht es euch frei. Es ist einfach so: Je größer deine Reichweite, desto mehr Menschen wollen etwas von dir und melden sich auch nur, wenn sie etwas wollen. Mehr zu dem Thema findet ihr auch noch im Post “Nein, es tut mir leid, ich kann nicht.”
7. Be as much person as you can be
Ich habe diesen Satz irgendwann vor über fünfzehn Jahren in einem Frauenmagazin gelesen und seitdem prägt er mich mein ganzes Leben lang. Be as much person as you can be – das bedeutet für mich, verstelle dich nicht, um vielleicht erfolgreicher zu sein, sage Kooperationen ab, die zwar Geld bringen, aber nicht deinen Idealen entsprechen, reflektiere dich immer wieder, um zu wissen, was du willst, lass dir nichts einreden und bleibe dir treu.
Was sich so einfach anhört ist vor allem in der oberflächlichen Welt von Social Media verdammt schwer. Auch ich habe mich schon mal verloren zwischen sieben Kontinenten und 50 Ländern. Dabei hilft es, sich mit Menschen zu umgeben, die wissen, wer du bist und die dich immer wieder daran erinnern. Das tut ihr, liebe Leser, auch immer wieder und gebt mir ganz schön einen auf den Deckel, wenn ich mal scheiße gebaut habe. Aber ihr zeigt mir mit euren Nachrichten auch, dass im Großen und Ganzen mein Weg genau der richtige ist. Vielen, vielen Dank! Ihr seid wunderbar und ohne euch wäre dieser Blog auch nicht, was er ist. DANKE. Vom ganzen Herzen DANKE!
Ich hoffe, ihr konntet einiges aus diesem Post ziehen. Er ist doch länger geworden, als ich dachte und es gäbe noch so viel mehr zu schreiben, aber die wichtigsten Dinge stehen hier schwarz auf weiß. Bei allem, was ihr vorhabt, wünsche ich euch alles, alles Gute und es kann gar nichts schief gehen, wenn ihr daran denkt: Be as much person as you can be!
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Dieser Post in Kooperation mit der Sparkasse entstanden.
9 comments
Obwohl es eine Kooperation ist, ein toller und interessanter Artikel! So muss das sein!
Weiterhin viel Erfolg!
Hut ab vor so viel Ehrlichkeit! Das zeigt wie sehr du tatsächlich mit Herzblut bei der Sache bist und deine Arbeit liebst. Ich bin ganz zufällig auf deinen Blog gestossen auf der Suche nach Berlin Tipps und bin gefühlt seid Stunden von deinen Berichten gefesselt. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, auch für dein 2. Standbein und bleib wie du bist!!
Vielen, vielen lieben Dank!!!
Sehr schöner Post, vielen Dank dafür :) auf dass du noch viele Jahre so weitermachen kannst!
Liebe Grüße,
Johanna
Dankeschön!!!
Ein interessanter und inspirierender Artikel. Weiterhin so! :)
Ja, hallo erstmal,
Ich weiß gar nicht, ob Sie es wussten, aber das ist ein großartiger Blogartikel. Ich habe selten mehr über Reiseblogger erfahren wie hier.
Ich blogge auch seit 10 Jahren. Dem Datum nach zu urteilen, ist mein Blog ein halbes Jahr jünger. Dennoch wäre ich nicht auf die Idee gekommen, mich damit selbständig zu machen. Viel zu wichtig ist mir die Sicherheit der kontinuierlichen Einnahmen.
Und dann ist das bei mir recht schwierig, da ich mich jahrelang im Kleinklein verfangen hatte und dachte, über alles schreiben zu müssen. Seit ein paar Wochen schwenke ich um, und nach einer kurzen Sommerpause geht’s weiter.
Mischthemenblogs haben es schwer mit so vielen Dingen. Deshalb finde ich es großartig, wie du das Bloggen übers Reisen greifbar gemacht hast. Danke dafür.
Viele Grüße
Henning
Hallo, hab gerade den tollen Beitrag gelesen, der mich sehr inspiriert. Hab vor einem Jahr mit dem Bloggen angefangen, im Foodbereich. In diesem Jahr habe ich sehr viel gelernt, viele Dinge haben mich aber auch zur Verzweiflung gebracht, eh ich es verstanden habe. Seit vier Jahren sind wir mit Hund und Wohnmobil unterwegs, die Erfahrungen wollte oder möchte ich natürlich auch weitergeben, weil viele sich nicht trauen, den Hund mit ins Gepäck zu nehmen. Da ich den Foodblog nicht überfordern wollte, habe ich auch einen Reiseblog angefangen. Es ist allerdings schwer, zwei Projekte gleichzeitig zu bedienen. Verdienen tu ich damit noch nichts, aber das ist das Ziel. Mir fehlt noch viel Reichweite, habe auch gerade Pinterest für mich entdeckt. Und genau hier bin ich Dir begegnet. LG Karla, als angehender Travel-Blogger