Oh du wunderschönes GEORGIEN, dieses kleine herrliche Land zwischen Europa und Asien! Ich muss gestehen, ich wusste bevor meine Reise nach Georgien feststand, nicht einmal, wo Georgien liegt. Geschweige denn, dass es gerade mal so groß ist wie Bayern. Ich habe es direkt gegoogelt und mir die vielversprechenden Bilder angeschaut. Wunderschöne Landschaften mit Bergen, die bis zu 5.000 Meter hoch sind, das Schwarze Meer im Westen und traumhafte Natur mit einer wundervollen Farbpalette.
Der Plan stand fest: Das will ich mit eigenen Augen sehen! Ein neues Land, neue Kulturen, neue Leute. Mein Koffer ist gepackt, mein Ticket Richtung Tiflis ausgedruckt und eine spannende Zeit liegt vor mir. Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen, Georgien.
Georgien Reisetipps – Startertipp
Georgien hat eine eigene Währung und zwar Lari oder GEL. Da viele Bankautomaten ein kleines Limit haben, nehmt ihr am besten schon ein bisschen gewechseltes Bargeld aus Deutschland mit. Zudem ticken die Uhren hier langsamer, der Tag beginnt später, dauert länger und mit der Pünktlichkeit nehmen es die Georgier nicht so genau. Also entspannt euch erwartet keine deutschen Strukturen ;) Beim Kofferpacken kommt es auf euren Urlaubsplan an: Berge oder Meer? Denn vor Ort herrscht beispielsweise im Großen Kaukasus mit 5000 Meter alpines Klima, am schwarzen Meer wird es im Sommer jedoch natürlich knackeheiss. Dies gilt es bei der Packliste zu beachten. Protipp: Am angenehmsten ist es, im Frühling oder Herbst durch Georgien zu reisen.
Georgien Reisetipps – Tipp 1: Durch die Stadt der Liebe schlendern und Gastfreundschaft erfahren
Am Anfang der Reise frage ich Keto, die Marketingleitung des Lapota Lake Resorts, was sie an Georgien besonders schätzt. Ihre Antwort: die Gastfreundschaft der Menschen. Wer schon einmal in Osteuropa war, wird schnell bemerkt haben, dass viele Gesichter im ersten Moment etwas versteinert wirken. Ich bin gespannt, ob und wie dieser Eindruck sich eventuell verändern wird.
Schon auf der Hinfahrt im Taxi vom Flughafen zum Resort komme ich in den Genuss der georgischen Gastfreundschaft. Es ist dunkel und mein Fahrer kann kein Englisch sprechen. Wir verständigten uns mit Händen und Füßen und ein paar gebrochenen englischen Wörtern. Nach etwa einer Stunde auf den sehr holprigen Straßen von Georgiens machen wir für ihn eine Raucherpause. Er hält bei einem Essensstand am Straßenrand. Ich warte im Auto. Als er wieder zurückkommt, gibt er mir eine Tüte. Darin befindet sich Tschurtschchela, eine georgische Süßspeise. Es handelt sich dabei um eine Art Stange mit Nüssen, die in der klassischen Form mit einer Traubensaft-Kuvertüre überzogen ist. Sieht wenig appetitlich aus, schmeckt aber gut. Mein Tipp: Nicht komplett abbeißen, da im Inneren eine Schnur ist, die zur Halterung beim Eintunken in die Kuvertüre dient.
Mein Fahrer hat mir diese Süßigkeit von seinem Geld mitgebracht, damit ich sie probieren kann. Das hat mich sehr gerührt und war meine erstes Erlebnis in Georgien innerhalb der ersten Stunde. Ich möchte mehr erfahren.
Georgien Reisetipps – Spaziergang durch die Stadt der Liebe
Ich spaziere durch Sighnaghi – Georgiens Stadt der Liebe. Warum sie so heißt? Weil es hier ein Standesamt gibt, in dem man 24/7 heiraten kann. Es ist eine sehr kleine Stadt mit rund 1.500 Einwohnern, süßen Gassen mit Pflastersteinen und einer Stadtmauer aus dem 18. Jahrhundert, die ihr begehen könnt. Für heiratswillige Paare also der place to be. Ich schlendere durch die Gassen und komme an einem Markt vorbei. Neben mir lehnt ein Mann an seinem Auto, auf dessen Motorhaube mehrere Flaschen drapiert sind. Auf den Schildern hinter den Flaschen stehen Wörter in mir undefinierbaren Buchstaben. Ich weiß nicht genau, was er verkauft, bin mir aber ziemlich sicher, dass es selbstgebrannter Schnaps ist. Ich frage ihn, ob ich ein Foto von ihm machen darf und er erlaubt es mir. Anschließend fragt auf Georgisch, ob ich probieren möchte, zumindest denke ich das aufgrund seiner Gesten. Ich versuche ihm mit sporadischen Wörtern wie „no money“ verständlich zu machen, dass ich kein Geld dabei habe. Er zuckt mit den Schultern und fragt „sweet or no sweet?“ und wir verständigen uns auf „sweet“. Er gießt mir einen kleinen Becher mit einer roten Flüssigkeit ein. Es ist ein süßlicher Schnaps. Ich bedanke mich und schlendere weiter.
Keine zehn Meter weiter sehe ich eine andere interessante Person. Eine Frau schaut mich an, während ich an ihr vorbeigehe. Sie murmelt „Welcome to Georgia“. Ich vermute, es ist das Einzige, was sie auf Englisch sagen kann. Erfreut über ihren Gruß gehe ich zurück, um sie zu fragen, ob ich ein Foto machen darf. Ich darf. Sie macht sich noch schnell zurecht und bereit für mein Foto. Ohne dabei nur einmal das Gesicht zu verziehen. Eines wird mir klar: Ich darf die versteinerte Miene nicht persönlich nehmen oder falsch interpretieren. Schon am ersten Tag hat Georgien mich durch die Herzlichkeit der Menschen beeindruckt und mein Herz erobert.
Georgien Reisetipps – Tipp 2: Weintasting auf georgischen Weingütern
Georgien ist eines der Ursprungsländer für Weinanbau. Was darf also bei einem Besuch in Georgien nicht fehlen? Eine Weinprobe. Im Generationsbetrieb von Artana Wines werde ich freundlich empfangen. Ketevan Berishvili begrüßt mich gemeinsam mit ihrem Vater Kakha und ihrer kleinen Tochter vor dem Familienhaus. Die Wände sind mit bunten Bildern bemalt, im Garten liegt Spielzeug, eine Gemeinschaftsecke lädt zum Verweilen ein. Die Utensilien zur Weinherstellung liegen herum und leere, alte Flaschen stehen in mehreren Ecken. Geordnetes Chaos – hier fühle ich mich heimisch.
Ketevan ist die Tochter des Winzers Kakha, der schon 2006 mit Freunden im Garten saß und die Weine trank, die er als Hobby herstellte. Zwischen 2008 und 2009 war es dann so weit, dass er sein Geschäft ausbaute und die Weine zum Verkauf anbot. 2015 entschied Ketevan, gemeinsam mit ihm auf dem Weingut zu arbeiten. Seitdem stellt sie ihre eigenen Weine her. Bio-Weine, um genau zu sein. Chemikalien gibt es keine in ihrem Produkt, nur natürliche Bakterien.
In Georgien gibt es laut Ketevan nur ungefähr 18. Winzer, die das Verfahren ähnlich umweltfreundlich gestalten wie sie. Ich frage sie, was für sie das Besondere an ihren Weinen ist. „Dass man den Flair der Umgebung schmecken kann. Die Atmosphäre, in der der Wein hergestellt wird. Im Sommer spielen die Kinder draußen, Freunde sitzen zusammen, stoßen an, lachen. Jeder liebt es, an diesem Ort zu sein und unser Wein, er schmeckt nach Heimat.“
Ich muss sagen, Familie Berishvili hält, was sie verspricht. Für mich schmecken die Weine zwar nicht nach Heimat, dafür aber nach „mehr“. Jeder, der in Georgien ist, sollte sich unbedingt selbst ein Bild davon machen, wie die Winzer leben und ihrer Arbeit nachgehen. Sie nehmen sich viel Zeit für euch. Ich fühle mich nicht als Tourist, eher so, wie einer der Freunde, die mit ihnen im Sommer in ihrer Sitzecke verweilen und laut lachen.
Wer die Winzer besuchen möchte, kann über Facebook eine Tour anfragen und buchen. Das Ganze kostet ca. 40 Lari, umgerechnet ca. 12 Euro.
Wer sich noch mehr über traditionelle und gleichzeitig moderne Weinherstellung informieren oder ein weiteres Weingut besuchen möchte, sollte die Brüder des Telavi Wine Cellar besuchen. Die Fabrik wurde im 20. Jahrhundert gegründet und ist eins der Wahrzeichen von Kachetien. Die Brüder haben es sich zur Aufgabe gemacht, vergessene georgische Trauben wieder zu kultivieren. Sie unterhalten mittlerweile mehr als vierzig verschiedenen Traubensorten. „Wein ist in Georgien nicht nur ein Getränk, es ist mehr ein Lebensstil, insbesondere für die Menschen in Kachetien“ heißt es abends beim Abendessen. Was das bedeuten soll, werde ich in der kommenden Zeit noch herausfinden.
Artanuli Gvino Wine | Adresse: Village Artana, Telavi Municipality, Kakheti, Georgia | Wein Tasting in Georgien buchbar unter: ketevanberishvili@gmail.com
Telavi Wine Cellar | Adresse: Kurdgelauri Village, Telavi 2200
Georgien Reisetipps – Tipp 3: Georgische Spezialitäten probieren
Wer Wein trinken möchte, braucht auch eine gute Grundlage. Georgisches Essen ist demnach nicht nur funktional, es ist auch noch extrem lecker. Vegetarier haben keine großen Probleme, etwas Leckeres für sich zu finden. Ich möchte euch unbedingt Khinkali empfehlen. Man spricht es vorne wie ein hartes CH aus, das K wird eher weggelassen.
Khinkali sind gefaltete Teigtaschen. Es heißt, je mehr Falten die Tasche hat, desto besser ist der Koch. Die georgischen Dumplings können verschiedene Füllungen haben. Die, die ich gegessen habe, sind mit Kalb- und Lammfleisch gefüllt, in einer Hühnerbouillon gegart und mit einem Weizenteig umhüllt.
Wer diese Leckereien bei einer tollen Aussicht auf die georgischen Berge und einem gemütlichen Ambiente mit buntem Geschirr und knisterndem Kamingeräuschen genießen möchte, sollte unbedingt das Bio-Weingut Ruispiri besuchen. Wenn ihr dort essen möchtet, schreibt am besten vorher eine E-Mail, um euch diesen schönen Platz zu reservieren.
Khinkali werden klassischerweise mit den Händen gegessen. Aber Vorsicht, es ist eine heiße Angelegenheit. Ich fasse sie an der gedrehten Spitze an, beiße ein kleines Loch aus dem Teig und lasse es erstmal auskühlen. Danach schlürfe ich die Suppe heraus, knabbere mich weiter zur Füllung vor und esse zum Abschluss den Rest. Im Lapota Lake Resort habe ich einen Einblick in die Kochkunst der Georgischen Küche bekommen und habe meine Lieblingsmahlzeit dort selbst zubereitet. Zugegeben, die Faltenkunst muss ich noch üben, damit das Auge vernünftig mitessen kann, aber schmecken tut es trotzdem.
Georgien ist allein für seine Küche eine Reise wert. Wer eine kulinarische Masterclass im Lapota Lake Resort buchen möchte, kann dies auch tun, wenn er kein Gast des Resorts ist.
Bio-Weingut Ruispiri | Adresse: Napareuli 12, 2200 Telavi, Georgia
Georgien Reisetipps – Tipp 4: Ein Wohlfühlort inmitten georgischer Natur – das Lapota Lake Resort
Meine erste Anlaufstelle für die Zeit in Georgien ist das Lapota Lake Resort, wo ich für während meines Urlaubs in Georgien wohne. Ich komme im Dunklen an und kann dementsprechend noch nicht allzu viel entdecken, außer meinem geräumigem Zimmer. Das Bett ist groß genug, um mich lang oder quer reinzulegen. Begrüßt werde ich von einem frischen Obstteller und zwei Flaschen Wein. Rein in den Bademantel, ab auf das Bett und ein bisschen Unordnung reinbringen. Ich kuschle mich in mein weiches Bett und schlafe sofort ein.
Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker und ich vernehme direkt das Vogelgezwitscher. Aus meinem großen Panoramafenster genieße ich die tolle Aussicht auf das bergige Umland. Ich ziehe mich an und gehe zum Frühstück. Ich überquere die Brücke über den Pool, der vor meiner Haustür einladend auf mich wartet und laufe durch das Anwesen vom Resort zum Restaurant. Der Nebel windet sich pittoresk um die Bergspitzen … Bisher ist mir nur Bobi über den Weg gelaufen, der Hofhund. Im großen Speisesaal wartet neben dem großen Frühstücksbuffet schon meine Begleitung, mit der ich heute gemeinsam Heißluftballon fliegen werde, auf mich.
Mein Tipp: Sowohl als Gast des Resorts als auch als Externer könnt ihr die verschiedenen Aktivitäten vom Lapota Lake Resort über die Rezeption buchen. Quad fahren, Reiten, Wein testen, Kochen, Helikopter oder Heißluftballon fliegen oder wandern. Einiges davon habe ich getestet und es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Das Resort ist wirklich top organisiert und ich musste mich nicht selbst um irgendetwas kümmern.
Georgien Reisetipps – Tipp 5: Heißluftballon fliegen – unter den Wolken muss die Freiheit wohl auch grenzenlos sein
Ich muss zugeben, mit Höhe kann ich nicht besonders gut umgehen, will mich aber trotzdem gerne auf dieses Abenteuer einlassen. Raus aus der Komfortzone, hinein in die Luft. Ich fahre voller Erwartung und Aufregung zum Ort des Geschehens. Von Weitem sehe ich den halb-aufgeblasenen Heißluftballon. Ein Sprinter steht daneben und sieht eher aus wie Spielzeug im Vergleich zum Ballon. Ich klettere in den Bastkorb, sichere mir meinen Platz, alles fühlt sich stabil und sicher an. Die Reling geht mir bis zur Brust, ich kann entspannt raus- und runtergucken. Plötzliches Rauspurzeln sollte keine Gefahr darstellen.
Es kann losgehen. Der Heißluftballon-Führer gibt eine kurze Einweisung für den Start und die Landung. Es könnte holprig werden, insbesondere beim Landen. Wir steigen in die Luft. Immer höher und höher. Das Feuer wird über die Gaskartusche in den Ballon geblasen und die Menschen und Autos unter uns wirken langsam wie aus einer Miniaturwelt. Mein Blick schweift nach vorne und ich sehe die wunderschöne Berglandschafte, die Spitzen mit Weiß bestreut. Es ist erstaunlich wackelfrei und bis auf das Geräusch vom Gas ruhig. Wir schweben. Gehalten von ein paar Schnüren. Wir fliegen über weite Felder und über Wälder, dicht über den Baumspitzen entlang in Richtung einer großen Wiese. Dort landen wir. Es ist, wie versprochen, sehr holprig und der Ballonführer muss schnell reagieren, um den Ballon vernünftig auf Land zu bekommen. Es ist ihm geglückt. Ich bin sicher gelandet und werde von den Heißluftballon Partnern empfangen, die mit einem Ballonfahrer-Zertifikat auf mich warten. Dieses sollte ich feierlich überreicht bekommen. Ein Zeichen für meine Tapferkeit.
Auf einmal rupft der Kollege das Gras aus dem Boden und beschmeißt mich damit. Das Zeichen für „Erde“. Danach kommt er mit dem Feuerzeug auf mich zu und zündet ein Haar als Zeichen für „Feuer“ an. Das ist noch nicht das Ende der Zeremonie, denn der beste Teil, das Zeichen für „Wasser“ wartet bereits auf der Autohaube des SUVs – ein Glas Sekt und meine Urkunde. Jetzt bin ich offizielle Heißluftballonfahrerin. Auch wenn ich nicht viel dafür tun musste, außer ein bisschen mutig zu sein.
Die Heißluftballontour über das Alazani-Tal, die rund 1-1,5 Stunden dauert, kann über das Resort oder das Lopota Adventure Centre im Resort gebucht werden. Die Kosten für diese Fahrt variieren nach Personenzahl (1 bis 16 Personen). Zum Beispiel ab 1-3 Personen $850 pro Flug, 4-12 Personen $1.120 pro Flug; 13-16 Personen $2.240 pro Flug. Es lohnt also, sich zu einer größeren Gruppe zusammenzuschließen.
Georgien Reisetipps – Auszeit im Lopota Forest Spa
Natürlich muss ich nach meinem Heißluftballonflug auch den gemütlichen Spabereich des Lapota Lake Resort testen. Ich buche mir eine Relaxing Massage mit Weintherapie. Das ist eine Massage mit einem speziellen Öl aus Aromen vom Wein. Die Behandlung dient zur Entgiftung und Straffung des Körpers. Ich schlafe mehrfach fast ein, weil ich so entspannt und zufrieden bin. Ich glaube, das spricht schon für eine gute und entspannende Massage.
Die Treatments im Lopota Forest Spa starten ab 45 Euro pro Person. Das Weintreatment kann sowohl als Thalassobad (30 Minuten) im Outdoor-Whirlpool mit Blick auf den See als auch als Massage gebucht werden. Wer mag, kann zusätzlich sowohl den Outdoor- und Indoor Pool nutzen, es sich im warmen Jacuzzi im Außenbereich oder in der Sauna gut gehen lassen. Wer also den ganzen Urlaub im Resort verbringen möchte, kann dies auch ohne Probleme tun. Möglichkeiten bietet es genug …
Die Preise der Zimmer fangen ab 100 Euro im Doppelzimmer an. Das Resort bietet mit seinen 186 Zimmern darunter 14 Suiten, 96 Standard Dreibettzimmer und 76 Doppelzimmer genug Platz auf seinen 55 Hektar großen Anwesen, sich nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken.
Lapota Lake Resort | Adresse: Napareuli, 2200, Telavi, Kakheti Georgia
Georgien Reisetipps – Tipp 6: Reiten in Georgien – Ausritt durch die georgische Prärie
Auf dem heutigen Programm steht Ausreiten! Oder „Spazieren für Faule“. Wer das Land nicht zu Fuß erkunden möchte (oder wem die Füße vom Erkunden bereits weh tun), kann das Ganze auch per Pferd tun. Ein Austritt ins Grüne, um die georgische Landschafte zu entdecken. Leider wird es bei mir schon dunkel und ich kann nur eine kleine Runde auf dem schönen weißen Schimmel drehen. Allerdings kann ich Reitausflüge jedem empfehlen, der ein Faible für Ausritte hat. Die Touren können sowohl von Anfängern bis hin zu Fortgeschrittenen geritten werden. Wer nicht regelmäßig reitet, wird allerdings mit Muskelkater am nächsten Tag rechnen müssen.
Gebucht werden kann das Ganze über die Rezeption des Hotels. Die Tour „Lopota Alazani Field“ ist für Anfänger geeignet. Sie dauert etwa 1 – 1,5 Stunden und startet und endet im Lopota und geht durch das Alazani-Tal, der Besuch der St. Georgs-Kirche ist inbegriffen. Die Touren werden individuell auf die Bedürfnisse angepasst und dementsprechend berechnet, einfach im Hotel an der Rezeption anfragen.
Georgien Reisetipps – Tipp 7: Besuch des Frauenkloster Bodbe – auf den Spuren der heiligen Nino
Ein bisschen Historie darf für mich Kulturbanausen nicht fehlen. Ich besuche das Frauenkloster Bobde. Dort empfängt mich die Schwester Sidonia, um mir von ihrem Alltag zu erzählen und mir eine persönliche Führung zu geben. Laut einer Legende wurde die Basilika des Klosters auf dem Grad der heiligen Nino erbaut, auch bekannt als Nina oder unter dem Taufnamen Christiana, die als Sklavin zur Welt kam. Über den kleinen Kaukasus flüchtete sie ins heutige Georgien und baute sich einen Ruf als Heilkundige auf, die angeblich todkranke Menschen durch ihre Kraft des Betens heilen konnte. Was man davon glauben möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
Was ich allerdings sofort bemerke: Hier steckt viel Geschichte in den Mauern. Das Frauenkloster ist ein sehr bedächtiger Ort der Ruhe und des Friedens. Schwester Sidonia nimmt sich Zeit, um mich herumzuführen und ausnahmsweise darf ich Bilder mit der Kamera machen. Insgesamt leben auf dem Anwesen 33 Nonnen, die sich Gott verschrieben haben. Einige sieht man auf dem Gelände, während sie ihrer täglichen Arbeit nachgehen, wie dem Verkauf im Souvenirshop oder anfallenden Aufräumarbeiten. Neben Spenden finanziert sich das Kloster durch Verkauf von Bildern, die die Nonnen in ihren kleinen Ateliers in der Bücherei herstellen. Selbst ist die Frau.
Interessant ist, dass Schwester Sidionia vor ihrer Klosterzeit nicht gläubig war. Ein Schlüsselmoment führte sie zu ihrem Glauben. Sie erzählt mir ihre Geschichte: Zu einer Zeit, als sie selbst finanzielle Nöte hatte und von einer bedürftigen Frau um eine Spende gebeten wurde, gab sie einen Teil ihres Geldes ab, welches sie selbst zu der Zeit dringend brauchte. Am Ende des Tages zählte sie ihre Groschen und es war noch genauso viel da, wie bevor sie der Bedürftigen etwas abgab. Für Schwester Sidonia hatte Gott seine Hände im Spiel und hat ihr bei ihrem Weg in den Glauben geholfen.
Auf eigene Faust kann das Kloster zu den Öffnungszeiten montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden und kostet keinen Eintritt. Eine Spende hingegen ist gerne gesehen. Wer eine geführte Tour buchen möchte, kann dies auch über das Lapota Lake Resort tun. Die Kultur Tour beinhaltet unter anderem das Kloster Bodbe und eine Führung durch die öffentlichen Räumlichkeiten.
Georgien Reisetipps – mein Fazit zu Georgien
„Das kleine Land mit den großen Kontrasten“ so beschreibt Ketevan Georgien. Und ja, irgendwie stimmt das. Versteinerte Gesichter mit einer herzlichen Wärme. Weiße Bergspitzen und das Schwarze Meer. Traditionen trifft auf Moderne. Georgien ist in einer spannenden Entwicklung, die sich lohnt zu mitzuerleben. Die flauschigen Straßenhunde, die bergische Landschaften, holprige Straßen. Der viele Wein, das leckere Essen und die Gastfreundschaft der Menschen sind ein kleiner Teil Georgiens, den ich in der kurzen Zeit erkunden konnte. Es gibt noch viel zu erkunden, sodass ich auf jedenfalls wieder kommen muss. Allein, um meinen Weinschrank wieder aufzufüllen. Euch haben meine Georgien Reisetipps gefallen oder ihr habt noch Fragen? Schreibt mir einen Kommentar unter diesem Blogpost!
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Sauerland, ihr Herz schlägt für das Sauerland. Farina – fröhlich, kreativ und … Ich liebe Essen, am liebsten Käsesauce. Ich Gourmet. Ich hab mehrere große Lieben neben dem Essen. Meistens sind sie sehr haarig: mein Pflegehund Thorin, mein Pflegepferd Ramses und auch mein Partner ist sehr haarig im Gesicht. Mein größtes Hobby konnte ich zum Beruf machen, das Filmen! In meinen Filmen erzähle ich Geschichten. Kleine und große, leise und laute, gewöhnliche und verrückte. Mittlerweile erzähle ich diese Geschichten auch in Schriftform. Ich mag den Adrenalinkick, stehe auf Loopings in Achterbahnen und auf gutes Design jeglicher Form.
Vielen Dank für die Einladung ans Lapota Lake Resort.
4 comments
Hallo,
ein sehr schöner Bericht mit tollen Bildern :)! Ich selbst habe das Glück, jedes Jahr nach Georgien reisen zu drüfen, da meine Frau Georgierin ist. Wirklich ein sehr faszinierendes Land, welches extrem durch die Gastfreundschaft hervor sticht. Nur eine kleine Verbesserung: die unglaublich leckeren Teigtaschen, auf die ich mich jetzt schon freue, wenn ich sie im August wieder essen werde, nennen sich nicht “Khalkani” , sondern “Khinkali” :).
Viele Grüße!
Vielen lieben Dank für dein Lob und den Hinweis, lieber Simon.
Lieben Gruß
Pia vom Lilies Diary Team