Denke ich an das Skigebiet Mayrhofen, kommen mir unzählige Möglichkeiten in den Kopf, wie ich den Tag verbringen könnte: sportlich im Park und an der Snowboarder-Hütte, entspannt und versteckt an der Gschösswand oder mit atemberaubenden Panoramaabfahrten. Für jede Laune, für jede Fahrstufe ist in Mayrhofen etwas dabei.
„Gute Heimreise und bis zum nächsten Mal“ heißt es bei meiner Abreise aus dem Skigebiet Mayrhofen-Hippach. Dass mein nächstes Mal in Mayrhofen allerdings schon so bald sein würde hat wohl niemand geahnt. Schon am nächsten Wochenende stehe ich wieder auf der Matte. Mittlerweile war ich in Mayrhofen so häufig, dass es das Prädikat *Liebling redlich verdient trägt. Erfahrt hier, warum ich das Skigebiet im Tiroler Zillertal so toll finde. Wo gibt es die besten Hütten, Abfahrten, Aussichten und Abendessen? Und was gibt es für Alternativen, falls der Muskelkater mal zu sehr wehtut, um auf die Piste zu gehen?
Die tollste Aussicht im Skigebiet Mayrhofen:
Das beste Bergpanorama bekommt ihr, wenn ihr oben an der Harakiri aussteigt und die rote 25 hinunterfahrt. Auch oben an der roten 10 sollte man ruhig mal stehen bleiben und innehalten. Zudem ist natürlich die rote 66 als „Panoramaabfahrt“ sehr beliebt. Viel toller als manch Bergpanorama finde ich in Mayrhofen jedoch den einmaligen Blick aufs Skigebiet, wenn ich mich rund um die Grillhofalm aufhalte. Hier ist es nicht nur schön windgeschützt, sondern ich kriege auch immer gleich Lust, alle Pisten gleichzeitig fahren zu wollen.
Wer nicht genug kriegen kann und das wohl schönste Bergpanorama überhaupt genießen möchte, der fährt auf den benachbarten Hintertuxer Gletscher, ca. 30 Minuten kostenlose Skibusfahrt mit der Greenline entfernt. Ab einem 2-Tages-Skipass gilt euer Skipass ohne Aufpreis in beiden Skigebieten. Von der Panoramaterrasse aus, hoch oben an der „Gefrorenen Wand“ auf 3250 Metern, hat man einen atemberaubenden Ausblick. So ein Ausflug lässt sich prima mit einem Besuch im Natur Eis Palast, einem begehbaren Gletscher direkt unter der Panoramaterrasse, verbinden. Vielleicht findet ihr ja sogar den unterirdischen See, auf dem ich gepaddelt bin.
Der Funpark im Skigebiet Mayrhofen:
Der Vans Penken Park auf dem Penkenberg ist der absolute Wahnsinn. Er gehört zu den größten Funparks Österreichs, wie beispielsweise auch der Park am Kitzsteinhorn. Anders als dort stehen die Hindernisse in Mayrhofen aber nicht einfach mitten zwischen den Pisten. Stattdessen haben die Fahrer einen eigenen Hang nur für sich. Wer sich das mal anschauen mag, fährt zum Park hoch und kann von dort aus runterschauen. Mir ist erst mal die Kinnlade runtergeklappt. Aber auch an Funpark-Anfänger wie mich hat Mayrhofen gedacht und nebenan im Flacheren einen super Übungsabschnitt mit eigenem Schlepplift hingebaut. Runter, rauf, runter, rauf – und das ganz ohne Abschnallen zu müssen: Ein Paradies. Hier habe ich schon ganze Tage verbracht!
Nachhilfe im Funpark gefällig?
Wer sich „Nachhilfe“ im Funpark wünscht, kann sich die jeden Dienstag kostenfrei in der ShredSchool holen! Da coachen echte Snowboardprofis mit viel Spaß, Geduld und Erfolg. Nach nur einer Session habe ich super Fortschritte festgestellt und konnte mich danach viel sicherer auch alleine im Park bewegen. Vom Anfänger bis zum Pro sind alle willkommen, es wird in Gruppe eingeteilt. Das Gute: Der Kurs ist zwar in der Zillertal Arena, doch ab einem Zwei-Tages-Skipass gilt im Zillertal der Superskipass, womit ihr ohne Aufpreis in allen Skigebieten des Zillertals fahren könnt. Der Wahnsinn!
Wie wo wann? Zillertal Arena (10 Minuten von Mayrhofen entfernt), nach der Gondel Karspitzbahn2 rechts zur Piste 16/17 und dort zum Treffpunkt bei den Tipis, am Ende des Parks. 11:00 bis ca. 14:30. Open Lesson. For Free.
Freeriden im Skigebiet Mayrhofen:
Mayrhofen ist nicht nur wegen seiner vielen verschiedenen Pistenvarianten oder dem riesigen Funpark beliebt, sondern auch wegen der unzähligen Freeride-Möglichkeiten. Ob auf dem freien Feld oder im Wald – man findet immer etwas neben der Piste. Perfekt also für Fahrer, die üben wollen, mehr Abwechslung von der Piste brauchen oder zum Backcountry fahren nicht so viel wandern wollen. Meine Empfehlung: der Wald unter dem Lärchenwaldlift. Für Jumps am Pistenrand am Besten zur roten 10.
Die beste Abfahrt im Skigebiet Mayrhofen:
Es soll die wohl beste rote Abfahrt in der ganzen Region sein! So schnell wie in keinem anderen Skigebiet habe ich in Mayrhofen meine Lieblingsabfahrt gefunden. Vielleicht auch deshalb, weil sie fast schon von einer Art Mythos umgeben ist. Warum sonst lassen sich manche Snowboarder den Namen der Strecke sogar tätowieren? Das Codewort ist Red 7. Red 7 steht für die rote Abfahrt Nummer 7, die heute aber eigentlich die Nummer 10 auf dem Pistenplan ist. Sie führt den Horberg hinunter und ist dabei sehr lang, sehr breit und vor allem sehr variantenreich. Hier findet ihr ideale Bedingungen zum Üben. Außerdem hat man von hier einen tollen Ausblick auf den Rest des Skigebiets.
Auch sehr beliebt ist die rote Abfahrt 66, unter den Gästen gerne Panoramaabfahrt genannt – ihr könnt auch denken warum. Wegen ihrer langen Abfahrt ebenfalls sehr beliebt ist die rote Abfahrt 47/48/49 oder die Talabfahrt am Ahornberg.
Die steilste Abfahrt im Skigebiet Mayrhofen:
Jedes Skigebiet hat ja so seine schwärzeste aller schwarzen Pisten – den Endgegner sozusagen. Sie nennen sie Kandahar oder Black Mamba und werben damit ganz groß. Im Skigebiet Mayrhofen heißt dieses Spektakel Harakiri und ist mit 78 Prozent Gefälle nun wirklich die steilste Piste Österreichs. Nachdem ich in Südtirol aber schon an 71 Prozent gescheitert bin, weiß ich, dass die Harakiri und ich wohl keine Freunde werden! Wer sie gefahren ist, kann sich damit rühmen – sollte aber vor allem viel Mut und Können mitbringen. Wer sich das Geeiere – so wie ich – lieber nur aus der Ferne anschauen möchte, fährt mal mit der Nordhangbahn direkt an der Piste vorbei: Hier im Profil sieht man erstmals wirklich, wie steil 78% eigentlich sind! Keine Panik – wer hochfährt kommt auch über eine blaue Piste wieder runter.
Die Talabfahrt im Skigebiet Mayrhofen:
Das Skigebiet Mayrhofen besteht aus zwei Bergen: dem etwas kleineren „Genießerberg“ Ahorn mit einem Iglu-Dorf und toller Aussicht auf der einen Seite und dem riesigen „Actionberg“ Penken auf der anderen. Meinen Tag beginne ich zum Warmfahren am liebsten am ruhigeren Ahornberg. Von hier aus führt eine tolle Abfahrt direkt ins Tal hinunter und wortwörtlich bis vors Auto. Während der Abfahrt hat man einen fantastischen Blick ins Tal. Nach der Red 7 ist die Talabfahrt meine zweitliebste Abfahrt in Mayrhofen… ideal auch für eine letzte kurze Abfahrt bevor es wieder nach Hause geht ;)
Die beste Hütte im Skigebiet Mayrhofen …
… ist für mich die Grillhofalm direkt im Zentrum des Skigebiets. Denn hier treffen lauter nette Leute aufeinander: die hübschen Pro-Snowboarder genauso wie die Anfänger aus dem Funpark nebenan oder die, die einfach den Ausblick auf die Pisten genießen wollen. Wer hier zu Mittag isst schließt schnell neue Bekanntschaften – ungefähr so wie im Brauhaus. Eine Showeinlage vom Park nebenan gibt es als Dessert gratis dazu. I like!
Mein Hütten-Geheimtipp im Skigebiet Mayrhofen …
Das Gschösswandhaus ist – anders als die Grillhofalm – nicht unbedingt was für jeden Tag, aber einmal muss man einfach dort gewesen sein! Es liegt ganz versteckt unterhalb der Penkenbahn und ist ganz märchenhaft über einen eigenen Weg erreichbar. Wer hierher findet, wird von einer unglaublichen Ruhe begrüßt. Die Aussicht bis ins Tal ist traumhaft und mit etwas Glück fliegen die Vögel vor der Nase um die Wette. Ich empfehle die Spinatknödel mit Butter und Parmesan sowie den warmen Heidelbeerschnaps.
Der beste Kaiserschmarrn im Skigebiet Mayrhofen:
Kein Skiurlaub ohne Kaiserschmarrn, so meine Devise. Einen sehr guten bekommt ihr zwar auf der besagten Grillhofalm, einen noch besseren allerdings bei Christa´s Skialm oben an der Nordhangbahn. Ganz traditionell mit Zimt und Zucker, etwas Rum und Rosinen, das Ganz liebevoll in der Pfanne serviert.
Der beste Abend im Skigebiet Mayrhofen:
Perfekt ist ein Skitag für mich, wenn es danach in eine urige Hütte geht, und/oder zum Nachtrodeln. Die Tristenbach Alm vom Klausner kann beides! Ein Besuch beim Klausner ist ein Erlebnis. Der Einsiedler, der sich optisch stark mit Bradley Cooper beschreiben lässt und mit seinen Anekdoten selbst „Hangover“ übertrifft, wohnt hier abgeschieden und allein in einer Welt, an der er seine Besucher allabendlich gern teilhaben lässt: Dann erzählt er wilde Geschichten, tischt leckeres Essen auf und schenkt den ein oder anderen Obstler nach. Liebevoll und bis ins kleinste Detail hat er seine Hütte, die nur über einen kleinen Waldweg zu erreichen ist, selbst ausgebaut.
Die große Stub´n auf der Tristenbach Alm. Von dem Platz hinten an der Steinwand hat man den besten Blick!
Wenn man dann zum Abschied den Rodel in die Hand nimmt und sich startklar macht, dann hat man das Gefühl, einen neuen Freund zu verabschieden. Euphorisiert und ganz verstrahlt vom Abend und dem guten Essen (und den Schnäpsen), düst man dann den schummrig beleuchteten Weg hinunter. Unten wartet schon das Taxi – die Rodel dürfen wir einfach am Wegesrand stehen lassen. Nur den Klausner anrufen müssen wir noch, damit er das Licht ausmachen kann. Gute Nacht! Mein Tipp: Wer zum Klausner will sollte vorher anrufen und seinen Besuch ankündigen.
Was tun, wenn einem mal nicht nach Skifahren zumute ist?-Teil1: der Ausflug.
Falls ihr länger im Zillertal unterwegs seid, kommt sicherlich mal der Tag, an dem euch der Muskelkater nervt. Normalerweise würde ich da einfach empfehlen sichs auf einer Hütte gemütlich zu machen und das G´sicht in die Sonne zu halten. In Mayrhofen aber kenne ich mich mittlerweile so gut aus, dass ich euch das niedliche Bergdorf Ginzling ans Herz lege. Ganz versteckt zwischen den Bergen des Naturparks Zillertaler Alpen liegt das verschlafene 400-Seelen-Dorf keine Viertelstunde Fahrt von Mayrhofen entfernt. Ein kleiner Rundweg von knapp 45 Minuten führt euch an jahrhundertealten Häusern oder dem Jagdschlösschen vorbei – wer Spaß daran hat, sollte seine Kamera mitnehmen. Hallo Entschleunigung!
Was tun, wenn einem mal nicht nach Skifahren zumute ist?-Teil2: Paragleiten.
Wollt ihr mal was ganz verrücktes im Skiurlaub machen? Dann wagt doch mal einen Paragliding Tandemflug: Ein unglaublich schönes Gefühl! Man sitzt einfach ganz entspannt in der Luft und fliegt. Ohne Turbulenzen, wie beispielsweise beim Fallschirmsprung. Das ist so absurd, dass mir durch den Adrenalinschub danach kurz ein bisschen schlecht war. – Nichts, was eine gut gewürzte Frittatensuppe nicht lösen könnte. – Vielleicht war mir aber auch schlecht, weil David von Stocky Air mir gezeigt hat, wie sich Schwerelosigkeit mit dem Paraglidingschirm anfühlt. Egal, es war geil! Manche Leute buchen den Flug übrigens so, dass sie nach Hause fliegen können, statt die Gondel nehmen zu müssen. Wie ihr bucht? Das geht ganz spontan: bei passendem Wetter stehen die Paragliding-Stände an der Pilzbar.
Unterkunft im Skigebiet Mayrhofen:
In Mayrhofen ist keine Unterkunft weit von einer Talstation entfernt – und trotzdem kann man selbst die wenigen Meter mit einem Skibus zurücklegen.
Für einen Besuch in Mayrhofen kann ich zum Beispiel die sehr gemütlichen und wohnlichen 4-Sterne-Zimmer der Villa Angela mitten im Herz von Mayrhofen – aber fernab der Après Ski Meile – empfehlen. Bei Angela gibt es ein reichhaltiges Frühstück am Morgen und viel Ruhe am Abend. Den Eintritt ins Erlebnisbad Mayrhofen und die Wasserwelt Hippach bekommt man als ihr Gast gratis und auch sonst hat sie immer einen geheimen Insidertipp auf Lager. Die Villa Angela: Eines der schönsten Häuser in der Innenstadt von Mayrhofen. Zu Fuß ist man in weniger als 10 Minuten am Lift.
Eine gute Skischule im Skigebiet Mayrhofen:
„Ich kann das gut genug.“, „Ich fahre schon seit zehn Jahren.“, „Ich brauche sowas nicht.“ Ja, ja, schon klar. Aber nicht jeder, der Ski oder Snowboard fährt, hat eine Skischule jemals von innen gesehen. Auch ich habe den Sport irgendwie zwischen Klassenfahrt, Schneesturm und „Mein Freund bringt mir das bei.“ gelernt.
In Mayrhofen stand mir erstmals einen Tag lang ein Lehrer beiseite: Lawrence aus England, schon in der vierten Saison hier. Wesentlich jünger und hübscher sah er aus, als man sich einen Skilehrer normalerweise vorstellt – oder eben genau so, wie man sich einen coolen Snowboardlehrer vorstellt. Beim Fahren habe ich dann gemerkt, wie viele kleine Fehler sich doch eigentlich eingeschlichen haben. Das ist ein bisschen wie mit dem gerade Sitzen – da glaubt ja auch jeder, es zu können und irgendwie macht es keiner. Mein Skilehrer und ich grüßen uns übrigens immer noch, wenn wir uns heute im Skigebiet über den Weg laufen – ist das nicht cool?!
Quintessenz: Gerade zum Beginn der Saison schadet ein Auffrischungskurs mit Skilehrer selbst dem erfahrensten Fahrer keineswegs. Am liebsten hätte ich meinen Lehrer – zu buchen bei der Skischule Habeler – nie wieder hergegeben.
Auch interessant: Die Skischule gehört dem Sohn von Peter Habeler. Peter Habeler ist der Mann, der 1969 zusammen mit Reinhold Messner als Erster den Gipfel des Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat. Hier sind also Fachmänner am Start.
Weitere Bilder:
Der “geheime” Weg zum Gschösswandhaus.
“Heute ist es aber voll!”, sagen manche Gäste. Echt? Ich hab in Mayrhofen bislang immer eine leere Piste gefunden. Haltet euch an den Ahornberg, alles rund um die 28er und die 49er… ;)
Ein Ausflug nach Ginzling kommt einer Zeitreise gleich.
Liebe.
Christa´s Skialm.
Eine von vielen tollen Aussichten im Skigebiet Mayrhofen.
Ein Bild aus dem Skigebiet Zillertal Arena Mit dem Superskipass könnt ihr nämlich überall im Zillertal fahren.
Chillen an der White Lounge am Ahornberg.
Falls ihr einen Ausflug zum Hintertuxer Gletscher plant und Höhlen mögt: unbedingt auch den Natur Eis Palast ausprobieren.
Die Aussicht von der Talabfahrt im Skigebiet Mayrhofen.
Der Ausblick von der roten 10 auf das restliche Skigebiet.
Coole Kids auf dem Weg in den Park.
Im Anfänger-Abteil <3
Hier seht ihr die Aussicht von der Grillhofalm.
Vielen Dank für die Unterstützung an den Tourismusverband Mayrhofen-Hippach für den Tag im Skigebiet Mayrhofen.
6 comments
Ich fahr zwar nicht Ski, aber ich bin mehrmals im Jahr in Zell am Ziller im Urlaub und dann jeden Tag in Mayrhofen beim Kaffee trinken, so auch in dieser Woche und ich liebe die Gegend hier und Mayrhofen ganz besonders.
Dir also herzliche Grüße aus den Zillertaler Bergen!
Kristin
Danke dir :)
Gibt es dort einen Skikurs? Der wird ja den Meinen nicht schaden. Solch herrliche Erlebnisse! Die Berge bringen ja wirklich viel Freude und Energie, besonders wenn man nach dem anstrengenden Tag gute Träume in einem komfortablen Unterkunft sehen kann.