Wie Ihr Euch denken könnt, gibt es an der wunderschönen spanischen Region an der Costa Cálida foodtechnisch vor allem Eines: Richtig gute Meeresfrüchte und frischen Fisch, wo immer man sich auch zum Essen einfindet. Davon abgesehen ist die Region aber auch bekannt für ihren immensen Obst- und Gemüseexport. Was meiner persönlichen Meinung nach aber auch unbedingt erwähnt werden muss: Desserts zum Niederknien.
Die Costa Cálida in Spanien – Traditionelles Essen im Restaurant „El Barrio“
Typisch für die Region sind die „Caldero“ (typisches Gericht, welches die Fischer sich auf hoher See und direkt im Hafen zubereiteten, Reis mit Fisch) und „Arroz a Banda“ (Reis mit Fisch und Safran), was wir in Deutschland vermutlich beides als Paella bezeichnen würden. Nun, in Deutschland kann man mich mit Paella jagen, in Spanien hätte ich kein Problem damit jeden Tag Caldero zu essen. Soviel dazu. Wir haben die für Murcia typische Caldero im Restaurant „El Barrio De San Roque“ in Cartagena probiert, wo wir auch folgende Köstlichkeiten vorgesetzt bekamen:
1. Gang: getrockneter Thunfisch in Olive; Sprotte + Artischoke, getrocknetes Gemüse auf Toast, hueva de mujól (getrockneter Fischrogen, eine Spezialität der Region), Bonito auf weißer Knoblauchcreme
2. Gang: kaltes Gazpacho mit gesalzenem Tomaten-Mousse und Jamón
3. Gang: Artischoken
4. Gang: Oktopus-Bötchen mit hauchzartem Käse-Segel :)
5. Gang: das ist sie, die typische Caldero!
6. Gang: oh Gott, da war ich schon im ersten Foodkoma, ich glaube Kaninchen? Butterzart jedenfalls.
7. Gang: Mandeleis. Ohne Worte.
In der Stadt Murcia haben wir im „La Tapa“ gegessen, draußen auf einer Art Marktplatz, neben Blumenladen und Zeitungskiosk und in einem Zelt, in dem man sich wie eine Pflanze im Gewächshaus fühlte, wurde man doch zur Abkühlung alle paar Minuten mit einem leichten Wasser-Sprühnebel versorgt! Aber ich werde mich nicht beschweren, denn es war unfassbar heiß und die Erfrischung nur allzu willkommen!
Das war sie, unsere Tapas-Auswahl im „La Tapa“, frittierte Garnele mit frischen Blüten, mmmhhh…
Fisch und Oliven, so simpel kann gutes Essen sein.
Auch hier wieder: In Deutschland finde ich Oktopus furchtbar, dieser hier war unfassbar gut!
Eine Spezialität der Region: A Marinera!
Jamón Ibérico auf getoastetem Brot
Wäre ich mit Koffer unterwegs gewesen, hätte ich mich hier austoben können…
Die Costa Cálida in Spanien – eine Ruheoase im Hinterland
Mein nächster Tipp – „Balneario De Archena“, ein altes Thermalspa im Hinterland, etwa 25km von Murcia entfernt und direkt am Rio Segura gelegen. Genau, am Fluss heißt es gibt Palmen und viel frisches Grün! Es war zwar schon nachmittags als wir dort ankamen, jedoch hatten wir dennoch ein wenig Zeit uns im Thermalwasser-Pool zwischen kargen Bergen und Palmen herumzutreiben. Überdacht gibt es dann noch einige verschiedene Saunen und diverse Bäder. So testeten wir den Floating-Pool, in dem man dank hohem Salzgehalt wie im Toten Meer schwerelos durchs Wasser gleitet (ein unfassbares Erlebnis, nun muss ich doch endlich das Liquidrom in Berlin austesten!) oder auch das Zitronenbad, in dem man, ja wirklich, mit Zitronen schwimmt… wir vermuteten die Aromen als Zweck dahinter. Oder einfach nur gute Laune, wir haben nämlich ordentlich ob der Absurdität lachen müssen…
Palmen und tropische Temperaturen
Dunkelgrüne Fliesen im Thermalspa
Der Leseraum. Wir sind nur einmal schnell durchgehuscht
Katakomben aus alter Zeit – man fühlte sich ein wenig wie in einem Geheimorden…
Salzwasser-Pool in den Bergen und der Beweis: Zitronenbad!
Vor dem Abendessen gab es dann noch eine knapp halbstündige „Archena Massage“, bei der man mit Thermalschlamm massiert und gleichzeitig von oben mit warmem Thermalwasser besprenkelt wird. Ich fühlte mich als würde ich im Sommerregen auf heißem Asphalt liegen. Unfassbar entspannend.
Die Costa Cálida in Spanien – Schlamm macht schön!
Nach einer viel zu kurzen Nacht und einem wunderbaren Sonnenaufgang über den Hügeln von Archena, stand morgens noch vor 8:00 die zweite Behandlung auf dem Plan: Eine Schlammpackung! Hier wird einem der heiße Thermalschlamm auf sämtliche Gelenke… „geklatscht“ trifft es am besten… und im Anschluss wird man in ein heißes Handtuch gewickelt. Bewegungsspielraum? Zero. Schweißrinnsale? Überall. 15 Minuten lang versuchte ich angestrengt mich zu entspannen, scheiterte kläglich und hatte kurz Panik, dass man mich kokonisierte Bloggerin eventuell vergessen könnte…
Nach dem Frühstück ging es dann nach San Pedro del Pinatar, wo man sich kostenlos mit dem heilenden schwarzen Thermalschlamm einreiben kann. Wir waren also umringt von Menschen, die in schwarzer bröckeliger Erde eingehüllt waren, zum Kontrast aber fast alle ihre farbenfrohesten Badesachen anhatten. :)
Außerdem durften wir Flamingos im Flug bewundern und eine wunderbare kleine Kajaktour machen, bevor es auch schon Zeit für das Abschiedsessen war…
Thermalschlamm und farbenfrohe Bademode
Sport, Sport, Sport bei 35°
Perfektion an der Costa Cálida
Abschiedsessen in San Pedro del Pinatar
Frische Meeresfrüchte in der Costa Cálida
Hueva, getrockneter Tunfisch und Salzmandeln
Arroz a Banda
Und mein Untergang: Mandeleis-Torte mit Whiskey (ganz oben zu sehen)
Adios Murcia! Bis bald! Noch mehr Infos zur Costa Cálida gibt es im Post „Murcia an der Costa Cálida: Steilküste, Lagune und Halbwüste„
Vielen Dank für den tollen Kurztrip Murcia Turistica!
Text und Fotos: Laura Droße
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