Lust auf ein Abenteuer, aber immer im Alltagsstress und keine Zeit für stundenlange Anreisen? Mir geht es ähnlich. Mein Kalender ist voller Termine und die Wochenenden mit etwas freier Zeit sind rar gesät. Ich habe keine Nerven für seitenweise Packlisten und überteuerte Preise. Trotzdem ist die Abenteuerlust groß. Geht es euch genauso? Dann habe ich etwas für euch: Seit ich Mikroabenteuer für mich entdeckt habe, bin ich wahnsinnig begeistert von dieser Art zu Reisen. Darum möchte ich euch ein paar Ideen für Mikroabenteuer vorstellen und erklären, wie ihr die nachhaltigen Mini-Abenteuer schnell plant und einfach umsetzt. Los geht’s mit meinen Tipps für spontane, nachhaltige Abenteuer-Ausflüge!
Ich freue mich unendlich, dass dir das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt und du dich weiterentwickeln und inspirieren lassen möchtest. Im kostenlosen eBook von Lilies Diary bekommst du auf über 50 Seiten jede Menge Input und Tipps für die unterschiedlichen Lebensbereiche: Küche & Kochen, Hygiene, Putzen, Selbermachen, Familie und viel mehr …
Trage dich in den Newsletter ein und erhalte das eBook als PDF sofort per Mail zugeschickt!
Nachhaltige Ausflüge planen: Was sind Mikroabenteuer eigentlich genau?
Mikroabenteuer sind kleine Reisen, oft Tagesausflüge, die ihr in eurer Region unternehmt. Der Begriff kommt aus dem Englischen und beschreibt Reisen, die kurz, einfach, lokal, günstig, herausfordernd und bereichernd sind. Genau genommen gibt es keine feste Definition für den Begriff. In der Regel fallen aber Kurzreisen darunter, die den folgenden Kriterien entsprechen:
- wenige Tage oder nur einen Tag unterwegs sein
- keine große Recherche oder Vorbereitung benötigen, sondern spontan planbar sind
- auf umweltschonende Verkehrsmittel wie Bahn oder Rad setzen (und nicht zu fliegen)
- in der Natur sein, Neues entdecken und Abenteuer erleben
Es geht bei Mikroabenteuern nicht darum, Rekorde zu brechen, sondern darum, dass wir rausgehen und die Welt um uns herum entdecken.
Nachhaltige Ausflüge planen: Reisevorbereitungen – was wollen wir erleben?
Natürlich müssen wir uns als Erstes darüber klar werden, was wir erleben wollen. Wie lange habt ihr Zeit? Wollt ihr einen Tagesausflug machen oder ein paar Übernachtungen einplanen? Soll es eine Wanderung sein? Die Besichtigung einer Burg? Eine Kanufahrt oder doch eine Fahrradtour? Wo finden wir Ziele für Mikroabenteuer?
Ich speichere mir viele Ziele auf Instagram ab oder frage Freunde und Familie nach Ausflugsideen. Ich wohne in Karlsruhe und der Schwarzwald ist in einer halben Stunde mit der Straßenbahn zu erreichen. Manchmal setze ich mich mit ein paar Freunden einfach in die nächste Bahn und fahre an einen Ort, den ich bisher noch nicht kannte. Überall gibt es kleine Wanderwege oder Aussichtspunkte, genauso wie versteckte Mühlen oder abenteuerliche Bachläufe, die entdeckt werden wollen.
Auch wenn ihr in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Köln wohnt, könnt ihr Mikroabenteuer erleben. Nächtliche Stadtführungen oder das Besteigen von hohen Türmen, genauso wie Radtouren in unbekannte Stadtviertel, Bootstouren auf dem Fluss oder Besuche von Botanischen Gärten. Es gibt in jeder Stadt und dem nahegelegenen Umland viel Neues zu entdecken.
Nachhaltige Ausflüge planen: Wohin soll es gehen? Was wollen wir erleben?
Bei uns in der Rheinebene habe ich auch schon unterschiedliche Radtouren unternommen, egal ob zu Baggerseen, in Weindörfer oder zu Rheinfähren. Auch der Pfälzer Wald – eine wunderschöne Wanderregion – ist mit der Bahn in nur einer Stunde erreichbar. Es gibt so viele Möglichkeiten – auch ohne Auto – viel Neues zu entdecken.
Unsere Radtouren planen meine Freunde und ich meist gar nicht groß. Wir überlegen uns ein Ziel und suchen dann nach interessanten Orten entlang unserer Route. Für Radtour-Empfehlungen kann ich euch Komoot empfehlen. Dort findet ihr viele Routenvorschläge in eurer Nähe.
Ein paar Ideen, die ich bereits umgesetzt haben bzw. die ich hoffentlich bald umsetzen werde:
- Radtour entlang einem Fluss in der Nähe
- Wandern auf den Hausberg bzw. Berge in der Region
- Besuch von Seen, Hochseilgärten, Burgen, Freilichtmuseen oder ähnlichem
- Kanufahren auf den Flüssen in der Region
- Klettern (für die, die es können)
Nachhaltige Ausflüge planen: Wie und wo finde ich mögliche Abenteuer in meiner Nähe?
Wenn euch die Inspiration fehlt, ist es eine wunderbare Idee, in einen Reiseführer reinzuschauen. Reiseführer listen oft nicht nur „Highlights“ auf, sondern geben auch echte Geheimtipps. Reiseziele, Wanderungen und Aussichtspunkte könnt ihr aber auch wunderbar über Google, Pinterest und Co. finden. Gebt bei der Suchmaschine eurer Wahl einfach euren Ort und Begriffe wie „Ziel“, „Abenteuer“, „Radtour“ oder „Highlight“ ein. Spielt ein bisschen mit den Worten herum und scrollt in den Suchergebnissen herunter. Ausgefallene Abenteuer findet ihr nicht immer ganz oben.
Nachhaltige Ausflüge: Planung, Anreise & packen
Mikroabenteuer sollten möglichst unkompliziert und spontan sein, manchmal brauchen sie aber trotzdem ein bisschen Planung. Beispielsweise wenn es um die Anreise oder das Vesper geht.
Mit dem Rad, der Bahn, dem Bus … wie wollt ihr reisen?
Meine Freunde und ich sind bei allen unseren Mikroabenteuern bisher mit dem Zug oder mit dem Rad angereist. Für die Planung von längeren Zugreisen empfehle ich, euch über die Streckenpläne und Abfahrtszeiten auf bahn.de zu informieren. Liegt euer Abenteuerziel im großräumigen Stadtgebiet könnt ihr wahrscheinlich mit Bus oder S-Bahn anreisen. Auf der Homepage eures Verkehrsverbundes findet ihr Streckenpläne, genauso wie Abfahrtzeiten und Ticketpreise.
Für die Anreise und Planung von Wanderrouten und Fahrradausflügen schauen wir meist auf Outdooractiv oder Komoot nach Routen, die uns entsprechen. Dort findet ihr unglaublich viele Routenvorschläge, die euch als Inspiration dienen oder eine konkrete Planungshilfe darstellen können. Gebt dafür einfach euren Ort ein und schaut euch die Routenvorschläge an. Natürlich könnt ihr mit beiden Tools auch eure ganz individuellen Routen planen.
Nachhaltige Ausflüge planen: Minimalistisch packen
Packt minimalistisch und nur das, was ihr wirklich braucht. Eine Flasche Wasser, Sonnenschutz und ein kleines Vesper reichen in der Regel für einen ganzen Tag. Je weniger ihr mitnehmt, umso weniger müsst ihr tragen! Trolleys und Koffer solltet ihr zu Hause lassen.
Etwas Verpflegung nehme ich immer mit. Frisches Obst und Gemüse, ein belegtes Brot und Müsliriegel picknicken wir dann einfach genau dort, wo wir Hunger bekommen. Das ist schnell vorbereitet und vereinfacht den kompletten Tagesablauf enorm.
Auch bei Mikroabenteuer mit Übernachtung kommt ihr ohne viel Gepäck aus. Ich packe oft nur die nötigste Wechselkleidung (am liebsten Outdoor-Kleidung, die schnell trocknet) ein, Badutensilien und ein kleines, schnell trocknendes Handtuch. Das reicht aus. Und wenn doch mal etwas dreckig werden würde, ist das auch nicht schlimm. Eine schlammige Wanderhose zeugt doch von Abenteuern, oder?
Nachhaltige Ausflüge planen: Welche Unterkunft ist die richtige?
Tatsächlich sind die meisten unserer bisherigen nachhaltigen Mikroabenteuer Tagesausflüge gewesen. Aber ich habe auch Reiseziele im Blick, die gut mit einer Übernachtung zu verbinden sind. Zu diesen Reisezielen gehören vor allem Orte, die mehr als eine Tages-Radtour entfernt liegen. Eine Übernachtung lohnt sich aber auch, wenn die Dämmerung zum Abenteuer wird. Eine Nacht unter freiem Himmel, Aufwachen in einer einsamen Berghütte, die Ruhe am frühen Morgen genießen … Das alles sind Gründe genug, ein Mikroabenteuer mit Übernachtung zu planen.
Nachhaltige Ausflüge planen: Nachhaltige Unterkünfte finden
Am einfachsten ist es, sich für eine Nacht in eine kleine Pension oder Jugendherberge zu begeben. Das klappt oft auch sehr spontan und ihr müsst nicht viel mehr einpacken als die Zahnbürste und ein paar Kleidungsstücke. Recherchiert dafür vorher kurz, wo ihr unterkommen wollt und meldet euch an. Wenn ihr besonderen Wert auf eine nachhaltige Unterkunft legt, kann ich euch die folgenden nachhaltigen Reiseportale empfehlen:
Auf Viabono – einem Verein der sich für die Förderung von nachhaltigem Tourismus in Deutschland einsetzt – findet ihr eine bunte Auswahl an umwelt- und klimaschonenden Unterkünften. Vom Campingplatz über Bauernhöfe bis hin zu Schlössern und Gutshäusern ist hier alles dabei. Als Vereinsmitglied könnt ihr euch sogar vom Ankunftsbahnhof kostenlos abholen lassen. Wirsindanderswo.de ist eigentlich ein nachhaltiges Reisemagazin, dort werden aber auch Unterkünfte, Veranstalter und Regionen für nachhaltige Reisen vorgestellt.
Nachhaltige Ausflüge planen: Campen, Übernachten auf Hütten, Übernachten unter freiem Himmel
Mit etwas mehr Vorbereitung und Gepäckvolumen ist beim Campen, biwakieren oder übernachten in Hütten zu rechnen, aber das ist natürlich mit sehr viel mehr Abenteuer verbunden. Informiert euch vorab, wo Biwakieren (im Freien zelten) erlaubt ist. Mehr Infos dazu findet ihr beispielsweise auf www.bergzeit.de.
Außerdem gibt es überall in Deutschland Campingplätze. In der Hauptsaison solltet ihr euch vorher anmelden, um sicher einen Platz zu bekommen. In der Nebensaison könnt ihr oft auch spontan noch einen Platz bekommen. Wenn ihr in einer Hütte übernachten wollt, meldet ihr euch am besten frühzeitig an.
Nachhaltige Ausflüge planen: Das eigentliche Mikroabenteuer – Hunderte Möglichkeiten vor deiner Haustüre
Oben habe ich euch bereits Tipps zur Ideenfindung gegeben. Ich hoffe, ihr habt bereits Ziele im Kopf und setzt sie in den nächsten Wochen in die Tat um. Vor allem, wenn ihr mehr als einen Tag und in einer Gruppe unterwegs seid, könnt ihr auch mehrere Highlights oder Aktivitäten einplanen. Keine Angst, das muss nicht komplizierter werden. Überall habt ihr unendlich viele Möglichkeiten, um Abenteuer zu erleben. Ein paar Ideen, die sich gut miteinander kombinieren lassen, habe ich für euch zusammengefasst:
- mit einem Kanu (kann an vielen Flüssen geliehen werden) fahren und die Natur vom Wasser aus erleben
- auf einem Baumwipfelpfad in schwindelerregender Höhe über den Wäldern schweben. Ich bin z.B. durch den Baumwipfelpfad in Bad Wildbad (im Schwarzwald) gewandelt
- eine Hängeseilbrücke besuchen und die Überquerung mit einer Wanderung verbinden – da kann ich euch die Geyerlay Hängebrücke empfehlen. Wirklich super, aber am Wochenende auch ziemlich voll.
- Tretbootfahren auf einem See
- durch einen Hochseilgarten klettern, diese gibt es in vielen Regionen
- Schwimmen im See in eurer Nähe
- Durchwaten eines kleinen Baches in eurer Nähe
- Klettern mit Freunden in der Natur
- Picknicken am See
- mit der Fähre über einen Fluss fahren
- Rad fahren zur Eisdiele in der nächsten Stadt
- unter freiem Himmel übernachten – vielleicht im eigenen Garten?
- Wandern in der Natur (Wanderrouten gibt es überall, schaut einfach mal bei outdooractive oder Komoot vorbei)
- einen Biobauernhof besuchen oder eine Führung über ein Weingut machen
- Locals kennen lernen und von ihnen Tipps erfahren
Es gibt noch unzählige weitere Möglichkeiten, nachhaltige, spontane Abenteuer zu erleben. Bestimmt habt ihr bereits die eine oder andere Idee. Schreibt eure Ideen für Mikroabenteuer einfach in die Kommentare. Damit könnt ihr auch andere Leser inspirieren. Ich hoffe sehr, ich konnte euch mit meiner Begeisterung für spontane, nachhaltige Mikroabenteuer begeistern und freue mich darauf, vielleicht dem einen oder anderen mal zu begegnen.
Mehr lesen:
15 Zero Waste Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Küche & beim Kochen
Nachhaltig Reisen – 7 Tipps für den Iron Curtain Trail in Niederösterreich und Südmähren
5 Tipps wie Nachhaltigkeit mit Kind im Alltag einfach klappt
Das ist Christine. Sie schreibt seit ein paar Jahren auf ihrem Blog Uponmylife über Nachhaltigkeit im Alltag und Fair Fashion. Angefangen habt ihre Reise zu einem nachhaltigen Alltag vor mehr als acht Jahren. Aus einer Laune heraus begann sie damals, sich vegetarisch zu ernähren. Viele Bücher, Studien, Artikel und Dokumentationen später hat sie ihr komplett Leben umgekrempelt: Statt in Einwegplastik transportiert sie ihre Lebensmittel in Stoffbeuteln. Statt immer mehr Konsum versucht sie, mit dem zu leben, was sie bereits hat. Statt Kleider-Kaufrausch stöbert sie bewusst durch Secondhand- oder Fair Fashion Stores. Statt langen Flugreisen in die weite Welt stehen jetzt viele kleine Abenteuer in der Region an. Und genau darüber schreibt sie auch hier bei uns.
1 Kommentar