Ach Chile, ich weiß wirklich nicht, wie ich dich vergessen soll. 10 Tage durfte ich dich erleben und was soll ich sagen. Nichts was ich dort gefühlt habe, kann ich annähernd in Worte fassen. Die Menschen, die Landschaft, die vielen kleinen Momente in denen ich vor Freude fast Tränen in den Augen hatte. Auf unserer Reise haben wir einen Mann getroffen, der uns deine Legende erzählt hat: Als Gott die Welt schuf, hatte er am siebten Tag noch Landschaft über. Weil er nicht wusste, wohin damit, warf er einfach alles über die Anden. So entstand Chile, ein Land, das so vielfältig ist. In 10 Tagen durfte ich deine trockenste Wüste kennenlernen, die Atacama Wüste. Ich habe zum ersten Mal eine Oase gesehen. Ich habe zum ersten Mal eine Landschaft gesehen, die aussieht wie der Mond. Ich habe zum ersten Mal einen türkisen Salzsee fotografiert und 4.000 Höhenmeter bestiegen. Ach Chile, ich hatte so viele erste Male bei dir und die vergisst man ja bekanntlicherweise nie.
Nach der Wüste im Norden ging es in den Süden. Ganz ehrlich, ich dachte nicht, dass du noch irgendwas auftischen kannst, was mich vom Hocker haut. Meine Güte, habe ich mich geirrt. In deinem wunderschönen Süden, namens Patagonien, bin ich gar nicht mehr aus dem Staunen raus gekommen.
Berge wie gemalt, Wälder, wie aus dem Märchen, eine Natur, wie sie unterschiedlicher von der Wüste nicht sein könnte. Einer meiner Highlights war definitiv das Eis. Dein Gletscher. Seit ich das erste Mal in Island eine Eislagune gesehen habe, bin ich hin und weg. Diese blauen, facettenreichen Farbtöne in dem das angeblich weiße Eis leuchtet, die beeindrucken mich jedes Mal aufs Neue. Ich bin süchtig nach Eis und wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann möchte ich noch deine Antarktis sehen. Verstehe mich bitte nicht falsch, du hast mir wirklich schon so viel gezeigt und ich bin äußerst dankbar dafür. Aber einmal in die Antarktis – das ist mein Traum. Jetzt bin ich schon wieder ein paar Wochen zurück in Deutschland und habe mir wirklich Sorgen gemacht. Wie soll ich denn den Alltag bestreiten, wenn ich immer nur an dich denken muss? Chile! Chile! Chile! Also habe ich versucht die zu verdrängen. Abzustellen in eine dunkle Ecke. Doch es ist mir nicht gelungen und es war auch falsch. Denn diese Momente des Reisens, an die kann man täglich gar nicht genug denken. Aus diesen Momenten zerrt man Kraft. Sie lassen einen strahlen, von innen. Ich habe mich bei dir wie ein Kind gefühlt. Ich war mit einem Freund unterwegs und habe die Sorgen vergessen. Die Welt, die nach der Reise kommt. In dieser Welt muss ich immer wieder an die Reise denken und das ist wunderbar. Ich kann nicht gut beschreiben, was ich bei dir gefühlt habe, weil es einfach zu überwältigend war. Aber ich kann dir zeigen, aus welchen Augen ich dich gesehen habe. Ich möchte dir ein Video schenken, Chile. Ich hoffe es gefällt dir. Auf Wiedersehen und das wieder sehen, kann ich gar nicht abwarten.
10 Kommentare
Super Brief an ein wunderbares Land. Danke dafür.
Eine Frage aber: Wie habt ihr die Reise organisiert? Komplett selbst und individuelle oder größtenteils organisiert? Ich frage, weil wir in Kürze starten unsere 3 Wochen (November 2015) Chile zu planen. Lieben Dank für eine kurze Antwort.
Beste Grüße, Mario
Dankeschön! Die Tour was geplant. Schau doch mal bei viventura oder explorareisen.
Das Land ist sehr weit entwickelt und sehr einfach zu bereisen. Der Standard ist verhältnismäßig hoch und der Transport sehr bequem und super organisiert, insofern kann man das Land auch ohne eine geplante Tour hervorragend bereisen. Für Patagonien ist es toll ein Auto zu mieten, um alles auf eigene Faust zu erkunden.
Das ist mir auch aufgefallen!
WOW was für ein toller Bericht, und die Bilder erst <3 Bin gerade im Urlaub in Meran, was zwar auch super ist, aber wenn ich das so sehe und vor allem lese… ich muss nach Chile!! Nochmals danke für den Bericht und mach weiter so! LG