Ich habe kaum eine Stadt gesehen, die abwechslungsreicher ist als Bregenz am Bodensee. Den Sonnenuntergang mit einem Eis am See genießen, Kunst und Kultur in der Stadt entdecken, einmal in den See springen oder sich das ganze vom Hausberg aus anschauen. Hier kommen meine 7 Dinge, die man in Bregenz unbedingt gemacht haben muss:
Urlaub in Bregenz: In die Oper gehen
Was in die Oper gehen? Ja in die Oper gehen, wenn die Bregenzer Festspiele auf der Seebühne stattfinden. Ihr könnt ja gerne vorab schon einmal die Seebühne aufsuchen und euch anschauen, was für ein beeindruckender Ort das ist und vor allem was für eine beeindruckende Bühne, die jedes Jahr 420.000 Menschen besuchen.
Vielleicht hat sie der ein oder andere von euch sogar schon einmal gesehen. Als das Stück „Tosca“ lief, fanden in Bregenz gerade die Dreharbeiten zum James Bond Film statt und Daniel Craig huschte über die Seebühne. Dieses Jahr wird das Stück „Turandot“ von Puccini aufgeführt und das Bühnenbild symbolisiert ein Stück der chinesischen Mauer mit einer Terrakotta-Armee. Leider bin ich einen Monat zu früh nach Bregenz gekommen, aber ich stelle mir das unglaublich schön vor am Abend hier zu sitzen, den Bodensee mit der Kulisse vor mir und ein Orchester das spielt. Das Orchester spielt jedoch nun drinnen im Saal, da über die Jahre hinweg Mücken und Enten die sich in den Orchestergraben verirrt haben, für kleine Störungen gesorgt haben. Lust bekommen? Vom Juli bis August gibt es wöchentlich 5-6 Aufführungen.
Urlaub in Bregenz: Baden am Bodensee
Eigentlich ist Bregenz keine Badestadt, sondern widmet sich ganz und gar der Kultur. Doch wer es nicht lassen kann und einen Sprung ins kühle Nass wagen möchte, der sollte in das Badehaus Mili gehen, ein historischer Holzpfahlbau über dem Wasser. Das frühere Militärbad ist jetzt für alle Besucher öffentlich und nahe der Stadt der perfekte Ort zum Baden.
Urlaub in Bregenz: Mit dem Boot über den Bodensee
“Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön”, sang man schon in einem alten Volkslied und der Bodensee bietet sich auch wunderbar dafür an. Vom Hafen aus gibt es verschiedene Touren, die man buchen kann. Einfach ein Stündchen in der Bregenzer Bucht herumfahren und dabei wissenswerte Infos erzählt bekommen. Wer ein bisschen mehr sehen möchte, der sollte die Dreiländer-Panoramatour buchen, die entlang des schweizerischen, deutschen und österreichischen Seeufers führt. Es gibt auch Boote, die alle einzelnen Stationen und Häfen des Bodensees anfahren und so kann man seine ganz individuelle Tour planen. Aber Vorsicht, den Wasserweg unterschätzt man gerne mal. Von Bregenz nach Mainau ist man über drei Stunden unterwegs. Wer eine besondere Schifffahrt machen möchte, der sollte sich mal das Angebot von Voralberg Lines anschauen. Da gibt es immer wieder interessante Themenfahrten, wie den „Captain’s Brunch“ oder das „Grillparty-Schiff“. Natürlich kann man sich an der Bregenzer Seepromenade auch selber ein Tret- oder Elektroboot mieten.
Urlaub in Bregenz: Kunst und Kultur
In einer Kulturstadt darf man natürlich nicht die Kultur vernachlässigen. Wer sich für die Geschichte und Kultur interessiert, der sollte einen Abstecher in das Vorarlberg Museum machen. Seit über 150 Jahren wird die Kultur des Landes bewahrt, erforscht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Vorarlberg Museum gibt es eine akkustische Ausstellung die Geschichten erzählt. Das Gebäude ist auch von außen absolut sehenswert. An der Seeseite befindet sich eine denkmalgeschützte Front und dahinter ein futuristischer Neubau. Wenn ihr euch fragt, wie das Muster auf der Wand entstanden ist: Ich dachte ja, das sind Haltegriffe vom Klettern. Aber nein, es sind Pet-Flaschen die streng angeordnet auf die Front aufgebracht wurden und ein ganz besonderes Muster ergeben. Im Inneren des Museum gibt es ein unglaubliches Panoramafenster mit Blick auf, na natürlich den Bodensee.
Mich persönlich hat das Kunsthaus absolut von den Socken gehauen und war wirklich mein Highlight in Bregenz. Viele Besucher kommen einfach wegen der Architektur in die Kunsthalle. Peter Zumthor schuf ein Kunstwerk , um darin Kunst zu zeigen. Er wollte etwas Puristisches erschaffen, ein Gefäß für die Kunst. Absolute neutrale Räume, damit alles besser wirken kann. Deswegen gibt es auch keine Farben im ganzen Gebäude. Donnerstagabend ist immer um 19 Uhr eine Führung und ich kann euch wirklich nur ans Herz legen mit jemanden durch das Gebäude zu laufen, der euch all die tollen Sachen erzählen kann, die ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr komplett wiedergeben kann.
Als ich drin war, stellte gerade die Künstlerin BERLINDE DE BRUYCKERE ihr Werke aus. Sie waren beeindruckend. Sie waren irgendwie abschreckend und eklig, aber auch einfach faszinierend. Alle Werke in der Kunsthalle haben eigentlich immer etwas mit Metamorphose zu tun. BERLINDE DE BRUYCKERE beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit. Die Idee hinter ihren Arbeiten: Alles was lebt, das leidet und das wollte sie zeigen. Aber doch gibt es immer einen Hauch Optimismus in ihren Arbeiten, den nicht jeder sieht. Was auf jeden Fall interessant ist als Hintergundinformation zu wissen – ihr Vater war Metzger und für sie sind tote Tiere, Blut und Fleisch ganz alltäglich. Sie hat keine Berührungsängste damit.
Ich finde es bei zeitgenössischer Kunst immer wunderbar einen Raum zu betreten und keine Ahnung zu haben, was das da vor mir sein soll. Ich beschäftige mich damit, mach mir Gedanken und bilde mir eine Meinung und finde es ganz toll danach vermittelt zu bekommen, was die Intentionen der Künstlerin oder des Künstlers waren. Ich kann euch nur empfehlen – Hingehen und Staunen. Ich hoffe ich konnte meine Begeisterung einigermaßen in Worte fassen
Urlaub in Bregenz: Sonnenuntergang am See
Manchmal weiß man, dass man genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Das wurde mir ganz deutlich, als mir der wunderschönste Sonnenuntergang seit langem beschert wurde – direkt am Bodensee. Zahlreiche Besucher und Einwohner versammelten sich gegen 20 Uhr auf den Treppen der Mole. Ja, ich kann schon fast von einem kollektiven Happening sprechen. Alle saßen da und schauten und wurden verzaubert.
Hier sitzt man direkt am See, sozusagen in der Front Row. Fast noch ein bisschen schöner ist jedoch die Terrasse des Cafés „Die Welle“. Hier kann man nicht nur einen Aperol Spritz oder ein kühles Bier genießen, sondern hat auch ein wunderschönes Schattenspiel. Die Bäume und die Menschen sieht man nur als schwarze Schatten und es sieht aus wie ein Scherenschnitt-Film. Was noch zum perfekten Sonnenuntergang fehlt – ein Eis. Die meisten gehen in den Eispavillion direkt am Ufer. Doch dahinter, einmal über die Bahngleise, liegt die „Gelateria“, die noch besseres Eis hat.
Urlaub in Bregenz: Die schönste Aussicht auf den Bodensee
Es ist zauberhaft am See zu sitzen. Aber fast noch ein kleines bisschen beeindruckender ist es den See von oben zu sehen. Das geht ganz einfach und bequem. Nur 300 Meter vom Hafen entfernt liegt die Pfänderbahn, die einen in ein paar Minuten auf den Pfänder transportiert. Von hier oben habt ihr einen unvergleichlichen Blick auf den Bodensee, an schönen Tagen sogar bis nach Konstanz.
Fotos: Otmar Heidegger /Pfänderbahn AG
Urlaub in Bregenz: Einen Ausflug in den Bregenzerwald
Nur eine halbe Stunde von Bregenz entfernt, liegt der Bregenzerwald, eine kleine Perle, eine Welt, in der noch alles heil zu sein scheint. Saftig grüne Wiesen ziehen durchs Land auf denen architektonische Meisterwerke neben alten Schindelhäusern stehen. Den besten Käse gibt es hier und so viel Bewusstsein für Tradition, Design, Handwerk und Regionalität. Meine Tipps für einen Ausflug in den Bregenzerwald findet ihr im Post „Eine kulinarische Wanderung durch den Bregenzerwald“ und „Umgang Bregenzerwald“.
Auch sehr empfehlenswert – das Café neben dem Kunsthaus!
Vielen Dank an den Bregenzerwald für die Unterstützung bei der Reise.
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5 Kommentare
… ich bin ja .. Vorarlbergerin und sehr patriotisch. Und ich stimme dir absolut zu, der Bodensee ist wunderschön … Sonnenuntergänge sind atemberaubend … und eine Vorführung bei den Bregenzer Festspielen zauberhaft … das Kunsthaus beeindruckend.
Doch DEN Satz … den nehm’ ich dir nicht ab: Ich habe kaum eine Stadt gesehen, die abwechslungsreicher ist als Bregenz am Bodensee.
Dies mit einem Augenzwinkern .. denn wir beide, und alle wissen, wohl es gibt sehr viele Städte, die sehr viel schöner sind … und hätte Bregenz den Bodensee nicht würde von der Abwechslung das REICH fehlen und von allesamt nicht mehr viel übrig bleiben.
An dieser Stelle .. DANKE für deinen inspirierenden Blog … immerwieder, doch mache ich auch mehr und mehr die Erfahrung … dass man bei Reisebloggern doch *genau hinschauen muss* … gesponserte Posts, sind auch nur Werbung …
Ich glaube in dem Satz habe ich Bregenz nicht mit der Welt, sondern den anderen Städten in Österreich verglichen und da ist Bregenz echt eine Überraschung. Ich finde es schade, dass du so abwertend über gesponserte Posts redest. Klar, viele machen nur Werbung, ich versuche aber mit bezahlten Posts Ideen umzusetzen, zu denen mir sonst die Zeit fehlt. Was denkst du denn, wie sich der tolle Blog mit den vielen Schreiberlingen sonst finanzieren würde?
Ähm. Dein Satz “..und hätte Bregenz den Bodensee nicht würde von der Abwechslung das REICH fehlen und von allesamt nicht mehr viel übrig bleiben.” ist auch nicht wirklich besser. Bregenz lebt vom Bodensee. Von der Atmosphäre. Gerade im Sommer. Ich kann ja auch nicht sagen “hätte Italien kein Mittelmeer…. ” So könntest Du jeder Stadt, jedem Land irgendetwas “absprechen” wodurch viel vom jeweiligen Flair verloren gehen würde.
Und natürlich wurden die Blogger eingeladen. Doch deshalb werden sie sich nicht hinsetzen und irgendwelchen Schmarren schreiben, sondern ihre Meinung äussern. Ich habe mir alle durchgelesen und es gab auch bei einigen negative Zeilen.
Aber es liegt eben in der Natur des Österreichers … Das RAUNZEN ;)